Alt 19.02.14, 11:43
Standard Gewinnmitnahmen in Tokio nach Vortagesrally
Beitrag gelesen: 342 x 

An den ostasiatischen Börsen ist am Mittwoch keine einheitliche Tendenz erkennbar gewesen. Während es in Schanghai, Hongkong, Singapur und Sydney leicht bis moderat nach oben ging, waren an den Börsen in Tokio und Seoul Kursverluste zu verzeichnen. Gerade in Tokio ließen es die Anleger nach der Aktienrallye am Vortag in Folge des Notenbankbeschlusses wieder gemächlicher angehen und sammelten Gewinne ein. Am Dienstag hatte die japanische Notenbank mit ihrer Ankündigung, an der extrem lockeren Geldpolitik festzuhalten, für die beste Tagesentwicklung am Aktienmarkt seit August 2013 gesorgt. Ein Teil der guten Stimmung wirkte allerdings noch nach, so dass sich das Minus insgesamt in Grenzen hielt. Stützend wirkte zudem, dass der US-Dollar zum Yen seine Gewinne aus dem Vortag in den neuen Börsentag retten konnte. Der Nikkei-225 ging am Ende 0,5 Prozent leichter mit 14.766 Punkten aus dem Handel.

In Tokio mussten besonders die Aktien Federn lassen, die am Vortag deutliche Gewinne auf der Habenseite verbuchen konnten. Kasse machten die Anleger bei den Finanzwerten und den Immobilienentwicklern. Für Sumitomo Realty & Development ging es 2,4 Prozent abwärts, Credit Saison gaben sogar um 2,9 Prozent nach. Auf der Verkaufsliste standen auch die Aktien von Bridgestone, die infolge einer gedämpften Gewinnerwartung für das Gesamtjahr 4,3 Prozent auf 3.637 Yen nachgaben. Der aggressive Preiskampf hat einen Teil des operativen Gewinns aufgezehrt. Zusätzlich stöhnt Bridgestone unter Sonderaufwendungen, die im Zusammenhang mit Produktrückrufen und Strafen stehen. Ein Analyst der Deutschen Bank erklärte, man habe zwar mit Sonderkosten wegen einer Kartellstrafe in den Vereinigten Staaten gerechnet, die Höhe der Belastungen habe aber überrascht.

Auch an der Börse in Seoul überwogen zur Wochenmitte die roten Vorzeichen. Die Märkte hatten zu einer Erholung nach den Kursverlusten angesetzt, die am Mittwoch eine Verschnaufpause einlegte. Einen nächsten Impuls wird es wohl am Donnerstag geben. Dann nämlich haben Investoren die Chance, auf die neuen chinesischen Industriedaten für den Monat Januar zu reagieren. Die Daten zum verarbeitenden Gewerbe hatten in den vergangenen Monaten für deutliche Kursausschläge gesorgt. An der Börse in Südkorea ermäßigte sich der Kospi um 0,2 Prozent auf 1.942 Punkte.

In Malaysia notierte der Leitindex lange mit einem kleinen Minus, bevor er am Ende des Handelstages leicht ins Plus drehte. Zur Schlussglocke verbuchte der KLCI einen Zugewinn von 0,2 Prozent auf 1.829 Punkten. Ebenfalls leicht aufwärts ging es an der Börse in Sydney. Der Leitindex verabschiedete sich Down Under mit einem kleinen Plus aus dem Tag. Zahlreiche Unternehmensergebnisse standen in Australien auf der Tagesordnung, wobei vor allem Brambles ins Auge fielen. Der weltgrößte Anbieter von Holzpaletten zum Warentransport glänzte mit einem steilen Gewinnanstieg im ersten Halbjahr, der Aktienkurs legte daraufhin 2,5 Prozent zu. Die Aktie von Seek legte sogar einen wahren Höhenrausch hin und kletterte 18 Prozent nach oben - der Zwischenbericht des Unternehmens übertraf die Erwartung um 50 Prozent.

Wenig gefragt waren unterdessen Woodside Petroleum, weil der Ölkonzern einen Gewinneinbruch von 41 Prozent für sein vergangenes Geschäftsjahr offenbaren musste. Projektverzögerungen hatten das Fördervolumen sinken lassen - Woodside Petroleum rutschten um 0,3 Prozent ab. Auch der Versicherer Suncorp Group wurde mit einem Kursabschlag von 2,8 Prozent für einen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr abgestraft.

An den chinesischen Börsen waren es die Sektoren Banken und Immobilien, die die Leitindizes in Schanghai und Hongkong stützten. Auch die Papiere aus der Ölbranche konnte Zugewinne verbuchen. Mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 2.142 Zähler war der Shanghai-Composite am Ende der Tagesgewinner unter den ostasiatischen Aktienindizes. Erleichterte Liquiditätsbedingungen hätten es den Anlegern dabei ermöglicht, mehr Geld in den chinesischen Aktienmarkt zu pumpen, sagten Händler. Davon profitierten vor allem Aktien von Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Stimulierend wirkten zudem Erwartungen, der Nationale Volkskongress werde in seiner jährlichen Sitzung im März marktfreundliche Beschlüsse treffen. Im Fahrwasser Schanghais dreht auch die Börse in Hongkong am Ende noch einmal auf und drückte den Hang-Seng-Index 0,3 Prozent ins Plus.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/thh/cln

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:27 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]