Alt 15.06.18, 11:57
Standard DAX kaum verändert - Großer Verfall dominiert
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem kräftigen Aufschlag am Vortag treten die europäischen Börsen zum Wochenausklang mehr oder weniger auf der Stelle. Anfängliche leichte Gewinne konnten die Indizes nicht behaupten und zeigen sich vor dem Hintergrund des großen Verfalltages wenig verändert. Momentan sehe es für die DAX-Optionen nach einem Abrechnungspreis nahe der Marke von 13.100 Punkten aus, sagt ein Marktteilnehmer. Wohin die Reise nach dem Verfall um 13 Uhr hingehe, müsse abgewartet werden. Am Mittag verfallen die Optionen und Futures auf die Indizes, am Abend dann die Optionen auf die Einzelwerte.

Aber immerhin können die Aufschläge des Vortages verteidigt werden. Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr Anleihenkaufprogramm am Ende des Jahres auslaufen zu lassen und eine Zinserhöhung erst nach dem Sommer 2019 zu erwägen, hatte die Stimmung der Börsianer aufgehellt. Denn der Markt habe bislang einem Trugschluss unterlegen, dass nämlich das Ende des Anleihekaufprogramms den Beginn eines geldpolitischen Normalisierungsprozesses darstelle, sagt Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Dem habe der EZB-Rat allerdings mit dem genannten Zinstermin ein Ende bereitet.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 13.099 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 erhöht sich um 0,1 Prozent auf 3.531 Punkte.

In den Blick rücken auch wieder die weiter schwelenden Handelskonflikte. Voraussichtlich im Laufe des Tages dürfte US-Präsident Donald Trump weitere Strafzölle gegen China bekanntgeben, heißt es von mit den Vorgängen vertrauten Personen. Es geht um Zölle auf chinesische Waren im Wert von rund 50 Milliarden US-Dollar. Peking hat angekündigt, in einem solchen Fall seinerseits Zölle auf US-Waren in gleicher Höhe, etwa auf Sojabohnen und Flugzeuge, zu erheben.

Am Vortag hatten die EU-Staaten, in Reaktion auf die verhängten Strafzölle für Stahl und Aluminium, Gegenzölle auf US-Produkte im Wert von 2,8 Milliarden Euro beschlossen. Diese sollen im Juli in Kraft treten.

Leicht positiv wird an der Börse gewertet, dass Griechenland die letzte Tranche der Finanzhilfe der Eurogruppe in Höhe von einer Milliarde Euro erhalten hat. Athen will sich nun wieder vollständig über den Markt finanzieren und somit wieder auf eigenen Füßen stehen. Das mehrfach vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland hängt seit 2010 am Tropf internationaler Geldgeber.

Letzter Handelstag vor umfangreichen Index-Veränderungen

Im Fokus stehen auch die umfangreichen Index-Änderungen, die am Freitag nach Handelsschluss in Kraft treten werden. In den MDAX kommen per Schnellaufnahme Scout24, Delivery Hero und Puma. Absteigen müssen dafür Stada, Krones und Alstria-office. Neu in den SDAX kommen Krones, Alstria-office, DWS, Hellofresh und Aumann, wofür Diebold Nixdorf, bet-at-home, Scout24, Delivery Hero und Puma Platz machen. Siemens Healthineers nehmen den Platz von Aumann im TecDAX ein.

Bei Bayer soll am Freitag zudem der Bezugsrechtshandel im Rahmen der Kapitalerhöhung enden. Die 6,0 Milliarden Euro umfassende Maßnahme ist Teil der mittlerweile abgeschlossenen Übernahme von Monsanto. Für 23 alte können die Aktionäre zwei junge Aktien zum Stückpreis von 81 Euro beziehen. Der aktuelle Kurs der Bezugsrechte liegt bei 1,67 Euro.

Ceconomy ziehen um 3,1 Prozent an. Die Analysten von Baader Helvea begrüßen die Entscheidung von Ceconomy zur Trennung von ihrem Russlandgeschäft. Mit dem jetzt gefallenen Entschluss öffne sich für die Elektronikhandelskette die Chance, ihr verlustträchtiges Russlandgeschäft loszuwerden. Die Aufnahme auf die Top Pick List begründen die Analysten unter anderem mit einem aus ihrer Sicht attraktiven Chance-Risiko-Profil. Ceconomy sei eine Option, mit der Anleger auf die Trendwende setzten.

Die Aktien von Dürr, Fraport und K+S zeigen sich durchweg nach positiven Analystenkommentaren fest und gewinnen zwischen 0,7 und 2,3 Prozent. Für die Tesco-Aktie geht es in London um 1,8 Prozent nach oben. Der Lebensmitteleinzelhändler steigerte im ersten Quartal den Umsatz flächenbereinigt bereits das zehnte Quartal in Folge.

Einen starken Börsenstart haben die Aktien von Home24 SE auf das Parkett gelegt. Der erste Kurs der Titel, die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden, lag bei 28,50 Euro und damit 23,9 Prozent über dem Ausgabepreis von 23 Euro. Dieser lag im oberen Bereich der Preisspanne von 19,50 bis 24,50 Euro. Aktuell liegen die Titel bei 29,44 Euro, 28 Prozent über dem Ausgabekurs. Der Berliner Online-Möbelhändler aus dem Rocket-Internet-Universum kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von 600 Millionen Euro.

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June 15, 2018 06:04 ET (10:04 GMT)

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