Alt 11.02.11, 22:01
Standard Wall Street schließt etwas fester - Revolution in Ägypten stützt
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NEW YORK (Dow Jones)--Beflügelt vom Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Mubarak haben die US-Börsen am Freitag etwas fester geschlossen. Die aktuelle Entwicklung habe zu Erleichterung unter den Investoren geführt, hieß es am Markt. Der Dow-Jones-Index (DJIA) für 30 Industriewerte gewann 0,4% oder 44 Punkte auf 12.273. Für den S&P-500-Index ging es um 0,6% bzw 7 Zähler auf 1.329 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 0,7% oder 19 Punkte auf 2.809. Damit erklommen die Indizes neue Zweieinhalb-Jahreshochs. Der Nasdaq-Composite erreichte im Tagesverlauf sogar den Höchsten Stand seit 2007. Das Umsatzvolumen fiel auf 1,00 (Donnerstag: 1,02) Mrd Aktien. Auf 2.231 Kursgewinner entfielen 1.390 -verlierer, unverändert schlossen 125 Titel.

Nachdem der ägyptische Vizepräsident Suleiman den Rücktritt des Präsidenten Mubarak mitgeteilt hatte, gingen die Indizes nach oben. Hunderttausende von Demonstranten feierten in Kairo das Ende des Regimes. Am Aktienmarkt wurde begrüßt, dass das Risiko einer gewaltsamen Machtübernahme und chaotischer Verhältnisse umgangen worden sei. Es waren aber auch warnende Stimmen zu hören, dass die Unsicherheit über die weitere Entwicklung nicht beseitigt sei. "Wir wissen nicht wer jetzt an die Macht kommt und wie das neue Regime aussehen wird", sagte ein Händler.

Von begrenzter Auswirkung blieben die Konjunkturdaten des Tages. Das vor Sitzungsbeginn bekannt gegebene US-Handelsbilanzdefizit hat sich Ende vergangenen Jahres im Vergleich zum Vormonat deutlich ausgeweitet. Der Passivsaldo stieg im Dezember auf 40,58 Mrd USD und war damit geringfügig höher ausgefallen als erwartet. Die später mitgeteilte Verbraucherstimmung in den USA hat sich aufgehellt, was auf eine bessere Beurteilung der Wirtschaftslage zurückzuführen war. Der an der Universität Michigan berechnete Stimmungsindex stieg im Februar auf 75,1. Das ist der höchste Stand seit Juni 2010. Ökonomen hatten den Indexstand bei 75,0 erwartet. Nach der zweiten Befragung im Vormonat hatte sich ein Stand von 74,2 ergeben.

Finanzwerte führten den Markt an, nachdem Hypothekenversicherer von einem Regierungsbeschluss profitieren, wonach der Umfang der Federal Housing Administration verkleinert wird. Die Federal Housing Administration ist eine staatlich betriebene Konkurrenz zu den privaten Hypothekenversicherern. Genworth Financial steigerten sich um 4,4% auf 13,59 USD, und PMI Group gewannen 2,8% auf 3,34 USD. Im Dow stiegen Bank of America um 1,9%, und J.P.Morgan um 2,3%.

Unter deutlichem Abgabedruck stand die Aktie des Online-Reisebüros expedia. Vor allem die Gewinnentwicklung wurde von Händlern als enttäuschend herausgestellt. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Marge im laufenden Geschäftsjahr durch höhere Marketingkosten belastet wird. Die Analysten von ThinkEquity haben sofort reagiert und die Aktie auf "Hold" nach "Buy" heruntergestuft. Die Titel brachen um 17% auf 21,31 USD ein.

Microsoft fielen um 0,9% auf 27,25 USD auf die Nachricht, dass Nokia seine Smartphones künftig mit Windows Phone von Microsoft auf den Markt bringen wird. Windows Phone werde zur vorrangigen Smartphone-Strategie, erklärte Nokia. Nicht nur das Microsoft-Betriebssystem Windows wird künftig die Handys von Nokia bestimmen. Auch die Internet-Suchmaschine Bing wird künftig bei Nokia eingesetzt. Der finnische Konzern will dafür seine eigenen Stärken bei Bildern und Landkarten in das System einbringen. Nokia Maps etwa soll in Bing integriert werden. Zusammen wollen Microsoft und Nokia komplett neue Anwendungen für Handys entwickeln.

Die Aktie von Kraft Foods verlor 1,5% auf 30,66 USD, nachdem das Unternehmen am Donnerstagabend enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte. Der bereinigte Quartalsgewinn betrug 0,46 USD je Aktie, während Analysten im Mittel 0,47 USD erwartet hatten. Wegen der gestiegenen Rohstoffpreise musste Kraft einen Rückgang der Bruttomarge auf 34,8% von 37,2% hinnehmen, obwohl der Lebensmittelhersteller für seine Produkte die Verkaufspreise um durchschnittlich 1,9% angehoben hatte. Dank der Übernahme des Süßwarenherstellers Cadbury machte der Umsatz aber einen Sprung um 30% auf 13,7 Mrd USD.

Ford Motor rückten um 2,7% auf 16,38 USD vor, nachdem der Autobauer eine Senkung der Schulden um 3 Mrd USD mitgeteilt hat.
DJG/DJN/raz

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