Alt 13.02.14, 12:23
Standard Anleger nehmen Gewinne mit
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Nach der zum Teil fünftägigen Gewinnstrecke haben die Börsen in Ostasien am Donnerstag eine Verschnaufpause eingelegt. Gebremst wurden sie auch von schwachen australischen Arbeitsmarktzahlen. An den meisten Plätzen gaben die Indizes leicht nach, lediglich in Tokio fielen die Gewinnmitnahmen stärker aus. Der Nikkei-Index verlor 1,8 Prozent auf 14.534 Punkte. Zusätzlicher Gegenwind kam vom etwas anziehenden Yen, der sich negativ auf die Gewinne exportsensibler Unternehmen auswirkt.

"Ich rechne in nächster Zeit mit einem seitwärts gerichteten Handel. Was wir brauchen, ist neue Zuversicht in die US-Wirtschaft", sagte Nomura-Stratege Hiromichi Tamura. Er sieht den Nikkei-Index in einer Spanne zwischen 14.000 und 16.000 Punkten.

Nicht nur in Australien drückten schwache australische Arbeitsmarktdaten auf die Stimmung, da sie Bedenken über die Robustheit der rohstofflastigen Konjunktur des Landes schürten. Während die Börse in Sydney wenig verändert schloss, da man hier stärkeres Gewicht auf die überwiegend guten Geschäftsberichte der Unternehmen legte, ging es mit dem Austral-Dollar steil abwärts. Nachdem er zuletzt auf ein Vierwochenhoch von 0,9086 US-Dollar gestiegen war, kostet er nur noch 0,8955.

Die Arbeitslosenquote in "Down Under" ist im Januar stärker als erwartet auf 6,0 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 2003. Am Markt nährte dies auf den Austral-Dollar drückende Spekulationen über weitere Zinssenkungen der Notenbank, die erst jüngst eine insgesamt neutralere Position eingenommen hatte. Erst zu Wochenbeginn hatte Toyota mitgeteilt, die Automobilfertigung in Australien - die letzte überhaupt in Australien - innerhalb der kommenden vier Jahre einzustellen.

An den Börsen wurde das Geschehen Händlern zufolge bestimmt vom Warten auf die nächsten Konjunkturdaten aus den USA und China und der Quartalsberichtssaison. In den USA stehen im Tagesverlauf unter anderem Einzelhandelsdaten auf der Agenda, in China am Freitag neue Inflationszahlen. Keine Impulse gingen unterdessen von der Zinsentscheidung in Südkorea aus. Dass die Notenbank des Landes den Leitzins bei 2,50 Prozent belassen würde, war allgemein erwartet worden.

In Sydney stieg der Kurs des Telekommunikationsriesen Telstra um 0,8 Prozent - gestützt von der ersten Dividendenerhöhung seit Jahren. Die Aktie des Börsenbetreibers ASX stieg um 1,6 Prozent nach einem Gewinnanstieg im ersten Halbjahr von 11 Prozent. Qantas Airways hoben um 6,3 Prozent ab. Hier sorgten Spekulationen über finanzielle Hilfen oder Garantien des Staates für die Fluglinie für Käufe. Qantas hatte zuletzt einen Halbjahresverlust von 300 Millionen Austral-Dollar und den Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen verkündet.

In Tokio drückte der enttäuschende Ausblick von Asahi Group auch insgesamt auf die Stimmung. Die Aktie verlor 4,5 Prozent an Wert. Zum deutlichen Indexminus trug auch der Rückgang bei Softbank von 3,5 Prozent bei. Hier hätten die Anleger nach der jüngsten Rally Gewinne mitgenommen, zumal die Geschäftszahlen des Unternehmens keine neuen Kursimpulse gebracht hätten, hieß es. Softbank hatte zudem am Vortag mitgeteilt, trotz negativer Signale der Regulierungsbehörden den Kauf von T-Mobile US durch die Softbank-Tochter Sprint weiter vorantreiben zu wollen.

Toyota verloren 2,1 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Rückrufaktion für sein Hybrid-Modell Prius gestartet hatte. In Hongkong gab der Kurs von Lenovo trotz eines 30-prozentigen Gewinnanstiegs im dritten Quartal leicht nach. Hier überwogen Teilnehmern zufolge die Sorgen über den Erfolg der beiden jüngst getätigten großen Übernahmen.

Die Aufnahme in den Hang-Seng-Index bescherte der Aktie von China Mengniu Dairy ein Plus von 3,8 Prozent, nachdem das Papier des Milchproduzenten bereits am Vortag von einer Anteilserhöhung durch Nestle profitiert hatte. China Coal Energy verloren unterdessen rund 4 Prozent. Das Papier steigt aus dem Hang-Seng-Index ab.

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DJG/DJN/gos/smh

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