Alt 13.06.18, 15:35
Standard Lethargie vor Zinsentscheid - Kursgewinne im Mediensektor
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NEW YORK (Dow Jones)--Im Vorfeld der US-Zinsentscheidung am Abend setzt sich am Mittwoch der lethargische Handel der Vortage an der Wall Street fort. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank - die zweite im laufenden Jahr - gilt als ausgemachte Sache und dürfte deswegen auch weitestgehend eingepreist sein. Nach den US-Verbraucherpreisdaten am Vortag verfestigen die etwas stärker als gedacht gestiegenen Erzeugerpreise die Zinserhöhungserwartung noch. Noch ist aber ungeklärt, ob sich Anleger auf drei oder vier Leitzinsanhebungen im laufenden Jahr einstellen müssen.

Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 25.346 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,1 bzw. 0,2 Prozent zu. "Die unmittelbare Marktreaktion auf den Fed-Entscheid dürfte geprägt sein von der Frage, ob die mittelfristige Zinsprojektion sich in Richtung vier Zinserhöhungen im laufenden Jahr bewegt. Wir glauben, dass dies der Fall sein wird. (...). Wir erwarten keine dramatischen Veränderungen in der Beschreibung von Wirtschaftswachstum oder Inflation in der Presseerklärung", sagt Währungsstratege Adam Cole von RBC Capital Markets.

Mediensektor erneut vorne

Am Aktienmarkt ist die Übernahme von Time Warner durch AT&T das zentrale Thema. Ein US-Gericht hat die Transaktion nun genehmigt. Die Entscheidung schürt Spekulationen auf weitere Zusammenschlüsse in der Branche, deren S&P-500-Subindex bereits am Vortag zu den größeren Gewinnern gehörte. Er legt um weitere 1,5 Prozent zu und ist damit klarer Spitzenreiter. Die Aktien des Käufers AT&T verbilligen sich um 3,9 Prozent. Die Übernahme wird AT&T rund 85 Milliarden Dollar kosten. Time Warner steigen hingegen um 3,9 Prozent.

Mit der Genehmigung der Time-Warner-Übernahme dürfte nun der Weg für ein Gebot von 21st Century Fox durch Comcast bereitet sein. Das Unternehmen könnte sich nun einen Bieterwettstreit mit Disney liefern, mutmaßen Marktbeobachter. Disney bietet 52,4 Milliarden Dollar. Comcast fallen um 4,2 Prozent, Disney büßen 1,3 Prozent ein. 21st Century Fox schießen indes um 7,5 Prozent nach oben.

Unter den weiteren Sektorwerten verteuern sich CBS um 3,3 Prozent, Viacom um 3,4 und Discovery um 4,0 Prozent. Netflix hinken mit einem Plus von 0,7 Prozent hinterher. Dem Srreaminganbieter könnte durch weitere Zusammenschlüsse stärkere Konkurrenz erwachsen, heißt es.

H&R Block brechen dagegen um 19,4 Prozent ein. Das Steuerberatungsunternehmen wartet mit guten Erstquartalszahlen auf, verschreckt aber mit einem schwachen Umsatzausblick. Pivotal Software schnellen um 17,9 Prozent empor, nachdem der Cloud-Software-Anbieter die Gewinnschätzungen geschlagen hat. Es war der erste Geschäftsbericht seit dem Börsengang im April.

Ähnlich wie am Aktienmarkt herrscht auch am Rentenmarkt vor den Fed-Aussagen relative Ruhe. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stagniert bei 2,96 Prozent. Am Devisenmarkt gibt der Dollar seine moderaten Gewinne vom Vorabend wieder ab. Der Euro geht mit 1,1768 Dollar um nach Wechselkursen um 1,1745 am Vorabend. Der Golpreis bewegt sich nicht, die Feinunze kostet 1.296 Dollar. Das zinslose Edelmetall verliert gewöhnlich bei steigenden Zinsen an Attraktivität.

US-Lagerdaten im Blick

Etwas Bewegung gibt es beim Öl: US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 65,95 Dollar je Fass, die globaler gehandelte Sorte Brent um 0,3 Prozent auf 75,69 Dollar. Im Sitzungsverlauf könnten die Lagerbestandsdaten der US-Regierung für Impulse sorgen. Die weltweite Ölnachfrage wird nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) im nächsten Jahr robust bleiben, dabei dürfte das Angebot vor allem wegen der US-Produktion tendenziell weiter zunehmen. Die IEA prognostiziert, dass die tägliche Ölnachfrage 2019 wie im laufenden Jahr erneut um 1,4 Millionen wachsen wird. Allerdings weist die Organisation darauf hin, dass die Risiken für ihre Prognosen zunähmen.

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June 13, 2018 10:02 ET (14:02 GMT)

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