Alt 25.05.18, 10:37
Standard Nordkorea-Entwicklungen sorgen für leichte Abgaben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die jüngsten Entwicklungen um Nordkorea haben zum Wochenausklang an den Börsen in Asien für leichte Abgaben gesorgt. US-Präsident Donald Trump hat das geplante Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un überraschend abgesagt. Der isolierte Staat drohte im Anschluss mit einer atomaren Auseinandersetzung, was Trump sogleich mit einer Gegendrohung beantwortete. Die Nuklearwaffen der USA seien "derart massiv und schlagkräftig, dass ich zu Gott bete, dass sie niemals zum Einsatz kommen", schrieb er.

Relativ unbeeindruckt von den Nordkorea-Entwicklungen zeigte sich der Kospi in Seoul, der lediglich um 0,2 Prozent fiel. Es bestehe die Hoffnung, dass das Treffen doch noch stattfinde, hieß es mit Blick auf Aussagen aus Nordkorea, weiter zu einem Spitzentreffen bereit zu sein. Südkorea will sich derweil weiter für eine Verbesserung der Beziehungen zum Norden einsetzen. Nordkorea erwecke den Eindruck, es ernst zu meinen mit der Umsetzung der Vereinbarung und damit tatsächlich Fortschritte bei der Denuklearisierung und beim Erreichen von Frieden erzielen zu wollen, sagte der südkoreanische Wiedervereinigungsminister.

In Hongkong gab der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,8 Prozent nach, in Sydney reduzierte sich der S&P/ASX 200 um 0,1 Prozent, belastet von erneuten Kursverlusten bei den Energiewerten im Zuge der nachgebenden Ölpreise. Der Sektor hatte am Montag noch den höchsten Stand seit drei Jahren erreicht, in der Folge aber kräftige Abgaben verzeichnet. Auf Wochensicht steht ein Minus von 4,4 Prozent zu Buche. Marktteilnehmer verwiesen auf eine Konsolidierung, nachdem die Branche zuletzt sieben Wochen in Folge gestiegen war, was die längste Gewinnstrecke seit 2008 markierte.

Nikkei-225 legt gegen den Trend zu

Nach zwei Handelstagen mit Abgaben kam es in Tokio zu einer leichten Erholung. Der Nikkei-225 gewann 0,1 Prozent auf 22.451 Punkte, beendete aber dennoch eine zuletzt zwei Monate währende Gewinnstrecke. Zwischenzeitlich belastete die erneute Yen-Stärke, der Dollar fiel bis auf 109,12 Yen. Im Anschluss konnte sich der Dollar allerdings wieder erholen und lag mit 109,41 Yen auf dem Niveau des Vortages. Dies habe auch den Nikkei-225 wieder nach oben gezogen, so ein Teilnehmer.

Kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen hatte dagegen die weiter maue Preisentwicklung in Japan. Die Verbraucherpreise für die Region Tokio sind im Mai in der Kernrate um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, schwächer als mit 0,6 Prozent prognostiziert. Der Wert liegt deutlich unter dem Zielwert der japanischen Notenbank.

Goldpreis verteidigt Marke von 1.300 Dollar

Die etwas erhöhte Risikoscheu der Anleger drückte sich beim Goldpreis aus. Der "sichere Hafen" hatte am Vortag die Marke von 1.300 Dollar zurückerobert und konnte diese zum Wochenausklang verteidigen. Allerdings fiel der Preis für die Feinunze nach dem kräftigen Plus am Donnerstag um 0,1 Prozent auf 1.303 Dollar. Die Entwicklungen um Nordkorea sorgten für eine verstärkte Nachfrage, so ein Beobachter. Daneben orientiere sich der Goldpreis an der Dollar-Entwicklung.

Die Ölpreise gaben weiter nach. Marktteilnehmer verwiesen auf den überraschenden Anstieg der US-Lagerbestände. Zudem hatte der russische Ölminister Alexander Nowak erklärt, dass Russland und andere Ölförderländer auf dem Opec-Treffen im Juni über eine Lockerung der Fördergrenzen sprechen wollen. Die Preise für Brent und WTI lagen 0,4 bzw. 0,6 Prozent niedriger.

Samsonite-Aktie weiter unter Druck

Erneut einen kräftigen Abschlag von 12,7 Prozent auf 26,80 Hongkong-Dollar verzeichnete die Aktie von Samsonite im späten Handel in Hongkong. Am Vortag waren die Papiere nach einem Minus von 10 Prozent vom Handel ausgesetzt worden. Marktteilnehmer sprachen von einer Short-Attacke auf die Aktie. Ein neuer aktivistischer Investmentfonds namens Blue Orca Capital ziele auf Samsonite. Das Unternehmen hat die Vorwürfe des Investmentfonds zurückgewiesen. Dennoch droht mit einem Minus von 19 Prozent die schwächste Handelswoche in der Börsengeschichte des Unternehmens.

Die Aktie von Index-Schwergewicht Samsung setzte ihre Erholung fort und gewann weitere 2,5 Prozent, was auch den Gesamtmarkt in Seoul stützte. Damit legte die Aktie auf Wochensicht um 6,5 Prozent zu. Kaum Auswirkungen hatte das jüngste Urteil im Patentstreit mit Apple. Samsung muss dem Konkurrenten wegen der Verletzung von Patenten im Zusammenhang mit dem Design des iPhone 539 Millionen US-Dollar zahlen, so das Urteil einer Jury in den USA. Der Streit zwischen den beiden Smartphone-Herstellern läuft schon seit sieben Jahren.

Die exportorientierten Autowerte in Tokio zeigten sich erneut mehrheitlich mit Abgaben. Sie litten weiter darunter, dass die USA die Erhebung von Zöllen auf Autoimporte prüfen. Dazu kam der weiter zur Stärke neigende Yen, der die Wettbewerbsfähigkeit der exportabhängigen Auto-Industrie zusätzlich belastet.

Mitsubishi Motors verloren 1,8 Prozent, für Toyota Motor ging es um 1,3 Prozent nach unten. Dagegen zeigten sich Mazda Motor leicht fester und gewannen 0,3 Prozent. In Seoul verzeichneten Hyundai Motors ein Minus von 0,7 Prozent, Kia Motors gaben um 1,4 Prozent nach.

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May 25, 2018 03:51 ET (07:51 GMT)

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