Alt 17.07.10, 01:47
Standard XETRA-SCHLUSS/Sehr schwach - US-Daten belasten erneut
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse zum Wochenschluss wie schon am Vortag verschnupft auf neue US-Konjunkturdaten reagiert. Dieses Mal war es das US-Verbrauchervertrauen, das für einen Rückschlag sorgte. Der von der Uni Michigan erstellte Index lag deutlich unter den Erwartungen. "Der schlagartige Vertrauensschwund der Verbraucher ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass die US-Konjunktur in den kommenden Monaten an Schwung verliert,", hieß es in einem Kommentar der Postbank.

Der DAX verlor 1,8% oder 109 Punkte auf 6.040. Im Tageshoch hatte er noch bei 6.205 Punkten gestanden, während er im Tagestief zwischenzeitlich bis auf 6.019 Punkte zurückgefallen war. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 143,9 (Vortag: 114,2) Mio Aktien im Wert von rund 4,19 (Vortag: 3,00) Mrd EUR. Zum so genannten kleinen Verfall waren die Umsätze damit höher als im Wochenverlauf.

Die Zahlen von Bank of America und Citigroup vermochten den Markt nicht zu stützen. "Das gleiche Bild wie bei J.P. Morgan", meinte ein Händler. Besser als erwartete Gewinne stünden hinter den Prognosen zurückgebliebene Einnahmen gegenüber. Deutschen Bank verloren mit 3,1% auf 47,67 EUR denn auch relativ stark.

Aber auch die hohen Kursverluste der Versorger lasteten auf dem DAX. Die deutsche Atomindustrie soll nach einem Bericht der "Süddeutsche Zeitung" als Gegenleistung für eine Verlängerung der Kraftwerkslaufzeiten pro Jahr 4 Mrd bis 5 Mrd EUR zahlen. Das Bundesfinanzministerium teilte mit, dass die Steuer auf Brennelemente 220 EUR je Gramm Kernbrennstoff betragen soll. Es werde jedoch noch über Alternativen zu dieser Steuer gesprochen.

Zum Thema AKW-Laufzeitenverlängerung ließ die Bundesregierung verlauten, die Ausgestaltung dieser sei noch offen, eine Auktion längerer Laufzeiten werde es jedoch nicht geben. E.ON büßten angesichts dieser möglichen Zahlungen 4,9% auf 21,78 EUR und RWE 4,3% auf 52,33 EUR ein. Die beiden Versorger sind im DAX hoch gewichtet.

Gute Zahlen von Daimler blieben dagegen ohne große Auswirkungen. Die anziehenden Verkäufe vor allem der Luxusmarke Mercedes-Benz bescherten dem Stuttgarter Autobauer zwischen April und Juni erneut einen Milliardengewinn. Daimler erhöhte zudem zum zweiten Mal die Prognose. Händler sprachen von guten Zahlen, die aber nach den positiven Nachrichten von BMW vor einigen Tagen nicht überraschend gekommen seien. Daimler verloren 0,5% auf 43,05 EUR.

K+S legten indes mit 2,6% auf 38,90 EUR deutlich zu. Der norwegische Düngemittelhersteller Yara International hatte im zweiten Quartal den Nettogewinn mehr als verdreifacht. Höhere Margen und eine bessere Auslastung haben den Profit angetrieben. Dies sorgte für Käufe der Aktien des Düngemittelproduzenten K+S.

Continental hielten sich im MDAX mit einem Minus von 0,2% auf 48,95 EUR dagegen recht gut. Die Ratingagentur Fitch hatte das Rating der Continental AG mit "B+" bestätigt und lobte die Fortschritte des Automobilzulieferers bei der Refinanzierung kurzfristiger Schulden.

IVG gaben dagegen um 4,7% auf 5,00 EUR nach. Goldman Sachs hatte das Kursziel um 1 auf 4,40 EUR gesenkt. Im TecDAX stiegen Bechtle überraschend um 5,7% auf 22,96 EUR, ohne dass es neue Nachrichten zu der Aktie gab.

DJG/mif/ros

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