Alt 14.01.14, 11:56
Standard Nikkei-Index in Tokio bricht um fast 500 Punkte ein
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Schwache Vorgaben von der Wall Street haben am Dienstag an den Börsen in Ostasien überwiegend für Abgaben gesorgt. Am stärksten fiel das Minus und Australien und in Japan aus. Am Aktienmarkt in Tokio ließ die verspätete Reaktion auf den US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag den Nikkei-225 um über drei Prozent bzw. 490 Punkte auf 15.422 Punkte einbrechen. Aufgrund eines Feiertages hatte zu Wochenbeginn in Tokio kein Handel stattgefunden.

Es war der höchste Tagesverlust seit Anfang August vergangenen Jahres. Kurzzeitig war der Index sogar erstmals seit einem Monat wieder unter die Marke von 15.400 Punkten gerutscht. "Die Daten sind so schlecht ausgefallen, dass eine negative Reaktion die logische Folge war", sagte Analyst Toshiyuki Kanayama von Monex Market.

"Der Verkaufsdruck dürfte allerdings keinen negativen Einfluss auf das insgesamt weiter positive Marktsentiment haben, sondern lediglich zu einer Konsolidierung nach dem Anstieg der vergangenen beiden Monate führen", so der Teilnehmer.

Verstärkt wurde die Verunsicherung noch davon, dass der US-Präsident der Notenbankfiliale von Atlanta, Dennis Lockhart, trotz der schwachen Daten ein weiteres Abbremsen der Stimulierung für angebracht hält.

Dass das Minus in Tokio so stark ausfiel war auch dem Devisenmarkt geschuldet. Der Dollar konnte seine Talfahrt gegenüber dem japanischen Yen zwar stoppen und ging zuletzt mit 103,53 Yen um. Vor der Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten am Freitag hatte der Dollar aber noch über 105 Yen und damit deutlich höher gelegen. Der Yen profitiert seit den Arbeitsmarktzahlen verstärkt von seinem Ruf als sicherer Anlagehafen. Ein hoher Yen verschlechtert aber die internationale Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen.

Bei den Einzelwerten zeigte die Suntory-Aktie mit einem Plus von 0,3 Prozent fast keine Reaktion auf die geplante Übernahme des amerikanischen Jim-Beam-Herstellers. Der japanische Getränkekonzern will dafür rund 13,6 Milliarden Dollar investieren. Suntory kauft schon seit einigen Jahren im Ausland zu, weil der heimische Markt für Bier und Whisky schrumpft.

An der Börse in Schanghai kam es gegen nach der schwachen Entwicklung seit Jahresbeginn gegen den negativen Trend an den Börsen zu einer leichten Erholung. Der Shanghai-Composite legte um 0,9 Prozent zu. Analysten sprachen von einer technischen Erholung nach dem Test der psychologisch wichtiger 2.000er Marke im Handelsverlauf. Mit Aufschlägen zeigten sich vor allem die Bankenwerte. Hier stützen Erwartungen auf strukturelle Veränderungen im Sektor. In Hongkong belasteten dagegen Gewinnmitnahmen im Immobiliensektor den Index. Schwächster Wert waren aber Great Wall Motor. Der chinesische Fahrzeughersteller hat die Premiere eines neuen Modells überraschend auf April verschoben. Die Aktie brach mit dieser Nachricht um über 12 Prozent ein.

Steil abwärts ging es am Aktienmarkt in Sydney. Der S&P/ASX-200 gab um 1,5 Prozent nach und lag zwischenzeitlich so tief wie seit drei Wochen nicht mehr. Vor allem Bankenwerte standen unter Abgabedruck. Für die Aktien der National Australia Bank ging es um 2 Prozent abwärts und die Titel von Macquarie Group verloren 2,9 Prozent.

Der Goldpreis zeigte sich kaum verändert bei rund 1.250 Dollar je Feinunze. Und auch beim Peis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI fiel die Veränderung in einem engen Rahmen aus. Er legte leicht auf 92,12 Dollar zu.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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