Alt 21.02.13, 09:01
Standard Sorge um US-Geldpolitik drückt Börsen tief ins Minus
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Die sich mehrenden Anzeichen für ein Ende der expansiven Geldpolitik in den USA haben die Börsen in Ostasien am Mittwoch tief ins Minus gedrückt. Die Währungshüter der US-Zentralbank zeigen sich wegen ihrer ultra-lockeren Geldpolitik zunehmend besorgt, wie aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll hervorgeht. Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) plädieren sogar für eine Anpassung des laufenden Wertpapierankaufprogramms, das sich derzeit auf 85 Milliarden Dollar monatlich beläuft. Trotzdem hatte der Ausschuss Ende Januar beschlossen, vorerst weiter unverändert massiv an den Märkten zu intervenieren

Das Ende der lockeren US-Geldpolitik könnte zu instabilen Finanzmärkten führen, befürchten Experten, denn vor allem die stimulierende Geldpolitik war es, die die Kurse in den vergangen Jahren kräftig nach oben getrieben hatte. Bereits in den USA waren die Börsen-Indizes nach Bekanntwerden des Protokolls auf Talfahrt gegangen.

An den Devisenmärkten führte die sich abzeichnende Wende in der US-Geldpolitik zu einer Stärkung des US-Dollars auf breiter Front. Der australische Dollar kostete zuletzt 1,0242 US-Dollar nach 1,0362 im späten US-Handel. Auch gegenüber dem koreanischen Won notiert der Greenback fester. Der US-Dollar kostet 1.083,8 Won nach zuvor 1.078,50. Unter Druck ist auch der Euro geraten. Lediglich der Yen kann sich gegenüber dem Dollar behaupten und sogar zulegen. Marktteilnehmer erklären dies damit, dass der Yen von vielen Akteuren in Zeiten erhöhten Stresses an den Finanzmärkten als Fluchtwährung gesucht wird. Zuletzt kostete der Dollar 93,35 Yen nach 93,56 Yen im späten US-Handel.

Nachdem die Dollar-sensitive Rohstoffpreise im späten US-Handel stark unter Druck geraten waren und der Markt zudem über die Liquidation von Öl- und Metallpositionen bei einem Fonds spekulierte, standen Minenaktien besonders unter Druck. Die Papiere von Rio Tinto gaben in Sydney 3 Prozent nach, BHP Billiton verloren 3,8 Prozent und die Titel von Goldproduzent Newcrest Mining sanken 3,7 Prozent. In Schanghai verloren die Aktien von Aluminum Corp. of China 3,7 Prozent und in Hongkong gaben Chalco 2,8 Prozent und die Papiere von Jiangxi Copper 3,1 Prozent nach.

In Japan sah die Lage ähnlich aus. Die Titel von Sumitomo Metal Mining verloren 5,6 Prozent, Pacific Metals sanken um 3,8 Prozent und JFE Holdings um 4,4 Prozent. Ebenfalls bergab ging es für die Aktien von Herstellern von schweren Nutzfahrzeugen. Nachdem US-Hersteller Caterpillar seine Prognose gesenkt hatte, gaben die Papiere von Hitachi Construction Machinery um 3,4 Prozent nach und Fanuc verloren 2,2 Prozent. Der Nikkei-Index verlor am Ende 1,4 Prozent.

Am stärksten nach unten ging es mit den Kursen in Schanghai. Zusätzlich belastet von Sorgen über eine stärkere Regulierung des chinesischen Immobilienmarktes fiel das Marktbarometer dort um 3 Prozent. Nachdem der chinesische Staatsrat am Mittwoch mitgeteilt hat, die Kontrollen des Immobilienmarkts fortzusetzen, um so steigende Preise und Spekulationen zu vermeiden, gehörten insbesondere Immobilienwerte zu den Verlierern.

In Hongkong ging es für die Aktien von Belle International steil bergab. Nachdem der Schuhhändler für das vergangene Jahr nur ein geringes Wachstum in Aussicht gestellt hatte, brach den Kurs um 16,8 Prozent ein.

Der australische S&P/ASX 200 verlor 2,3 Prozent. Unter Druck standen insbesondere die Aktien von Origin Energy. Nachdem der Gewinn im ersten Halbjahr stärker als erwartet gesunken war, gab der Aktienkurs um 8,5 Prozent nach. Gefragt waren dagegen die Papiere von Qantas Airways. Ein starker Gewinnanstieg im ersten Halbjahr schickte die Aktien mit 2,8 Prozent ins Plus.

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