Alt 10.01.14, 11:58
Standard Verlustserie in Schanghai geht weiter
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Die Börsen in Ostasien kommen weiter nicht ins Laufen. Die seit Jahresbeginn zu beobachtende enttäuschende Entwicklung setzte sich auch am Freitag fort. Hier und da gab es zwar auch positive Vorzeichen, insgesamt überwog aber weiter der Abwärtstrend - vor allem in Schanghai. Die Veränderungen bei den Indizes fielen diesmal allerdings durchweg gering aus. Erneut trugen Konjunkturdaten aus China dazu bei, dass keine Kaufstimmung aufkam.

Im Dezember hat sich das Exportwachstum Chinas deutlich verlangsamt. Zugleich fiel es etwas schwächer aus als von Analysten erwartet. Dafür zogen aber die Importe deutlicher als erwartet an, was ein Beleg dafür ist, dass die Inlandsnachfrage steigt, wie von der Regierung in Peking auch angestrebt.

Für Zurückhaltung sorgte daneben die im Tagesverlauf noch anstehende Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen. Sie gelten als potenziell richtungweisend für die weitere US-Geldpolitik, nachdem die Fed aufgrund der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt damit begonnen hat, ihre monatlichen Anleihekäufe zu drosseln.

Der Nikkei-Index der Tokioter Börse schaffte zum Ende des Tages ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 15.912 Punkte. Etwas gestützt wurde die Stimmung vom Schwergewicht Fast Retailing. Das Einzelhandelsunternehmen hatte für sein erstes Quartal einen Rekordgewinn gemeldet, wobei die Geschäftsentwicklung in China und den USA besonders gut war. Die Aktie gewann daraufhin 3,3 Prozent.

In Schanghai ging es indessen weiter abwärts. Der Leitindex verlor 0,7 Prozent, womit sich das Minus seit Jahresbeginn auf fast 5 Prozent summiert. Neben den zuletzt überwiegend mit Enttäuschung aufgenommenen Konjunkturzahlen aus dem Reich der Mitte macht der Börse in Schanghai besonders die Furcht vor einer Flut von Börsengängen zu schaffen. Diese sind nach einjähriger Pause seit Jahresbeginn wieder erlaubt und dürften viel Liquidität absorbieren - Gelder, die für Aktienkäufe dann fehlen.

In Hongkong holten die Aktien von Standard Chartered die Verluste nach, die sie am Vortag bereits in Europa verzeichnet hatten. Die Bank hatte Veränderungen an der Unternehmensspitze mitgeteilt und angekündigt, Geschäftsbereiche zusammenzulegen, um ihre Gewinnsituation zu verbessern.

In Australien gab der S&P/ASX-200 bereits zum fünften Mal innerhalb der vergangenen sechs Handelstage nach. Händler berichteten von Kursverlusten bei Rohstoffaktien wie Rio Tinto und BHP Billiton, nachdem der Preis für Eisenerz auf ein Achtmonatstief gefallen ist. Hintergrund seien die niedrigeren Eisenerzimporte des wichtigen Abnehmerlandes China, hieß es.

Wenig Bewegung gab es im Vorfeld der US-Arbeitsmarktzahlen am Devisenmarkt. Der Dollar lag zuletzt weiter knapp unter 105 Yen, zum Euro bewegte sich die US-Devise auf dem Niveau vom Vortag bei 1,3610. Nach heftigeren Ausschlägen in Reaktion auf die nochmalige Bestätigung langfristig niedriger Zinsen durch die EZB hatte sich das Währungspaar letztlich auf dem gleichen Niveau wieder eingependelt wie vor den Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi.

Leicht aufwärts ging es beim Goldpreis auf 1.235 Dollar, verglichen mit knapp 1.230 am Vorabend in den USA. Die Ölpreise zeigten sich von ihren moderaten Vortagesverlusten wieder erholt, Händlern zufolge auch gestützt von den neuesten Importdaten aus China. Demnach hat China im Dezember mit durchschnittlich 6,3 Millionen Barrel täglich soviel Öl importiert wie nie zuvor. Die US-Sorte WTI wurde mit 92,53 Dollar gehandelt, Brent mit 107,14 Dollar.

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