Alt 15.01.14, 13:15
Standard Erholung auf breiter Front von Vortagesverlusten
Beitrag gelesen: 341 x 

Die Vortageserholung an der Wall Street hat zur Wochenmitte auch an den ostasiatischen Aktienmärkten für steigende Kurse gesorgt. Dies galt vor allem an der Börse in Tokio, wo der Nikkei nach dem Einbruch am Dienstag seine Verluste fast wieder wettmachte. Die überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten hatten für einen Absturz um 3,1 Prozent gesorgt und damit für den höchsten Tagesverlust seit August vergangenen Jahres. Nun sorgten besser als erwartet ausgefallene Daten zum US-Einzelhandelsumsatz für Dezember wieder für Beruhigung. Der Nikkei-225 stieg um 2,5 Prozent auf 15.809 Punkte.

Der starke Anstieg in Tokio wurde dabei auch von der Erholung des Dollars getragen, der nach den guten US-Einzelhandelsumsätzen einen Satz nach oben machte. In der Spitze legte er bis auf 104,47 Yen zu, nach rund 103,50 Yen am Vortag. "Der Dollar könnte bis in die Region von 104,70 Yen steigen", merkte Yuji Sato, Devisen-Analyst bei der Credit Agricole, an. Doch ein Sprung über 105 Yen, das Niveau vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, sei nicht zu erwarten. Der "Schreck über die schwachen Daten ist noch zu frisch", fügte der Analyst hinzu.

Gesucht waren in Tokio vor allem Werte aus dem Halbleitersektor. Die Kyocera-Aktie stieg um 3,4 Prozent, TDK-Papiere erhöhten sich um 6,8 Prozent und für die Titel von Tokyo Electron stand ein Plus von 4,2 Prozent zu Buche. Daneben stand die Toshiba-Aktie im Fokus, die 4,5 Prozent gewann. Der französische Energiekonzern GDF Suez hatte bestätigt, einen Teil seiner Beteiligung am britischen Nuklearunternehmen Nu Generation an Toshiba abzugeben. Damit erhöhte sich der Toshiba-Anteil auf 60 Prozent.

Dagegen ging es für die Titel von GS Yuasa um 0,7 Prozent nach unten, nachdem ein Dreamliner von Japan Airlines wegen Problemen mit dem Batteriesystem am Boden bleiben musste. Das Unternehmen stellt Batterien für den Dreamliner von Boeing her.

In Thailand hatten die anhaltenden Proteste gegen die Regierung nun auch erste Auswirkungen auf die Börse. Nach den Drohungen regierungskritischer Demonstranten evakuierte die thailändische Börse Angestellte. Wie die Stock Exchange of Thailand mitteilte, habe der Börsenhandel allerdings ungehindert fortgesetzt werden können. Viele Mitarbeiter hätten aus Sicherheitsgründen zudem von Zuhause aus gearbeitet. Die Reaktion des Leitindex SET auf die Maßnahmen fiel allerdings moderat aus. Dieser verlor 0,3 Prozent auf 1.292 Punkte.

Gegen den Trend ging es in Schanghai um 0,2 Prozent nach unten. Hier drückten die wieder stärker aufkommenden Bedenken hinsichtlich einer anstehenden Flut von Börsengängen auf das Sentiment. Diese sind nach einer einjährigen Pause seit Beginn des Jahres wieder erlaubt und dürften Liquidität absorbieren, die dann für bereits gehandelte Aktien fehlt. Der Soßenhersteller Foshan Haitian Flavouring & Food, der zweite von insgesamt 52 erwarteten Börsengängen in diesem Jahr, will am 22. Januar den Ausgabepreis bekannt geben.

In Hongkong ging es für den Hang-Seng-Index um 0,5 Prozent nach oben. Der zwischenzeitliche Sprung über die Marke von 23.000 Punkten konnte aber nicht behauptet werden. Nachdem zu Handelsbeginn noch die positiven Vorgaben aus den USA gestützt hatten, habe der Markt mit der schwachen Entwicklung auf dem chinesischen Festland einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben, so ein Teilnehmer.

Auch in Australien kam es nach dem Rücksetzer des Vortages zu einer Erholung. Der S&P/ASX-200 stieg um 0,6 Prozent, nachdem er am Dienstag das stärkste Minus seit dreieinhalb Monaten verzeichnet hatte. Deutlichere Gewinne aus dem frühen Handel konnten aufgrund der negativen Entwicklung an der Börse in Schanghai allerdings nicht behauptet werden. "Die Investoren nehmen derzeit eine etwas neutralere Haltung ein", sagte Marktstratege Chris Weston von IG. Es gebe weiterhin Gründe für einen anhaltenden Optimismus, doch mit Blick auf das aktuelle Bewertungsniveau herrsche etwas Zurückhaltung.

Der Goldpreis setzte seine Abwärtsbewegung im asiatischen Handel fort und fiel auf 1.239 Dollar je Feinunze - ein Abschlag von vier Dollar gegenüber dem Settlement am Vortag. Die positiven US-Einzelhandelsdaten wurden negativ für den Goldpreis gesehen, da sich damit die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Begrenzung der monatlichen Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank erhöhte. Eine Unterstützung für das Edelmetall sah Analyst Kelly Teoh von IG bei 1.200 Dollar je Feinunze. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI zeigte sich mit 92,60 Dollar kaum verändert zum US-Settlement des Vortages.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

DJG/DJN/ros/flf

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 11:04 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]