Alt 08.01.14, 12:59
Standard Aktienkurse in Tokio erholen sich kräftig
Beitrag gelesen: 382 x 

Die ostasiatischen Börsen haben am Mittwoch ihren ersten Erholungstag im neuen Jahr nach den jüngsten Verlusten erlebt. An den meisten Plätzen der Region ging es aufwärts mit den Kursen, angetrieben von positiven Vorgaben der US-Börsen. Am stärksten legte der Index in Tokio zu. Der Nikkei gewann 1,9 Prozent bzw. 307 auf 16.121 Punkte. Er machte damit nicht nur den Großteil der Verluste aus den Vortagen von rund 500 Punkten wett, sondern übersprang zugleich die psychologisch wichtige 16.000er Marke.

Gestützt wurde er wie so oft auch vom Devisenmarkt, wo der Yen auf knapp 105 je Dollar nachgab von Ständen um 104,30 zur gleichen Zeit des Vortages. "Es stehen einfach zu viele potenziell marktbewegende Daten an, um sagen zu können, ob die Korrekturphase ausgestanden ist oder nicht. Insgesamt sieht der Aufwärtstrend aber intakt aus", sagte Monex-Analyst Toshiyuki Kanayama.

Händler begründeten die Stimmungsaufhellung in Ostasien mit Konjunkturoptimismus, nachdem das US-Handelsbilanzdefizit im November auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gesunken war. Die Daten signalisierten, dass sich die US-Konjunktur weiter verbessere, erklärte Volkswirt Janu Chan von der St. George Bank. Zugleich sorgten sie am Devisenmarkt für Rückenwind für den US-Dollar. Zur Stimmungsaufhellung trug auch bei, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) angekündigt hatte, in den kommenden Wochen die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum anzuheben.

Angesichts des nachgebenden Yen gehörten Exportwerte in Tokio zu den größeren Gewinnern. Auch Aktien von Wertpapierhandelshäusern und unterdurchschnittlich gelaufene Maschinenbautitel wurden favorisiert. Für Mitsubishi Motors ging es aber um 4 Prozent abwärts, nachdem das Unternehmen eine gut zwei Milliarden Dollar schwere Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Mitsubishi will die Gelder vornehmlich zum Rückkauf von Vorzugsaktien aus dem eigenen Unternehmensverbund einsetzen. Das sei ein Schritt hin zur Wiederaufnahme der Dividendenzahlung des Autobauers, beschwichtigten Händler.

Für Kursfantasie bei den Herstellern von Spielekonsolen sorgte, dass Peking offiziell das Verkaufsverbot in China aufgehoben hatte. Damit öffnet sich den Spieleherstellern ein neuer Markt, wenngleich die Konsolenhersteller jeweils noch eine Reihe von Verhandlungen führen müssen, um ihre Geräte zu verkaufen. Für Nintendo ging es um 11 Prozent nach oben. Der Kurs von Sony gewann 1,4 Prozent, Konami stiegen um gut 3 Prozent und die Aktien der Betreiber von Online-Spielen DeNA und Gree stiegen um 7,3 bzw. 4,8 Prozent.

Pläne Pekings, das Rauchen in China in der Öffentlichkeit verbieten zu wollen, lasteten auf dem Kurs von Japan Tobacco, der um 2,5 Prozent nachgab. Seven & I Holdings schnellten nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen um 6 Prozent nach oben.

Aufwärts ging es auch an den chinesischen Börsen. Während der Hang-Seng-Index in Hongkong um über 1 Prozent zulegte, stagnierte der Schanghai-Composite. Er litt weiter unter der Sorge, dass die Vielzahl der sich abzeichnenden Börsengänge in China viel Liquidität aufsaugen dürfte.

Dafür machte der Index der Startup-Börse ChiNext einen Satz um über 3 Prozent nach oben. Hintergrund sei, dass die Börsenaufsicht den chinesischen Versicherern grünes Licht dafür gegeben habe, an der ChiNext notierte Aktien zu kaufen, hieß es. Die Kurse der Versicherer Ping An Insurance, China Pacific Insurance und New China Life Insurance legten gegen den negativen Tagestrend in Schanghai zu. Der ChiNext war 2013 bereits um über 80 Prozent nach oben geschossen, verglichen mit einem Minus von gut 6 Prozent beim Schanghai-Composite Index.

Am Goldmarkt schien derweil die Luft nach der Rally zum Jahreswechsel wieder zu entweichen. Die Feinunze Gold, deren Preis um Weihnachten und Neujahr von unter 1.190 auf fast 1.240 Dollar gestiegen war, ging zuletzt wieder mit 1.226 Dollar um. Die zunehmenden Anzeichen für einen positiven Konjunkturverlauf machten das Edelmetall als sicheren Hafen unattraktiver, hieß es.

Hinzu komme der gestiegene Dollar, der Gold für Anleger aus dem Nicht-Dollarraum teurer mache. An anderer Stelle war auch von Zurückhaltung vor dem im späteren Tagesverlauf anstehenden Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung in den USA zu hören. Auf seinem bislang letzten Treffen hatte der Offenmarktausschuss eine erste Straffung der expansiven US-Geldpolitik beschlossen, was sich negativ auf die Entwicklung des Goldpreises auswirkte.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/flf

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 02:52 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]