Alt 29.09.10, 17:42
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - P&G-Aussagen beflügeln Beiersdorf
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FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Bei impulslosem Geschäft tendierten die meisten Kurse abermals seitwärts. Händler beschwerten sich erneut darüber, dass es keine entscheidenden Impulse für einen Ausbruch nach oben oder unten gebe. Sonderbewegungen erlebten im DAX nur Beiersdorf, die nach Übernahmespekulationen durch Procter&Gamble (P&G) kurzzeitig haussierten. Wichtige Konjunkturdaten gab es nicht. Der Markt wartet weiter auf den Einkaufsmanager-Index aus China und den ISM-Index zum Zustand der US-Wirtschaft. Beide Konjunkturdaten werden am Donnerstag bzw Freitag veröffentlicht. Der DAX gab um 0,5% oder 29 auf 6.247 Punkte nach. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 113,1 (Vortag: 109,3) Mio Aktien im Wert von rund 3,47 (Vortag: 3,41) Mrd EUR.

Beiersdorf standen mit in der Spitze über 10% Plus im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Vorstandsvorsitzende des US-Konkurrenten Procter&Gamble hatte in einem Interview öffentlich sein Interesse an dem Hamburger Kosmetik-Hersteller betont. Analysten nannten das Interesse zwar glaubwürdig, da P&G bereits 2002 mit Beiersdorf verhandelt habe. Allerdings stuften sie es überwiegend als unrealistisch ein, da fast die Hälfte der Aktien in Familienhand liege. Zudem sagte P&G später ausdrücklich, nur eine einvernehmliche Übernahme zu wünschen. Beiersdorf schlossen darauf 4% höher bei 44,50 EUR.

Infineon stiegen um 3,6% auf 5,035 EUR. Händler sprachen von einer guten Stimmung für Chip-Hersteller angesichts des positiven Ausblicks des US-Computerkonzerns Hewlett-Packard. Auch Fresenius gehörten mit 1,3% Aufschlag auf 59,97 EUR zu den Gewinnern. Damit sprang die Aktie auf ein neues Jahreshoch.

BMW stiegen um 0,8% auf 51,06 EUR. Der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer sagte der "F.A.Z.", man werde das Sparziel von 6 Mrd EUR bis 2012 übertreffen.

Größte Kursverlierer waren erneut die Banken. Für Deutsche Bank ging es um 2,5% auf 39,26 EUR nach unten. Händler verwiesen zur Begründung auf die laufende Kapitalerhöhung und das hohe Angebot an Aktien. Außerdem schlugen sich negative Kommentare zum Bankensektor und die Sorge vor den Folgen zunehmender Bankenregulierung in den Kursen nieder. Commerzbank verloren 1,1% auf 6,02 EUR.

Auch bei den Stahlwerten ThyssenKrupp und Salzgitter regierte die Skepsis angesichts der dritten Runde der Tarifverhandlungen mit der IG Metall. "Da überwiegt in beiden möglichen Fällen das negative Potenzial", sagte ein Händler. Nach Warnstreiks und dem Ausbleiben eines Angebots seitens der Arbeitgeber würde eine Einigung wohl auf deutlich höhere Löhne und Gehälter hinauslaufen. Thyssen verloren 1,3% auf 23,585 EUR, Salzgitter fielen um 2,1% auf 46,89 EUR.

RWE verloren 0,7% auf 49,825 EUR. Die Analysten der UBS haben ihre Abdeckung von RWE wieder aufgenommen, allerdings gleich zwei Stufen niedriger mit "Verkaufen". Das Kursziel hat die Bank auf 47 von zuvor 68 EUR gekappt.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts erholten sich TUI um 1,1% auf 9,05 EUR von den Vortagsverlusten. Im TecDAX gaben die Aktien von Q-Cells um optische 16,1% nach auf 4,14 EUR. Die Aktie handelte damit jedoch nur um das Bezugsrecht für die Aktien aus der Kapitalerhöhung bereinigt.

DJG/mod/cln

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