Alt 13.06.18, 15:53
Standard Börsen leicht im Plus - Siemens im Blick
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FRANKFURT (Dow Jones)--Bei einem zurückhaltenden Handel geht es mit den Kursen an Europas Börsen am Mittwochnachmittag leicht nach oben. Angesichts der Sitzung der US-Notenbank und einer erwarteten Weichenstellung für die künftige Zinspolitik gebe es keinen Grund für voreilige Investments, heißt es im Handel. Dazu gesellt sich am Donnerstag die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und am Freitag der Große Verfalltag an den internationalen Derivatebörsen. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 12.868 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.479 Punkte nach oben.

Eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank am Abend gilt als ausgemachte Sache. Offen ist aber weiter die Frage, ob sie bis zum Jahresende noch einen oder zwei weitere Zinsschritte vornehmen wird. Eine zu "falkenhafte" US-Notenbank könnte die Stimmung an den Märkten drücken. Die am Vortag gemeldeten US-Verbraucherpreise sprächen dafür, heißt es im Handel: Sie zeigten mit 2,8 Prozent auf Jahressicht den stärksten Anstieg seit sechs Jahren. Stark gestiegene US-Erzeugerpreise liefern ein weiteres Argument für eine US-Leitzinserhöhung. Die Erzeugerpreise sind im Mai um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und damit viel stärker als die erwarteten 0,3 Prozent.

Siemens erwägt Trennung von Gasturbinengeschäft

Siemens zieht einem Agenturbericht zufolge die Trennung von ihrem Geschäft mit Gasturbinen in Erwägung. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, schaue man sich alle Möglichkeiten an, auch die Kombination mit einem Rivalen. Es gebe keine finale Entscheidung. Es sei auch möglich, dass Siemens das angeschlagene Geschäft behalte. Der Zeitpunkt für eine Transaktion wäre vermutlich nicht schlecht, heißt es im Handel. In einer aktuellen Studie urteilt Morgan Stanley (MS), dass sich die Marge bei Power & Gas nicht weiter verschlechtern werde. Siemens ziehen um 2,7 Prozent an.

Für einen kräftigen Kurssprung von 70 Prozent sorgt der Börsengang des Wirecard-Konkurrenten Adyen an der Euronext in Amsterdam. Die Aktien starteten mit 400 Euro gegenüber der Zuteilung von nur 240 Euro je Aktie. Am Nachmittag geht die Adyen-Aktie bei 480 Euro um. Die Wirecard-Aktie im TecDAX profitiert davon und legt um 2,7 Prozent zu. Bei Morphosys geht es 0,7 Prozent nach oben angesichts neuer Phase-3-Meldungen zu ihrem Alzheimer-Präparat. Nach einer Kaufempfehlung mit Kursziel 49 Euro geht es für die Aktie von Software AG um 4 Prozent auf 43,05 Euro nach oben.

Inditex mit starken Geschäftszahlen

Von starken Geschäftszahlen sprechen Marktteilnehmer beim spanischen Modeanbieter Inditex, zu dem Marken wie Zara gehören. Das EBIT habe die Erwartungen deutlich geschlagen, heißt es am Markt. Mit 851 Millionen Euro liege es über der Prognose von knapp 820 Millionen Euro. Die Analysten von Jefferies loben die Zahlen und sehen Anzeichen für eine beschleunigte Gewinnentwicklung bei Zara. Die Aktie zeigt sich insgesamt volatil, liegt am Nachmittag aber 3,5 Prozent im Plus.

Lufthansa sind größter DAX-Gewinner mit Aufschlägen von 4,1 Prozent. Ein Marktteilnehmer verweist auf das günstige Umfeld mit fallendem Ölpreis und starkem Kursanstieg von Fraport. Fraport (plus 3,6 Prozent) hat im Februar 9,5 Prozent mehr Passagiere abgefertigt. Thyssenkrupp steigen 1,4 Prozent. Der Konzern verlangt bei der geplanten Fusion seiner europäischen Stahlsparte mit Tata Steel Europe laut einem Medienbericht Zugeständnisse.

Just Eat gehören zu den großen Verlierern in Europa. Der Kurs fällt in London um 6 Prozent. Händler verweisen auf Expansionspläne des Konkurrenten Deliveroo in Großbritannien. Er will Just Eat mit einem neuen Geschäftsmodell angreifen. So sollen Restaurants künftig die Plattform von Deliveroo nutzen können, ohne dass sie auf die Fahrer von Deliveroo zurückgreifen müssen.

Für die Aktie des Flughafenbetreibers Aeroports de Paris (ADP) geht es an der Pariser Börse kräftig um 5,2 Prozent nach oben. Grund sind Privatisierungspläne der französischen Regierung. In einem Interview mit "Les Echos" erklärte der französische Finanzminister Bruno Le Maire, dass es das geplante Privatisierungsgesetz der Regierung erlaubte, ihre Beteiligungen an ADP, Engie und Francaise des Jeux zu reduzieren. Entscheidungen hierzu würden Ende 2018 oder Anfang 2019 getroffen werden. Engie reagieren nicht auf den Bericht und geben 0,5 Prozent nach.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 13, 2018 10:16 ET (14:16 GMT)

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