Alt 15.02.13, 09:31
Standard Festerer Yen belastet vor G20-Treffen den Nikkei
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Das G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs in Moskau hat an Asiens Finanzmärkten seinen Schatten voraus geworfen. Der Yen wertete zum US-Dollar und auch zum Euro im asiatischen Handel kräftig auf. Zum Greenback erreichte der Yen den höchsten Stand seit einer Woche und zum Euro sogar ein Zweiwochenhoch. Der in den vergangenen Monaten stark gefallene Yen dürfte in der russischen Hauptstadt eines der zentralen Themen sein. Japanische Politiker, allen voran der Premierminister Shinzo Abe, hatten zuletzt einem schwachen Yen das Wort geredet.

Von Währungskrieg war daher zuletzt gehäuft die Rede. Vor möglichen kritischen Statements von Politikern oder Notenbankern zum schwachen Yen gehen Anleger also auf Nummer sicher und kaufen Yen gegen Dollar und Euro. "Japan sorgt schon wieder für Aufsehen, vor dem G20-Treffen positionieren sich die Akteure im Yen", sagt Stan Shamu von IG Markets. Viele Marktteilnehmer erhofften sich von dem G20-Treffen mehr Klarheit zur Frage des schwachen Yen.

Die Aufwertung des Yen vor dem G20-Treffen belastete den Tokioter Aktienmarkt, der wegen der starken Exportabhängigkeit stets sehr sensibel auf die Bewegungen des Yen reagiert. Der Nikkei-Index verlor 1,2 Prozent. Eine aufwertende Heimatwährung verschlechtert die Exportchancen Japans und lastet auf den Aktienkursen. Das bekamen vor allem die Kurse der Automobilproduzenten zu spüren: Aktien von Honda fielen um 1,6 Prozent. Toyota-Papiere gaben um 1,9 Prozent nach. Auch die Kurse der Exporteure von Technologieprodukten wie Casio und Panasonic verlieren an Boden.

Die Papiere des Stahlproduzenten Nippon Steel & Sumitomo Metal büßten 1,9 Prozent ein. Der Branchenriese hatte am Donnerstag nach Börsenschluss Geschäftszahlen für 2012 veröffentlicht, die die Erwartungen verfehlte hatten. Auch die Kurse von Wettbewerbern wie Kobe Steel oder Sumitomo Metal Mining sind daraufhin unter Druck geraten.

Nicht so gut wie erwartet dürften laut einem Zeitungsbericht künftig die Geschäfte des japanischen Bierbrauers Kirin laufen. Hohe Ausgaben für Werbung werden laut einem Bericht der Finanzzeitung "Nikkei" den Gewinn in diesem Jahr um fünf Prozent schmälern. Die Aktie verlor daraufhin 4,9 Prozent.

In Sydney verloren die Aktien des Bergwerksbetreibers Rio Tinto 2,7 Prozent. Der Konzern hatte am Donnerstag nachbörslich erstmals seit 18 Jahren wegen hoher Abschreibungen einen Verlust melden müssen.

An den übrigen Börsen Asiens bewegte sich wenig. Sie folgten damit den uninspirierenden Vorgaben von der Wall Street, wo der S&P-500-Index den ganzen Tag über in einer sehr engen Spanne zwischen 1.514 und 1.523 Punkten gependelt hatte. Am Montag wird wegen des Feiertags für George Washington in den USA nicht gehandelt, was viele Marktakteure für ein langes Wochenende nutzen dürften. In China wurde schon seit Montag das chinesische Neujahr zelebriert. Die Börse in Schanghai blieb deshalb geschlossen und fiel mithin als Impulsgeber für Asiens Märkte ebenfalls aus.

DJG/bek/cln

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