Alt 26.08.11, 22:32
Standard Wall Street schließt fester - Bernanke lindert Rezessionsangst
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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Aktienmärkte haben am Freitag fester geschlossen. Obwohl US-Notenbank-Chairman Ben Bernanke in seiner Rede auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole keine neuen Konjunkturstimuli ankündigte, linderte er nach Meinung von Beobachtern Ängste, dass die USA am Rande einer Rezession stehen. Bernanke mahnte zudem fiskalpolitische Reformen an, was bei den Anlegern ebenfalls gut ankam.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte stieg um 1,2% bzw 135 Punkte auf 11.285. Der S&P-500 gewann 1,5% bzw 18 Punkte auf 1.177. Der Nasdaq-Composite legte um 2,5% bzw 60 Punkte auf 2.480 zu. Umgesetzt wurden 1,11 (Donnerstag: 1,21) Mrd Aktien. Dabei wurden 2.544 Kursgewinner und 506 -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 75 Titel.

Zunächst hatten die Aktienkurse mit Verlusten auf die Rede Bernankes reagiert. Später wurden seine Aussagen aber dahingehend interpretiert, dass es um die Wirtschaft der USA nicht so schlecht steht wie befürchtet.

Ins einer Rede erklärte Bernanke die grundsätzliche Bereitschaft der Federal Reserve zu weiteren Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft, ohne konkrete Vorschläge zu machen. Die bisherige Konjunkturerholung bezeichnete er als schwach, äußerte aber die Hoffnung, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder Fahrt aufnehmen werde.

Bernanke kritisierte die Verhandlungen um die Schuldenobergrenze der USA in diesem Sommer. Diese hätten zu Verwerfungen an den Märkten geführt und auch die Wirtschaft belastet, sagte er und mahnte bessere Entscheidungsfindungsprozesse an.

Marktteilnehmer lobten diese Aussagen als geschickten Schachzug. Bernanke habe verdeutlicht, dass die Fed aus geldpolitischer Sicht alles getan habe, was in ihren Möglichkeiten stehe. Nun sei es an der Politik, die Voraussetzungen für eine Erholung der Wirtschaft zu schaffen. Damit habe er die Notenbank aus der Schusslinie genommen.

Die am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen zwar schwach aus, belasteten den Markt aber nicht nachhaltig. Der Index der Universität Michigan für die Verbraucherstimmung in den USA erreichte in der zweiten Umfrage Ende August einen Stand von 55,7. Damit lag er zwar über dem Ergebnis der ersten Umfrage von 54,9 Indexpunkten, aber unter der Ökonomenschätzung von 56,0.

Ferner wurde das Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals in der zweiten Veröffentlichung nach unten revidiert. Demnach wuchs die US-Wirtschaft in den Monaten April bis Juni um nur 1%; vorläufig war ein Plus von 1,3% gemeldet worden. Die Abwärtsrevision deckte sich allerdings mit der Konsensschätzung der Volkswirte.

Gesucht waren besonders konjunktursensitive Aktien. Dazu gehörten 3M (+2,3% auf 80,01 USD), Alcoa (+2,3% auf 11,86 USD) und Caterpillar (+2,3% auf 85,16 USD). Boeing gingen um 2,9% höher bei 62,80 USD aus dem Handel. Microsoft legten um 2,8% auf 25,25 USD zu.

Bank of America (+1,4% auf 7,76 USD) stiegen im Tageshoch auf 7,98 USD, nachdem der Fernsehsender CNBC gemeldet hatte, die Bank verkaufe ihre Beteiligung von 10% an der China Construction Bank. Das Paket war unlängst auf 20 Mrd USD geschätzt worden.

Unterdessen schickte Hurrikan "Irene", der voraussichtlich am Samstagmorgen (Ortszeit) die Küste des US-Bundesstaats North Carolina erreichen wird, erste Sturmböen an den Aktienmarkt. Die Papiere der Energieversorger, deren Atomkraftwerke wegen "Irene" abgeschaltet werden müssen, gerieten unter Druck. Constellation Energy fielen um 0,9%, Exelon um 0,7% und Dominion Resources um 1%.

Gesucht waren dagegen WW Grainger (+3,6%). Das Unternehmen ist größter Anbieter von Ausrüstung zur professionellen Gebäudereinigung und -instandhaltung. Nach Naturkatastrophen würden erfahrungsgemäß mehr Pumpen, Generatoren und Wischmopps gekauft, hieß es dazu. UPS legten um 1,6% auf 64,70 USD zu. Der Logistikkonzern hat einige Frachtflugzeuge von potenziell gefährdeten Flughäfen an seinen zentralen Umschlagplatz in Louisville, Kentucky, verlegt und Flüge aus dem Ausland dorthin umgeleitet.

DJG/DJN/cln
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August 26, 2011 16:41 ET (20:41 GMT)

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