FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kurse am deutschen Aktienmarkt zeigen sich am Freitagmittag etwas leichter. Bis 12.52 Uhr verliert der DAX 0,4% oder 27 Punkte auf 6.158 Punkte. Marktteilnehmer verweisen auf schwache Vorlagen aus den USA. Der etwas besser als erwartet ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex konnte die Kurse nur vorübergehend etwas stützen.

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im September überraschend aufgehellt. Der ifo-Index stieg auf 106,8 Punkte, nachdem der Indikator im Vormonat bei 106,7 gelegen hatte. Volkswirte hatten hingegen einen leichten Rückgang auf 106,5 erwartet. Der wichtigste deutsche Konjunkturfrühindikator liegt damit weiterhin auf dem höchsten Stand seit Juni 2007.

Am Nachmittag dürften neue Impulse von Konjunkturdaten aus den USA ausgehen. Zunächst werden die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für den Monat August veröffentlicht. Von Dow Jones befragte Volkswirte erwarten eine Verringerung um 1% nach einem Plus von 0,4% zuvor. Später stehen die US-Neubauverkäufe ebenfalls für den August an. Der Ökonomenkonsens lautet auf einen Zuwachs von 6,9% nach einem Minus von 12,4% im Vormonat.

Außerdem warten Marktteilnehmer auf Reden mehrerer US-Notenbanker, so auch von Fed-Chef Ben Bernanke. Technisch ist der DAX auf Tagessicht bei 6.116 Punkten unterstützt, bei 6.253 Punkten liegt ein Widerstand.

Merck KGaA brechen um 9,5% ein auf 63,54 EUR. Die "Cladribin"-Tabletten zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose wurden von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA nicht zur Zulassung empfohlen. Analyst Sebastian Frericks vom Bankhaus Metzler rechnet nach dieser Entwicklung nicht mit einer Zulassung des Medikaments in den USA. Der Rückschlag für Merck sei enorm, da das Unternehmen viele Hoffnungen in "Cladribin" gesetzt habe, so der Analyst weiter. Die WestLB hat die Merck-Aktie daraufhin auf "Reduzieren" von "Neutral" abgestuft.

adidas stehen nach guten Vorlagen der US-Konkurrenten Nike mit einem Plus von 3,1% auf 44,93 EUR auf der Gewinnerseite im DAX. Nike bezifferte den Anstieg der sogenannten Future Orders, ein Indikator für den geschätzten künftigen Auftragseingang, auf 10%. Sehr gut sei das Geschäft vor allem in China und in den Schwellenländern gelaufen. "Das sind auch für adidas die Hauptwachstumstreiber", sagt ein Händler.

equinet verweist darauf, dass adidas auf das starke Wachstum in China bereits vor einigen Tagen verwiesen habe. Die Nike-Zahlen zeigten aber auch starkes Wachstum auf dem US-Markt. Hier dürfte Reebok eher Marktanteile gewinnen, wenn auch auf niedrigem Niveau", so equinet-Analyst Ingbert Faust. Puma steigen um 1,3% auf 238,55 EUR.

MAN zeigen sich am Freitagmittag fest. Nomura hat das Kursziel der Aktie auf 92 EUR von 84 EUR erhöht. Die Analysten verweisen auf positive Aussagen von MAN auf der Nutzfahrzeugmesse in Hannover sowie auf den starken Ausblick auf den brasilianischen Markt. Die Aktie steigt um 1,75% auf 77,47 EUR.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts erholen sich Continental nach zuletzt deutlichen Verlusten. Die Aktie legt um 2,7% auf 54,68 EUR zu. Mit Verlusten von 1,7% auf 93,13 EUR tendieren hingegen Axel Springer. Das Unternehmen teilte am Vorabend mit, dass die Deutsche Bank 5,48 Mio Titel platzieren werde. Der Platzierungspreis liegt Händlern zufolge zwischen 90 und 92 EUR. Der Mitteilung zufolge werden 16,6% der Springer-Aktien platziert, womit sich der Anteil der im Streubesitz befindlichen Aktien auf 41% von zuvor 24% erhöhe.

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