Alt 25.02.13, 13:41
Standard Personalspekulation schwächt Yen und treibt Nikkei
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Der schwache Yen hat der Börse in Tokio einmal mehr ein Kursfeuerwerk beschert. Berichte über die Nominierung von Haruhiko Kuroda, einem radikalen Befürworter einer lockeren Geldpolitik, zum Chef der japanischen Notenbank, drückten den Yen kräftig ins Minus und beflügelten den Nikkei-Index. Mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 11.662 Punkte führte der Index die Liste der Gewinner in Ostasien deutlich an. Er lag damit erstmals seit Ende September 2008 wieder über der Marke von 11.600 Punkten. Belastet von einem schwachen vorläufigen Einkaufsmanagerindex in China legten die meisten anderen Börsen der Region nur moderat zu.

Wie zwei Regierungsvertreter verrieten, hat der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe mit Kuroda einen linientreuen Nachfolger für den Posten des Notenbankgouverneurs im Auge. Der mögliche neue Chef der japanischen Notenbank gilt als offener Kritiker des bisherigen Kurses der japanischen Zentralbank und dürfte sich für eine noch stärkere Lockerung der Geldpolitik stark machen.

Beflügelt von diesen Spekulationen gewann der US-Dollar gegenüber dem Yen kräftig an Wert. Nachdem er zwischenzeitlich schon bei 94,77 Yen lag, kostete er zuletzt 94,04 Yen nach 93,40 Yen im späten New Yorker Handel. "Die zunehmende Klarheit, wer künftig die japanische Notenbank leiten wird, hat an den Märkten zu Euphorie geführt und den Kurs des Yen belastet", sagte Tim Waterer von CMC Markets.

Zusätzlich Auftrieb erhielt der Handel von Spekulationen über den möglichen Beitritt Japans in die transatlantische Freihandelszone TPP. Nachdem sich Ministerpräsident Abe am Wochenende mit US-Präsident Barack Obama getroffen hatte, hoffen Investoren auf eine zügige Beginn von Beitrittsverhandlungen. Besonders gefragt waren die Aktien von exportorientierten Unternehmen: Mazda legten 3,3 Prozent, Sony 3,4 Prozent und Tokyo Electron sogar 4,3 Prozent zu.

Angefeuert von der Hoffnung auf eine noch stärkere Lockerung der Geldpolitik legten zudem Finanz- und Immobilientitel zu: die Aktien von Mitsui Fudosan kletterten um 6,9 Prozent, Tokyu Land gewannen 4,9 Prozent und die Papiere von Daiwa Securities Group schlossen mit einem Plus 3,6 Prozent.

Auf dem Handel an den restlichen asiatischen Börsen lastete der Rückgang des HSBC-Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe in China. Mit 50,4 im Februar liegt das Barometer nach 52,3 im Januar nur noch knapp über der Marke von 50 und damit im Expansion anzeigenden Bereich. Experten interpretierten die Daten zum Teil gleichwohl positiv: "Ein höherer Wert beim Einkaufsmanager-Index hätte Befürchtungen über stärkere geldpolitische Eingriffe der Regierung Auftrieb verschafft", sagte Chi Lo von BNP Paribas Investment Partners. Den Rückgang beim Einkaufsmanagerindex begründete er unter anderem mit den Neujahrsfeierlichkeiten.

In Hongkong wurde der Handel zusätzlich von der Erhöhung von Steuern wie beispielsweise einer höheren Grunderwerbssteuer gebremst. Zu den Verlierern gehörten insbesondre Immobilienwerte: die Aktien von Sun Hung Kai Properties gaben 2,1 Prozent nach und die Papiere von Sino Land verloren 0,3 Prozent. Insgesamt waren die Verluste damit jedoch geringer als noch im Oktober, als die Regierung das letzte mal regulatorisch in den Immobilienmarkt eingegriffen hatte.

In Korea gab der Index nach. Hier sorgte der erneut schwache Yen für Ängste vor Wettbewerbsnachteilen koeranischer Exporteure gegenüber japanischen Konkurrenten. Hyundai Motor verloren 2,1 Prozent und Hyundai Heavy Industries sanken um 3,1 Prozent. Bergauf ging es dagegen für die Titel von Samsung Electronics. Nachdem der Apple-Rivale seinen neuen Tablet-Computer vorgestellt hatte, stieg der Kurs um 0,9 Prozent.

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