Alt 12.06.18, 09:41
Standard Leichte Gewinne - DAX kämpft mit 12.900er Marke
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FRANKFURT (Dow Jones)--Knapp im Plus zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstag im frühen Handel. Etwas deutlichere Aufschläge zur Startglocke können allerdings nicht verteidigt werden. Händler verweisen auf den großen Verfall der Juni-Optionen und Futures am Freitag, der in den kommenden Tagen den Handel mitbestimmen dürfte. Zudem hat der DAX die wichtige Widerstandsmarke von 12.900 Punkten zwar zur Eröffnung übersprungen, ist mittlerweile aber wieder unter dieses Niveau zurückgefallen. Der DAX gewinnt aktuell 0,2 Prozent auf 12.882 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.485 Punkte nach oben.

Das historische Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-Un hat dagegen kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen. Das Treffen ging mit der Unterzeichnung eines Dokuments zu Ende. So soll die "Denuklearisierung" Nordkoreas nach Worten Trumps "sehr schnell beginnen". Trump und Kim unterzeichneten in Singapur ein Dokument, das der US-Präsident als "umfassend" bezeichnete. Trump lud den nordkoreanischen Machthaber zudem zu einem Besuch in Washington ein.

Sitzungen von Fed und EZB rücken näher

Die Finanzmärkte fokussieren sich wieder verstärkt auf die kommenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank und Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten am Mittwoch durch die Fed ist sehr wahrscheinlich und dürfte weitgehend eingepreist sein. Spannender wird die Sitzung der EZB am Donnerstag. Diese könnte den Ausstieg aus ihrem Wertpapierkaufprogramm (QE) bekannt geben. Dieses läuft nach den bisherigen Plänen noch bis September, die EZB kauft monatlich Wertpapiere für 30 Milliarden Euro.

Dazu stehen am Nachmittag mit den US-Verbraucherpreisen (CPI) für Mai wichtige US-Inflationsdaten an. Es wird ein Anstieg von 0,2 Prozent in der Kernrate zum Vormonat erwartet. In Deutschland steht der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Juni auf der Agenda. Hier wird mit einem deutlichen Rückgang auf minus 15,0 nach minus 8,2 Punkten im Vormonat gerechnet. Damit würde er sich nahtlos in die Reihe zuletzt schwacher deutscher Konjunkturdaten wie Aufträge und Produktion in der Vorwoche einreihen.

Deutsche Autowerte und französische Banken im Fokus

Keinen wirklichen Zusammenhang zwischen Nachrichtenlage und Kursbewegung machen Händler am Morgen bei den Autowerten aus. Alle deutschen Titel hatten zur Eröffnung weit über 1 Prozent zugelegt. Dies habe jedoch allein an Positionsanpassungen vor dem Großen Verfalltag am Freitag gelegen sowie dem Sprung des DAX über die 12.900er-Marke. "Auto-Baskets werden immer mit der Marktrichtung gehandelt, da sind die Nachrichten fast egal", sagt ein Händler. Erst im Tagesverlauf dürften sich diese widerspiegeln.

VW legen um 0,5 Prozent zu, BMW nur um 0,1 Prozent, was bei letzteren auf den schwächeren Absatz in China zurückgeführt werden könne. Daimler stabilisieren sich nach volatiler Eröffnung nun bei plus 1,6 Prozent. Dies liege aber nicht nur an der Freude, dass wie auch VW keine Strafe für Abgasmanipulationen vom KBA gefordert werde, sondern an Put-Eindeckungen vor dem großen Options-Verfalltag.

Kaum beeindruckt von einer Verschärfung der Kreditvergabe in Frankreich zeigen sich die Banken des Landes. Der französische Rat für Finanzstabilität kündigte einen "antizyklischen" Kapitalpuffer an. Dieser verpflichtet die Banken, einen Sicherheitspuffer von 0,25 Prozent der risikogewichteten Aktiva vorzuhalten. Ausländische Banken müssen ebenfalls einen Puffer in dieser Höhe auf ihre französischen Assets vorweisen. Die Aktie von BNP Paribas zeigt sich unverändert und Credit Agricole verlieren 0,3 Prozent.

Für die Aktie von Heidelberger Druck geht es nach der Bekanntgabe der finalen Zahlen um 6,6 Prozent nach unten. "Da hatten wir doch ein bisschen mehr erwartet", sagt ein Händler mit Blick auf den Ausblick für 2018/19. Während die Zahlen im Rahmen der vorläufigen Ergebnisse gelegen hätten, sei der Ausblick nur verhalten geblieben. Ein anderer Händler blickt hier besonders auf die EBITDA-Marge, die zwischen 7,0 und 7,5 Prozent liegen soll. Hier liege die Konsenserwartung schon jetzt bei 7,4 Prozent.

Positiv wird der Ausblick von Heidelbergcement bewertet, die Aktie legt um 0,8 Prozent zu. "Im Prinzip war das nur eine Bestätigung, aber gut dürfte die Ankündigung ankommen, das Wachstum bei den Investitionen zu limitieren", sagt ein Händler. Denn ein zu schneller Anstieg beim "Capex" wecke bei Anlegern immer wieder Sorgen vor Druck auf die Margen.

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June 12, 2018 03:57 ET (07:57 GMT)

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