Alt 15.02.13, 09:32
Standard Börsen geben vor G20-Treffen leicht nach
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Kurz vor Beginn des G20-Treffens in Moskau geraten die europäischen Börsen am Freitagmorgen unter leichten Abgabedruck. "Das Thema Währungskrieg beschäftigt die Anleger weiter", sagt Analyst Gary Yau von der Credit Agricole. Auch wenn in den vergangenen Tagen verschiedene Politiker und Zentralbanker versucht haben abzuwiegeln, dürfte die starke Abwertung des Yen in den vergangenen Monaten gegen Dollar und Euro ein wichtiges Gesprächsthema sein.

Die Anleger sind nervös. Der DAX verliert im frühen Geschäft 0,2 Prozent auf 7.612 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt 0,1 Prozent auf 2.631 nach. Die Investoren wollen vor allem wissen, inwieweit die gezielte Abwertungspolitik der neuen japanischen Regierung Abe von der internationalen Gemeinschaft akzeptiert wird. Der Beginn eines internationalen Abwertungswettlaufs, um die eigenen Exportchancen zu erhöhen, würde für große Verunsicherung an den internationalen Märkten sorgen.

"Die Debatten um einen drohenden Währungskrieg mögen viel Verunsicherung stiften - eines stellen sie klarer denn je heraus: die schleichende Veränderung der Rolle von Zentralbanken", sagt Andy Weir, Fondsmanager bei Fidelity. Historisch sei ihre Hauptaufgabe die Erhaltung der Preisstabilität durch Inflationssteuerung gewesen. In der Zwischenzeit hätten die Zentralbanken ihren Kompetenzbereich aggressiv auf die Unterstützung des gesamten Finanzsystems ausgeweitet.

Daneben sorgen die italienischen Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar für Zurückhaltung genauso wie die Anfang März drohenden Ausgabenkürzungen in den USA mit einem Volumen von 1,2 Billionen Dollar. Bislang zeichnet sich keine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern ab, um die Kürzungen doch noch zu vermeiden. Die Anleger hoffen auf eine Einigung in letzter Minute, wie das auch bei der Umschiffung der Fiskalklippe zum Jahreswechsel der Fall war.

Von Unternehmensseite ist es ruhig. Die Zahlen des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon werden positiv aufgenommen. Händler verweisen auf den höher als erwartet ausgefallenen Nettogewinn. Der Tausch der Vorzugsaktien in Stammaktien und Cash sollte sich positiv auf die Bilanzstruktur auswirken. Auf der anderen Seite verwässere die höhere Anzahl der ausstehenden Aktien. Aegon-Papiere steigen 3,2 Prozent.

Nach sehr starken Geschäftszahlen steigen die Titel des Luxusgüterkonzerns PPR um mehr als 5 Prozent. Die Aktie der PPR-Tochter Puma verliert dagegen 4,8 Prozent. Hintergrund für die Kursschwäche dürfte sein, dass der Lifestyle-Bereich bei PPR immer noch nicht rund läuft.

Volatil reagiert die Commerzbank-Aktie auf die Veröffentlichung der endgültigen Zahlen am Morgen. Nach anfänglichen Verlusten ist das Papier ins Plus gedreht und steigt nun 1,5 Prozent. Die Zahlen für das vierte Quartal sind schwach und der Ausblick vorsichtig. Equinet-Analyst Philip Häßler erwartet zwar für die Commerzbank ein weiteres schwieriges Jahr. Er glaubt allerdings, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die Aktie zu kaufen. Der Analyst setzt auf eine bessere Zukunft.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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