Alt 07.06.18, 22:14
Standard Dow legt weiter zu - Technologiewerte mit Abgaben
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NEW YORK (Dow Jones)--Zweigeteilt hat sich die Wall Street am Donnerstag gezeigt. Während der Dow-Jones-Index sich noch ein Stück von der 25.000er Marke absetzen konnte, fielen die Technologiewerte nach den jüngsten deutlichen Aufschlägen zurück. Zudem hoffen die Investoren darauf, dass die Stärke der globalen Wirtschaft die anhaltenden Spannungen im internationalen Handel ausgleichen wird. Hier gab es zuletzt leicht positive Signale von den Gesprächen zwischen den USA und China. So sind laut dem chinesischen Wirtschaftsministerium am Wochenende "positive und konkrete Fortschritte auf vielen Gebieten" erreicht worden. Nächster wichtiger Termin vor diesem Hintergrund ist das Treffen der G7 am Freitag und Samstag in Kanada.

"Die Märkte haben auf die Handelsentwicklungen überreagiert", merkte Stratege David Lafferty von Natixis Investment Managers an. Die Entwicklungen dürften zu vereinzelten Turbulenzen führen, aber nicht den generellen Konjunkturaufschwung gefährden, ergänzte der Teilnehmer. "Die Risiken sind noch da, aber der Markt ist nun zuversichtlicher, dass sie irgendwann gelöst werden können", so CIO John Zaller von MAI Capital Management. Die Blicke

Zu Beginn des Handels hatte der Nasdaq-Composite, wie bereits an den vergangenen Tagen ein neues Rekordhoch markiert, kam in der Folge aber unter Abgabedruck. Nach der jüngsten Rekordserie werde die Luft langsam dünner, sagte ein Teilnehmer. Die Aktien von Apple, Microsoft und Amazon verzeichneten Abgaben zwischen 0,3 und 1,6 Prozent. Zuletzt hatte die Papiere allesamt Rekordhochs erreicht.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 25.241 Punkte, nachdem er am Vortag auf dem höchsten Stand seit drei Monaten geschlossen hatte. Der S&P-500 reduzierte sich dagegen um 2 Punkte auf 2.770 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,7 Prozent auf 7.635 Punkte. An den vergangenen vier Handelstagen hatte der Index um 3,3 Prozent zugelegt. Der Umsatz fiel dabei auf 880 (Mittwoch: 955) Millionen Aktien. Auf 1.609 (1.904) Kursgewinner kamen 1.345 (1.055) -verlierer. Unverändert schlossen 132 (120) Titel.

EZB-Aussagen stützen Euro

Der Euro kletterte über die Marke von 1,18 Dollar und markierte im Verlauf den höchsten Stand seit rund drei Wochen. Von ihrem Tageshoch bei 1,1840 Dollar kam die Gemeinschaftswährung allerdings wieder etwas zurück und notierte im späten US-Handel bei 1,1800 Dollar. Gestützt habe weniger die Beruhigung auf der politischen Seite, sondern mehr die Aussicht auf ein mögliches Ende der Anleihekäufe durch die EZB. "Nächste Woche muss der EZB-Rat beurteilen, ob die bisherigen Fortschritte ausreichen, um ein allmähliches Auslaufen unserer Nettokäufe zu rechtfertigen", hatte EZB-Chefökonom Peter Praet am Dienstagabend gesagt.

Die Ölpreise legten deutlich zu, nachdem sie am Vortag mit den US-Lagerdaten unter Druck geraten waren. Hier stützte vor allem die Sorge um ein reduziertes Angebot aus Venezuela und dem Iran. Es hätten schon einige europäische Unternehmen erklärt, ihre Aktivitäten im Iran vor dem Hintergrund der neuen US-Sanktionen einzuschränken, hieß es. Zudem liegt Venezuela mit den Öllieferungen aktuell gut einen Monat hinter dem Zeitplan, so die Analysten der ICICI Bank. Daher könnte eine Ausweitung der Fördermenge durch die Opec keine größeren Auswirkungen haben. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI erhöhte sich zum US-Settlement um 1,9 Prozent auf 65,95 Dollar, Brent gewann 2,6 Prozent auf 77,32 Dollar.

Der Goldpreis setzte seine volatile Seitwärtsbewegung fort. Die Feinunze legte zum US-Settlement um 0,1 Prozent auf 1.303 Dollar zu. Hier stützte der weiter schwächere Dollar. Der Goldpreis bewege sich derzeit in einer engen Spanne zwischen 1.290 und 1.307 Dollar, merkte ein Teilnehmer an.

Die US-Anleihen zeigten sich mit deutlichen Aufschlägen. Händler verwiesen auf die Entwicklungen in Brasilien, wo der Aktienmarkt am Donnerstag unter Abgabedruck stand und auch der Real gegenüber dem Dollar stärker abwertete. Das Land kämpft mit einem schwachen Wirtschaftswachstum. Zudem sind für Oktober Neuwahlen angesetzt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen fiel um 5 Basispunkte auf 2,92 Prozent.

Energiewerte mit steigenden Ölpreisen gesucht

Zu den Gewinnern im Dow-Jones-Index gehörten die Ölwerte. So kletterten vor dem Hintergrund der gestiegenen Ölpreise die Aktien von Exxon Mobil um 1,0 Prozent und die Titel von Chevron gewannen 2,9 Prozent. Auch die Bankentitel waren weiter gefragt. Hintergrund für die Stärke des Sektors ist die erwartete Straffung der Geldpolitik in Europa und den USA. Die Branche profitiert in der Regel von höheren Renditen. Goldman Sachs und JP Morgan stiegen um 0,5 Prozent bzw. 0,4 Prozent.

Größter Gewinner im Dow waren die Titel von McDonald's, für die es um 4,4 Prozent nach oben ging. Die Schnellrestaurant-Kette will eine neue Restrukturierungsrunde einläuten. In den gesamten USA sollen die Regionalbüros restrukturiert werden, schrieb der für das US-Geschäft verantwortliche Manager Chris Kempczinski an die Belegschaft und Geschäftspartner. Die Reduzierung der Hierarchie-Ebenen von acht auf sechs werde dazu führen, dass auch Mitarbeiter ausscheiden müssten. Eine genaue Zahl der betroffenen Beschäftigten wurde nicht genannt.

Twitter hat am Mittwoch mitgeteilt, Wandelanleihen im Volumen von mindestens 1 Milliarde Dollar begeben zu wollen. Die Aktie zeigte sich mit einem Abschlag von 1,0 Prozent.

United Natural Foods hat auf den ersten Blick positive Kennziffern geliefert. Der Lebensmittel-Großhändler verbuchte im dritten Quartal Rekordumsätze und ein Wachstum über der Markterwartung. In der Folge hob die Gesellschaft den Jahresausblick an. Auch der bereinigte Gewinn schlug die Konsensschätzung deutlich. Allerdings störten sich die Anleger an einer sinkenden Bruttomarge. Der Kurs brach um 14,3 Prozent ein.

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June 07, 2018 16:25 ET (20:25 GMT)

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