Alt 10.01.11, 13:11
Standard XETRA-MITTAG/Schwächer - Zurückhaltung wegen Portugal belastet
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FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächer entwickelt sich der deutsche Aktienmarkt bis zum Montagmittag, der damit seine Verluste im Vergleich zum frühen Handel ausbaut. Abgaben an den chinesischen Börsen belasten dabei etwas. Im Dezember sind die Exporte der größten asiatischen Volkswirtschaft deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Zudem stehen in der laufenden Woche noch Auktionen neuer Staatsanleihen zahlreicher europäischer Länder an, die ebenfalls zu einer vorsichtigen Haltung beitragen.

Portugal etwa plant, am Mittwoch Langläufer zu platzieren. Hierbei könnte es nach Ansicht von Kreditanalysten zu Problemen kommen. Deutschland und Frankreich wollen Portugal einem Magazinbericht zufolge dazu drängen, möglichst bald unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen. Das finanziell angeschlagene Land werde nicht mehr lange Kredite am Kapitalmarkt aufnehmen können, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Vor Beginn der US-Berichtssaison, die am Abend traditionell von Alcoa eingeläutet wird, dominiere ohnehin eine gewisse Zurückhaltung, meint ein Händler.

Der DAX verliert gegen 13.27 Uhr 0,9% oder 63 auf 6.885 Punkte. Den entscheidenden Widerstand bildet die Marke von 7.000 Punkten. "Oberhalb davon kommen immer wieder Verkäufer an den Markt", so ein Händler. Unterstützungen werden bei 6.920 und 6.850 Punkten ausgemacht.

Unter den Einzelwerten stehen Bankentitel unter Verkaufsdruck. Händler verweisen auf die dräuende Schuldenkrise an der Südflanke Europas. Commerzbank büßen knapp 2% auf 5,48 EUR ein, Deutsche Bank sinken um 1,2% auf 40,52 EUR.

Allianz hat den Anteil an dem Versicherungskonzern China Pacific Insurance aufgestockt. Der Konzern investiert weitere 855 Mio USD in die chinesische Versicherung und hält damit nun rund 2,8% der ausstehenden Aktien der Chinesen. Die Allianz hatte sich im Rahmen des Börsengangs von China Pacific Insurance im Dezember 2009 an dem Lebensversicherer beteiligt. Allianz büßen 0,6% auf 90,30 EUR ein.

Die Automobilwerte ziehen wegen der am Wochenende gestarteten "North American International Auto Show" in Detroit die Aufmerksamkeit auf sich. Volkswagen will in diesem Jahr auf dem US-Markt wachsen. Die Verkäufe sollen auf etwa 400.000 Einheiten steigen. VW geben 0,7% auf 126,90 EUR nach. Keine zu große Euphorie löst unter Marktteilnehmern der Ausblick von BMW aus. Die Münchner wollen 2011 über 1,5 Mio Fahrzeuge verkaufen. 2010 legte der Absatz um 13,6% auf 1,46 Mio Fahrzeuge zu. "Die Minimalerwartung für 2011 liegt eher bei 3%", so ein Marktbeobachter. Dieses Plus beim Fahrzeugabsatz habe BMW mit dem Ausblick knapp erreicht. BMW gegen 0,8% auf 58,82 EUR ab.

BASF profitieren dagegen von einer Kaufempfehlung der Citigroup mit Kursziel 67. Die Aktie des pfälzischen Chemiekonzerns steigt um 0,4% auf 57,30 EUR und ist damit einziger Gewinner im DAX. Deutlicher fallen dagegen die Abgaben im MDAX aus, der um 1,5% sinkt. Die Verluste von Gildemeister stehen nach Auskunft eines Sprechers des Maschinenbauers mit den Verkäufen eines größeren Investors in Zusammenhang. Hierdurch seien dann wohl Stop-Loss-Aufträge ausgelöst worden, die den Abwärtssog verstärkt hätten. Fundamentale Gründe für die Abgaben gebe es keine. "Es werden keine negativen Nachrichten gespielt und es stehen auch keine negativen Nachrichten an", betont der Sprecher. Gildemeister verlieren bei hohen Umsätzen 5,1% auf 15,77 EUR, haben sich mittlerweile aber etwas stabilisiert.

Symrise ziehen dagegen um 2,6% auf 20,21 EUR an und profitieren damit vom Übernahmegebot von DuPont für Danisco, die auf ähnlichen Geschäftsfeldern wie der Holzmindener Aromenspezialist tätig ist. Bechtle setzen ihre Aufwärtsbewegung fort und steigen um 3,2% auf 30,85 EUR. Im Handel ist von einer Fortsetzung des positiven Momentums die Rede. Im der aktuellen "Platow-Börse" wird das schwäbische Papier mit "Akkumulieren" eingestuft. In der vergangenen Woche hat Hauck&Aufhäuser den Titel zum Kauf empfohlen. Singulus steigen dank Erhalt eines Auftrags für Solar-Fertigungsanlagen um 2,6% auf 4,31 EUR.

DJG/mif/mod/flf

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