Alt 20.02.13, 14:01
Standard Anleger legen noch eine kleine Schippe drauf
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An Europas Börsen legen die Investoren nach der Kurs-Rally vom Vortag noch eine kleine Schippe drauf. Der DAX rückt um 0,2 Prozent auf 7.767 Punkte vor auf damit den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Allerdings halten sich die Gewinne europaweit in überschaubaren Grenzen nach dem starken Anstieg vom Dienstag. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 2.657 Zähler nach. Auch die Börsen in Paris, Mailand und Amsterdam melden leichte Kursverluste.

Wie schon in den vergangenen Wochen, sorgen erneut die Notenbanken für starke Kursausschläge am Devisenmarkt. Bei der Sitzung der Bank of England am 6. und 7. Februar hatten sich drei der neun stimmberechtigten Mitglieder für eine Erhöhung des Wertpapierkaufprogramms um 25 Milliarden auf 400 Milliarden Pfund ausgesprochen. Das Pfund Sterling ist daraufhin zum Euro und zum US-Dollar unter starken Druck geraten.

Mit den Wertpapierkäufen versucht die Notenbank, die schwache britische Wirtschaft in Gang zu bringen. Die Aussicht auf immer mehr Pfund Sterling von der Bank of England lastet auf der heimischen Währung.

Derweil bewegen sich die großen Wechselkurspaare Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen kaum von der Stelle. Das könnte sich jedoch ändern, wenn die Federal Reserve am Abend das Protokoll ihrer Sitzung vom 29. und 30. Januar veröffentlicht. Die Gemeinschaftswährung pendelt zum Greenback in einer engen Spanne zwischen 1,3384 und 1,3435 Dollar. Nach anfänglichen Kursgewinnen hat dir Euro am Mittag wieder leicht nachgegeben.

Geschäftszahlen sorgen für starke Kursausschläge

An den Aktienbörsen sorgen Geschäftsergebnisse großer Konzerne für ebenso große Kursausschläge: Trotz eines Nettogewinns von fast einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr will die Lufthansa den Aktionären keine Dividende zahlen. Das kommt am Markt schlecht an, Lufthansa-Aktien büßen 4,5 Prozent ein und sind damit größter Kursverlierer im DAX.

In Paris springen dagegen die Papiere der Credit Agricole um 5,2 Prozent nach oben. Zwar hat die Bank im vierten Quartal 2012 einen Verlust von vier Milliarden Euro gemacht. Sie stellt aber für 2013 eine Dividende in Aussicht, die in Aktien ausgezahlt werden soll.

In Amsterdam brechen KPN-Aktien um mehr als acht Prozent ein. Der Telekomkonzern erhöht das Kapital um vier Milliarden Euro. Der mexikanische Milliardär und KPN-Großaktionär Carlos Slim will an der Kapitalerhöhung teilnehmen und erhält dafür zwei Sitze im Aufsichtsrat von KPN. Aktien des Kontrahenten France Telecom verlieren 1,3 Prozent. Hier befürchtet die Citigroup angesichts rückläufiger Barmittel, dass die Dividende 2014 erneut gekürzt werden könnte.

Der französische Baukonzern und Zementproduzent Lafarge hat 2012 mehr verdient als erwartet, will eine Dividende von einem Euro je Aktie zahlen und in diesem Jahr die Schulden um zehn Milliarden Euro senken. Die Aktie zieht daraufhin um fast sieben Prozent an.

Beim australischen Bergwerkskonzern BHP Billiton sind der Umsatz und der Nettogewinn im vergangenen Jahr unter den Erwartungen geblieben. Die Aktie büßt an der Londoner Börse 2,7 Prozent ein und belastet den Rohstoffsektor, der um zwei Prozent nachgibt.

Bei den deutschen Nebenwerten steigen die Aktien der Aareal Bank und von Kabel Deutschland nach Geschäftszahlen der Unternehmen um jeweils mehr als zwei Prozent. Eine Kaufempfehlung der Bank Cheuvreux für die Kontron-Aktie schiebt diese um fast neun Prozent nach oben.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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