Alt 28.05.18, 11:06
Standard Energiewerte unter Druck - Fluglinienwerte gesucht
Beitrag gelesen: 374 x 

SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen hat sich am Montag kein klarer Trend durchgesetzt. Die verschiedenen Handelsplätze verzeichneten insgesamt keine großen Ausschläge, die Veränderungen in die ein oder andere Richtung bewegten sich bis auf wenige Ausnahmen unter einem Prozent. Damit folgten die asiatischen Börsen dem lust- und richtungslosen Handel der Wall Street vom Freitag. Aufgrund von Feiertagen fehlten viele angloamerikanische Anleger zum Wochenbeginn an den asiatischen Börsen, denn in Großbritannien und den USA ruht der Handel.

Übergeordnet große Themen gab es keine, Aktienanleger verfolgten die teils heftigen Bewegungen an den Devisenmärkten. Auch die Unsicherheit über den Korea-Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un sowie der anhaltende Ölpreisverfall hätten im Blick gestanden, hieß es. Der Nikkei-225 pendelte um die Schlusskurse vom Freitag und schloss 0,1 Prozent auf 22.481 Punkte im Plus. Auch der Schanghai-Composite und der HSI in Hongkong pendelten um das Schlussniveau vom Freitag, wobei sich die beiden chinesischen Indizes dem uneinheitlichen Gesamttrend anschlossen. Während Schanghai um 0,2 Prozent nachgab, legte Hongkong um 0,8 Prozent zu.

Das Handelssegment ChiNext büßte 0,4 Prozent ein, Shenzhen 0,2 Prozent. Damit schlossen die chinesischen Kernlandbörsen alle im Minus. Mit der näherrückenden Fußball-WM stieg auch das Fußballfieber in China, Aktien von Alkoholanbietern und solche mit Bezug zum Sport liefen besser als der Gesamtmarkt. Laobaigan Liquor wurden nur vom Tageslimit von 10 Prozent gestoppt.

In Südkorea setzten Anleger auf politisches Tauwetter, was positiv für die Geschäfte wäre. Nach seiner Absage rechnete US-Präsident Donald Trump nun doch wieder mit dem Zustandekommen des Gipfeltreffens mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Der südkoreanische Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un waren überraschend erneut zu einem Gipfeltreffen zusammengekommen. Zudem lieferten Volkswirte positive Prognosen zu den anstehenden BIP-Daten aus Südkorea. Der Kospi in Seoul zählte mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent zu den festesten Länderindizes der Region.

Preisverfall bei Rohstoffen belastet Börse Sydney

In Australien zeigte sich der S&P/ASX-200 leichter - belastet vom anhaltenden Ölpreisverfall. Auch andere Rohstoffpreise, wie jene von Eisenerz in China, gaben nach. Nach einem Dreijahreshoch am vergangenen Montag folgte der Absturz in der vergangenen Woche für australische Energiewerte, die nun um weitere 2,9 Prozent nachgaben. Seit dem Dreijahreshoch vor einer Woche ist der Sektor um 7,3 Prozent abgestürzt.

Die Ölpreise setzten ihre jüngste Talfahrt fort. Bereits zum Ende der abgelaufenen Woche hatte US-Leichtöl der Sorte WTI 4 Prozent verloren und Brent 3 Prozent. Daten des Ölfelddienstleisters Baker Hughes hatten zuletzt eine erhöhte Aktivität der Ölförderung in den USA angedeutet. Demnach ist die Zahl der aktiven Bohrstellen in der abgelaufenen Woche um 15 auf den höchsten Wert seit Februar gestiegen. Weiterhin belastend für den Erdölmarkt wirkte zudem die Aussicht einer höheren Ölproduktion wichtiger Förderländer wie Russland und Saudi-Arabien.

Am Devisenmarkt fiel der Dollar auf 109,40 Yen und damit in etwa auf den Stand zur Freitagszeit nach einem Tageshoch um 109,83 Yen. Jede Verlautbarung zur Koreakrise könnte hier für Bewegung sorgen, hieß es. Der Euro legte nur kurzfristig über die Marke von 1,17 Dollar zu, nachdem die euroskeptische Regierung in Italien zunächst nicht zu Stande gekommen ist. Größtes Hindernis war die Personalie des Euro-Kritikers Paolo Savona, den die künftigen Koalitionspartner zum Wirtschafts- und Finanzminister machen wollten. Staatspräsident Sergio Mattarella lehnte eine Ernennung Savonas ab. Die Gemeinschaftswährung fiel im späten Handel wieder auf das Niveau vom Freitagabend zurück.

Titel von Fluggesellschaften im Steigflug

In ganz Asien waren die Aktien von Fluggesellschaften angesichts deutlich gesunkener Ölpreise gesucht. Korean Air sprangen um 3,6 Prozent nach oben. Mit der sich anbahnenden Einigung um die Lieferung von US-Hochtechnologie an den chinesischen Telekommunikationskonzern ZTE verzeichneten auch die Titel aus dem Mobiltelefonzuliefersektor Kaufinteresse. Sunny Optical stiegen in Hongkong um 4,3 Prozent, Hon Hai und Largan zeigten sich in Taipeh auf Taiwan mit Aufschlägen von über 2 Prozent.

Unter den Einzelwerten reagierten Softbank mit einer unveränderten Tendenz nicht auf die aktuellen Schlagzeilen. Swiss Re hatte sich nicht auf einen Einstieg der japanischen Technologieholding bei dem Schweizer Rückversicherer einigen könne. Nachdem die Papiere vom Samsonite an den vergangenen zwei Handelstagen um rund 21 Prozent eingebrochen waren, waren die Titel am Montag erneut vom Handel ausgesetzt. Teilnehmer verwiesen weiter auf die Short-Attacke auf die Aktie. Ein neuer aktivistischer Investmentfonds namens Blue Orca Capital ziele auf Samsonite. Das Unternehmen hatte die Vorwürfe des Investmentfonds zurückgewiesen. Nach überzeugenden Erstquartalszahlen zum Wochenschluss sprangen CSPC Pharmaceutical mit plus 3,6 Prozent auf ein weiteres Allzeithoch in Hongkong.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 28, 2018 04:38 ET (08:38 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:38 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]