Alt 13.01.14, 11:27
Standard US-Arbeitsmarkt bereitet Börsianern Kopfzerbrechen
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Die ostasiatischen Aktienbörsen haben am Montag im Zeichen der schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag gestanden. Diese hatten bereits an Wall Street für lange Gesichter gesorgt, wurden doch die zuletzt immer euphorischeren Erwartungen zum Stellenaufbau in den USA deutlich verfehlt. An den Börsen in Asien bereiteten die Daten offenbar einiges an Kopfzerbrechen, denn ein klarer Trend ließ sich zumindest an den Aktienmärkten nicht herauslesen. Nach anfänglichen Aufschlägen drehten viele Börsen ins Minus, zum Handelsende setzte dann eine Erholungsbewegung ein. Am Devisenmarkt blieb der US-Dollar der klarer Verlierer.

Die volatile Reaktion der asiatischen Börsen erklärten Marktteilnehmer mit den unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten der US-Arbeitsmarktdaten. Während ein Teil der Anleger in schwachen Daten ein Beleg für eine weiterhin lockere US-Geldpolitik sah, zeigten sich andere Investoren enttäuscht. Insgesamt fielen die Ausschläge recht verhalten aus. In Tokio ruhte aufgrund des "Tags der Volljährigkeit" der Handel.

In China lastete derweil weiter die Sorge auf der Stimmung der Börsianer, dass die zahlreichen anstehenden Börsengänge zu einer massiven Absorption von Kapital führen werden, das von bereits borsennotierten Aktien abgezogen werden könnte. "Die Marktreaktionen sind nachvollziehbar. Zwar erwarten Anleger kurzfristig eher wenig Druck auf bereits gehandelte Anteilsscheine, aber es stehen soviele Börsengänge an, dass der Markt Schwierigkeiten haben dürfte, höher zu laufen", sagte Analyst Qian Qimin von Shenyin Wanguo Securities. Nach am Wochenende verschärften Regeln zu den Börsengängen, die 2013 für ein Jahr untersagt waren, haben derweil fünf Unternehmen ihre entsprechenden Pläne zurückgestellt.

In Hongkong zogen die Aktien von Chalco um 6,9 Prozent an, nachdem das Unternehmen für 2013 wieder schwarze Zahlen in Aussicht gestellt hatte. Auf dem chinesischen Festland in Schanghai gerieten Immobilienwerte unter Druck, nachdem eine einheitliche Registrierungspflicht angekündigt wurde, die einer ausgeweiteten Grundbesitzabgabe den Weg ebnen soll. China Vanke gaben 1,9 Prozent ab. Nach einem positivem Geschäftsausweis schnellten Aluminum Corp. of China dagegen um 9,7 Prozent in die Höhe. In Sydney ging es für die Titel des australischen Nickelproduzenten Western Areas um 8,9 Prozent nach oben. Indonesien hatte seine erwartete Drohung umgesetzt und den Export von Erzmineralien untersagt, worauf der Nickelpreis deutlich anzog.

Wie nicht anders zu erwarten, war der Yen nach den schwachen US-Abrbeitsmarktdaten der Hauptgewinner am Devisenmarkt. Er baute seine Gewinne vom Freitag noch aus. Verstärkt wurde der Anstieg des als sicherer Hafen geltenden Yen zu Dollar und Euro vom Feiertag in Japan, denn dadurch sei der Handel mit der japanischen Devise ausgedünnt gewesen, hieß es. Gegenüber den meisten anderen Währungen behauptete sich der Dollar dagegen auf seinen am Freitag auf breiter Front ermäßigten Niveaus.

Der Dollar ging zuletzt mit 103,45 Yen um, verglichen mit über 105 Yen vor den Arbeitsmarktdaten und immer noch gut 104 Yen im späten Freitagshandel in den USA. Der Euro fiel auf zuletzt 141,26 Yen nach 142,29 Yen im Tageshoch.

Gold war mit den geldpolitischen Spekulationen in den USA zunächst deutlich im Aufwind, kam dann aber wieder stark zurück. Die Feinunze kostete zuletzt 1.247 und damit soviel wie zum Wochenschluss. In einer Fortsetzung der lockeren US-Geldpolitik machten viele Anleger Inflationsgefahren aus, dies trieb den Goldpreis zwischenzeitlich bis auf 1.255 Dollar. Der Ölpreis gab indes leicht auf 92,32 Dollar für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI nach.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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