Alt 12.02.14, 11:44
Standard Börsenampeln weiter auf Grün
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Begeisterung gemischt mit einer Portion Verwunderung über Chinas Handelsbilanzdaten im Januar haben am Mittwoch in Ostasien für gute Stimmung gesorgt. Da zudem die neue US-Notenbankchefin Janet Yellen bei ihrem Auftritt vor dem US-Finanzausschuss kein Störfeuer verbreitete und den von ihrem Vorgänger Ben Bernanke eingeschlagenen Kurs fortsetzen will, legten die Aktienkurse in Ostasien zu.

Rückenwind erhielten diese außerdem von guten US-Vorgaben und dem Umstand, dass das US-Repräsentantenhaus der Erhöhung der US-Schuldengrenze zugestimmt hat. Damit ist das seit langem über den Märkten schwebende Damoklesschwert einer Staatspleite der USA zumindest für ein Jahr verschwunden ist. Die noch ausstehende Zustimmung des Senats dürfte angesichts der dortigen Mehrheitsverhältnisse eine Formsache sein.

In China hat sich der Überschuss der Handelsbilanz im Januar deutlich ausgeweitet. Die Exporte stiegen um 10,6 Prozent und damit deutlich stärker als im Dezember und auch deutlich stärker als mit 0,1 Prozent erwartet. Auch die Importe wuchsen viel stärker als gedacht um 10 Prozent. Die überzeugenden Handelsdaten sorgten indes auch für Verwunderung und Spekulationen über mögliche Verzerrungen oder falsche Rechnungstellungen, zumal der Monat, in dem das chinesische Neujahrsfest stattfindet, eher als schwacher Monat gilt.

Die Importwachstumsrate erreichte ein Siebenmonatshoch und die Einfuhr von Öl, Eisenerz und Kupfer waren so hoch wie nie zuvor in einem Januar. Insbesondere für Länder wie Australien, dessen Rohstoffausfuhren stark an der Nachfrage in China hängen, waren das gute Nachrichten. Das schlug sich zum einen in einem weiter gestiegenen Austral-Dollar nieder. Er erreicht mit 0,9068 US-Dollar ein neuerliches Vierwochenhoch. An der Börse in Sydney stiegen die Kurse durchschnittlich um 1,1 Prozent. Das war bereits der fünfte Anstieg in Folge. Rohstoffaktien wie BHP Billiton, Rio Tinto und Fortescue Metals gewannen zwischen 1,2 und 2 Prozent.

Gestützt wurde die Stimmung aber auch von mehrheitlich gut ausgefallenen Quartalsergebnissen der Unternehmen. Nachdem am Vortag das Geschäftsergebnis von ANZ für Kauflaune gesorgt hatte, war es zur Wochenmitte der Konkurrent Commonwealth Bank of Australia, dessen Zahlen gut ankamen. Von deutlichen Anfangsgewinnen blieben der Aktie am Ende aber nur 0,2 Prozent. Ein besser als erwartet ausgefallenes Jahresergebnis bescherte derweil dem Kurs des Minenbetreibers Oz Minerals ein Plus von über 13 Prozent.

In Tokio gewann der Nikkei-Index nach der Feiertagsunterbrechung am Vortag 0,6 Prozent auf 14.800 Punkte. Dass das Plus nicht kräftiger ausfiel nach den deutlicheren Gewinnen an den Nachbarbörsen am Dienstag, lag Beobachtern zufolge an den bekanntermaßen volatilen Daten zu den Maschinenbauaufträgen für Dezember, die deutlich stärker gesunken waren als erwartet. Zudem hätten vom Devisenmarkt, wo der Dollar zum Yen keinen Boden gutmachte, Impulse gefehlt, hieß es.

Nissan gehörten zu den Tagesfavoriten mit einem Anstieg von 2 Prozent. Der Autobauer hatte seinen Nettogewinn dank des schwachen Yen im jüngsten Quartal um 57 Prozent gesteigert. Honda legten sogar über 3 Prozent zu - gestützt von einem um 30 Prozent gestiegenen Januar-Absatz in China. Dai-Ichi Life Insurance zogen um 1,1 Prozent an - getrieben von einem Bericht, wonach der Versicherer mit der Übernahme von Sompo Japan DIY Life Insurance zukünftig auch Billigtarife anbieten will.

In Hongkong legten die Kurse der Milchproduzenten zu, nachdem der Branchenriese Danone seinen Anteil an China Mengniu Daily auf 9,9 Prozent erhöht hatte. Dafür nahm Danone 486 Millionen Euro in die Hand. Der Mengniu-Kurs stieg um 3 Prozent. Die Finanzspritze sorgte auch bei anderen Werten der Branche wie Yashili International und Modern Dairy Holdings für steigende Kurse.

Zu den Favoriten in Schanghai gehörten Immobilienaktien. Sie wurden zum einen getrieben von guten Geschäftszahlen von China Overseas Land & Investment (plus 7,50 Prozent) und von Fondszuflüssen in den Sektor.

Der Goldpreis kam in Asien im Vergleich zu den späten Kursen aus dem US-Handel von über 1.290 zwar leicht zurück auf 1.286 Dollar, behauptete damit aber insgesamt sein zuletzt deutlich erhöhtes Niveau.

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