Alt 01.06.18, 13:35
Standard Uneinheitlich - Positiver MSCI-Impuls kurzlebig
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Bei überwiegend nur geringen Veränderungen haben die ostasiatischen Aktienmärkte am Freitag uneinheitlich tendiert. In Schanghai gab der Index aber etwas stärker nach, von einem andauernden positiven Impuls durch die Aufnahme chinesischer Aktien in die viel beachteten MSCI-Indizes war auf breiter Basis nichts zu spüren. Am Vortag hatte der Index in Schanghai um 1,8 Prozent zugelegt - auch mit Blick darauf, dass rund 230 chinesische Werte nun verstärkte Aufmerksamkeit erfahren dürften. So gibt es Schätzungen, wonach als Folge Milliarden-Dollarbeträge in Yuan-denominierte Aktien fließen dürften.

Die teilweise zu beobachtenden moderaten Gewinne erklärten Marktteilnehmer eher als Gegenreaktionen auf die jüngsten teils kräftigen Verluste. Neue kursbewegende Nachrichten gab es nicht. Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China zeigte sich im Mai zum Vormonat nicht verändert und deutet mit einem Stand von 51,1 weiter auf Expansion hin.

In Tokio gab der Nikkei-Index um 0,1 Prozent auf 22.171 Punkte nach. Der Kospi in Seoul stach positiv hervor mit einem Plus von 0,6 Prozent. Zur positiven Stimmung dürften hier die weiter konzilianten Töne aus Nordkorea mit beigetragen haben. Zudem wurde das BIP-Wachstum im ersten Quartal mit 2,8 Prozent bestätigt.

Dass ab sofort auch in Schanghai notierte Aktien in die viel beachteten Indizes von MSCI aufgenommen werden, sorgte zumindest am breiten Markt für keine erkennbaren positiven Impulse. Der Schanghai-Composite gab um 0,7 Prozent nach. Hongkong schloss kaum verändert. Über den chinesischen Börsen schwebt weiter das Thema Handelskonflikt mit den USA, zumal die USA nun auch ernst machen mit ihren Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU.

Viele Hürden für Aktienkäufe in China

Laut Adrian Zuercher, Anlageexperte bei UBS Global Wealth Management, dürfte der MSCI-Effekt zunächst gering ausfallen, weil es nicht viele große Investoren gebe, die deswegen sofort in den Markt kämen. Das liege auch daran, dass es "immer noch sehr schwierig" sei für Ausländer, an den chinesischen Märkten zu investieren wegen strenger Kapitalverkehrskontrollen und Quotenvorgaben sowohl über die Regelung "Qualified Foreign Institutional Investor (QFII)" wie auch über die Systemverbindung "Stock Connect" der Festlandbörsen zur Börse in Hongkong.

Schwellenland-Experte Ross Teverson von Jupiter Asset Management erklärte mit Blick auf den mauen MSCI-Effekt, im Vergleich zu den Kursen der jeweiligen Wettbewerber in Hongkong oder den USA seien die sogenannten in Yuan gehandelten A-Aktien in Schanghai und Shenzhen weniger attraktiv.

Samsonite erholt - Spekulation auf Pizzahunger in Sydney

In Japan verzeichneten laut Händlern Auto- und Bankenaktien Gewinne. Ersteren kam dabei der etwas leichtere Yen zupass. Der Dollar kostete zuletzt 109,15 Yen, am Vortag zur gleichen Zeit waren es noch rund 108,80 Yen. Toyota gewannen 2,9 und Honda 0,6 Prozent. Verkauft worden seien dagegen Aktien aus dem Reedereisektor angesichts der von den USA weiter forcierten Maßnahmen gegen zu hohe Importe. Eine Sonderbewegung gab es bei Olympus. Nachdem bekannt wurde, dass der aktivistische US Investor Valueact Capital einen 5-Prozent-Anteil an Olympus erworben hat, legte der Kurs um 4 Prozent zu.

Lifestyle International stürzten in Hongkong um 28,7 Prozent ab. Hier hätten Käufe institutioneller Investoren, die den MSCI Hong Kong Small Cap Index abbilden, im späten Donnerstaggeschäft den Kurs um 43 Prozent nach oben getrieben, weil die Aktie in eben diesen Index aufgenommen wurde. Am Tag darauf fiel der Kurs des Kaufhausbetreibers wieder auf das Ausgangsniveau zurück.

Samsonite gewannen rund 10 Prozent, nachdem der Samsonite-Chef nun das Handtuch geworfen hat. Die Aktie war zuletzt im Zuge einer sogenannten Short-Attacke durch Blue Orca Capital stark gefallen, wobei unter anderem CEO Ramesh Tainwala vorgeworfen wurde, zu Unrecht einen Doktortitel zu tragen. Außerdem war darin von einer zweifelhaften Bilanzierungspraxis bei dem Kofferhersteller die Rede. Diesen Vorwürfen hat Samsung nun widersprochen.

Stärker abwärts ging es mit den Kursen von Kasinobetreibern, ausgelöst von enttäuschenden Branchenumsätzen im Mai. Galaxy, Wynn Macau und Sands China verloren 2,9 bis 3,8 Prozent.

In Sydney ging es für Domino's Pizza Enterprises um 6,5 Prozent nach oben. Die Aktie sei getrieben worden von der Hoffnung auf eine verstärkte Nachfrage mit Blick auf die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft, bei der auch das australische Team am Start ist, hieß es.

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June 01, 2018 04:59 ET (08:59 GMT)

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