TOKIO (Dow Jones) - Optimismus im Zuge des offenbar gelungenen Schuldenschnitts in Griechenland und Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen in China haben der Börse in Tokio am Freitag zu kräftigen Kursaufschlägen verholfen. Exportwerte profitierten angesichts der gestiegenen Risikofreude von einem deutlich leichteren Yen. Das Umsatzvolumen sei wegen des heutigen Optionsverfalltages sehr hoch gewesen, hieß es von Händlern. Der Nikkei legte um 1,7 Prozent bzw. 161 Punkte auf 9.930 zu, nachdem er im Verlauf zum ersten Mal seit dem 1. August die Marke von 10.000 Punkte geknackt hatte. Der breitere Topix gewann 1,5 Prozent bzw 13 Punkte auf 849.

"Der Anstieg über 10.000 Punkte basiert mehr auf der großen Menge strukturierter Produkte mit Ausübungskursen von 10.000 als auf fundamentalem Optimismus hinsichtlich der japanischen Konjunktur", sagte ein Aktienhändler. "Als der Index in Richtung 10.000 gestiegen ist, haben viele Spieler ihre Positionen abgedeckt, was die Käufe weiter angetrieben hat."

Unterdessen haben offenbar ausreichend viele private Gläubiger Griechenlands dem geplanten Schuldenschnitt des Landes zugestimmt, so dass ein ungeordneter Zahlungsausfall und damit größere Verwerfungen an den Finanzmärkten wohl vermieden wurden.

Stahlwerte profitierten vor allem von niedriger als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus China und der damit einhergehenden Hoffnung auf geldpolitische Lockerungen zur Stützung der Konjunktur im Reich der Mitte. Die chinesischen Verbraucherpreise sind im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen, nach einem Zuwachs um 4,5 Prozent im Januar. Analysten hatten mit 3,4 Prozent gerechnet. JFE Holdings stiegen um 5,4 Prozent auf 1.687 Yen und Nippon Steel um 4,5 Prozent auf 233 Yen. Die Geschäfts beider Unternehmen hängen stark von der Nachfrage aus China ab.

Daneben zählten Versicherungs- und Exportwerte zu den stärksten Gewinnern. Dai-ichi Life gewannen 4,2 Prozent auf 107.500 Yen, Kyocera 2,2 Prozent auf 7.460 Yen und Honda Motor 2,8 Prozent auf 3.120 Yen. Defensive Versorgerwerte und Aktien aus der Bahnbranche blieben indes hinter der Entwicklung des Gesamtmarktes zurück. East Japan Railway sanken um 0,4 Prozent auf 5.420 Yen.

DJG/DJN/kko

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