Alt 24.01.14, 14:19
Standard Tokioter Börse geht auf Einmonatstief ins Wochenende
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An den Finanzmärkten in Ostasien hat auch am Freitag schlechte Stimmung geherrscht. An den Börsen ging es durchweg abwärts, nur die Börse in Schanghai machte eine Ausnahme. Bei den Anlegern nicht nur in Asien machen sich nach den jüngsten enttäuschenden Konjunkturdaten aus China Zweifel breit, ob die Wirtschaft in den Industriestaaten dauerhaft Fahrt aufnimmt, wenn China Probleme damit bekomme, sein Wachstumstempo beizubehalten. Von risikoreichen Aktien ließen die Anleger daher die Finger und schlossen sich den schwachen Vorgaben aus den USA an.

Gesucht waren Anlagen, die in Krisenzeiten als sichere Häfen gelten wie der japanische Yen und das Gold. Der Yen legte deutlich zu, der Dollar ging zuletzt nur noch mit 103,10 Yen um, verglichen mit 104,70 zur gleichen Tageszeit am Donnerstag. Der festere Yen bedeutete zusätzlichen Gegenwind für die Börse in Tokio, wo insbesondere exportsensitive Aktien nachgaben. Der Goldpreis zeigte sich nach seinem kräftigen Plus am Vortag auf rund 1.265 Dollar zuletzt mit 1.258 Dollar wieder etwas leichter.

Die rote Laterne unter den Börse der Region sicherte sich zum Wochenausklang klar Japan. Der Nikkei-225 gab um 1,9 Prozent nach auf 15.391 Zähler und fiel auf den niedrigsten Stand seit einem Monat. Der Index verzeichnete damit nach dem fulminanten Plus von 56 Prozent 2013 bereits das dritte Wochenminus in Folge. Seit Jahresbeginn verlor er 5,5 Prozent. Ein Teilnehmer sprach von einer "klassischen Reaktion auf die Reaktion". New York habe negativer als Tokio auf die schwachen Daten aus China reagiert und dem habe sich Tokio angeschlossen.

Verkauft wurden vor allem währungssensitive Aktien und schwer gewichtete Titel. SoftBank gaben um 3,5 Prozent nach, Fanuc verloren 3 Prozent und Honda Motor 2,4 Prozent. Die Aktien von Hitachi Construction - das Unternehmen ist wie Fanuc stark in China engagiert - büßten 1,8 Prozent ein.

Uneinheitlich ging es an den chinesischen Börsen zu. In Hongkong ging es um 1,2 Prozent nach unten, in Schanghai stieg der Index dagegen um 0,6 Prozent. Hier war von Nachholbedarf die Rede, nachdem der Shanghai-Composite seit Jahresbeginn den anderen Börsen der Region hinterhergehinkt sei. Zudem wurde vereinzelt auf die jüngste Liquiditätsspritze der Notenbank für den Geldmarkt verwiesen, die noch positiv nachwirke. Für das Indexplus hätten maßgeblich Schnäppchenkäufe bei Immobilienaktien gesorgt, hieß es. China Vanke gewannen 4 Prozent, Poly Real Estate 3 Prozent und Gemdale 1,5 Prozent.

In Hongkong feierten die Anleger den Coup von Lenovo zwischenzeitlich mit einem Anstieg von über 6 Prozent. Zum Handelsende bröckelte das Plus aber auf 1,4 Prozent wieder ab. Die Chinesen hatten am Vortag angekündigt, Teile des IBM-Servergeschäfts für 2,3 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Die Analysten der Deutschen Bank loben den Deal und empfehlen die Aktie zum Kauf.

An der Börse in Sydney verabschiedete sich der S&P/ASX 200 mit einem Abschlag von 0,4 Prozent, dem dritten Minus in Folge in ein verlängertes Wochenende. Am Montag feiert Australien seinen "Australia Day". Der Austral-Dollar, der zur Wochenmitte noch einen kräftigen Satz nach oben gemacht hatte angesichts nachlassender Zinssenkungsfantasien, rutschte auf ein neues Dreieinhalb-Jahrestief ab und kostete nur noch 0,8684 US-Dollar.

Grund des Schwächeanfalls waren Aussagen von Heather Ridout, externes Boardmitglied der australischen Notenbank. Ihrer Ansicht nach muss der Austral-Dollar noch weiter abwerten, um die inländische Minenindustrie von einem Abschwung zu bewahren. Australien ist mit seiner rohstofflastigen Industrie besonders abhängig von der konjunkturellen Entwicklung im wichtigen Abnehmerland China.

Gegen den Trend gewannen Newcrest Mining vor dem Hintergrund des gestiegenen Goldpreises fast 4 Prozent. Der Goldproduzent hatte zudem mitgeteilt, seine Investitionen deutlich senken zu wollen.

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