Alt 11.02.14, 12:43
Standard Börse in Schanghai knackt 2.000er Marke
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Die Börsen in Ostasien sind weiter auf dem Weg nach oben. Dank positiver Vorgaben der US-Börsen, die nach Anfangsverlusten am Montag letztlich noch im Plus schlossen, legten die Indizes auch am Dienstag auf breiter Front zu. In Schanghai ging es bereits den dritten Tag in Folge nach der einwöchigen Unterbrechung anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes aufwärts - diesmal um 0,8 Prozent auf 2.003 Punkte. Damit knackte der Index erstmals seit dem 2. Januar wieder die psychologisch wichtige 2.000er Marke.

Das deutlichste Plus gab es aber in Hongkong, wo der Hang-Seng-Index 1,9 Prozent zulegte. Nicht gehandelt wurde in Japan wegen des Feiertags zur Gründung der Nation.

Eine Mischung aus Hoffen und Bangen mit Blick auf den ersten Auftritt der neue US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem US-Finanzausschuss im späteren Tagesverlauf bestimmte das Geschehen. Dabei überwogen offenbar die Hoffnungen. Wenngleich keine Überraschungen zu erwarten seien, setzten einige Akteure offenbar auf tendenziell "taubenhafte" Töne der ohnehin als geldpolitische Taube geltenden Yellen, hieß es. Zumal nach den zuletzt enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten könnte sie wie bereits ihr Vorgänger Ben Bernanke betonen, dass die Leitzinsen noch für geraume Zeit auf dem derzeit extrem niedrigen Niveau bleiben werden.

Zu dieser Erwartungshaltung passte der bereits den fünften Tag in Folge steigende Goldpreis. Mit rund 1.285 Dollar je Feinunze war das gleichermaßen als Inflationsschutz und sicherer Hafen geltende Edelmetall so teuer wie zuletzt vor rund drei Monaten und rund 10 Dollar teurer als im US-Handel am Montag. Marktexperten zufolge wird der Goldpreis derzeit aber auch von Käufen chinesischer Adressen getrieben, nachdem diese in der Vorwoche wegen der einwöchigen Neujahrsfeierlichkeiten nicht am Marktgeschehen teilgenommen hatten. China hat neuesten Daten zufolge bereits 2013 Indien als weltweit größten Goldkäufer überholt.

Hauptthema an der Börse in Schanghai war der fulminante Börsenstart des Sojasaucenherstellers Foshan Haitian Flavoring and Food Company - der zweitgrößte Börsengang in diesem Jahr mit einem Volumen von umgerechnet 634 Millionen Dollar. Die Aktie schoss zunächst um 44 Prozent nach oben, wurde dann vorübergehend ausgesetzt vom Handel und beendete den Tag mit einem Plus von 30 Prozent.

Tagesfavoriten waren ansonsten Bankenaktien. Mit Erklärungen für die teils deutlichen Kursgewinne bei China Citic Bank, Ping An Bank und China Minsheng Banking taten sich Händler schwer, zumal allgemein damit gerechnet wird, dass die chinesische Notenbank im Laufe der Woche dem Geldmarkt einen Teil der Liquidität entziehen wird, die sie ihm vor den Neujahrsfeiertagen zugeführt hatte. Vermutlich hätten Bankenaktien lediglich von einer Branchenrotation profitiert, hieß es.

In Hongkong sorgte PetroChina für Gesprächsstoff. Das Unternehmen hat das größte Erdgasvorkommen in China seit 2001 entdeckt. Der Kurs stieg daraufhin um 1,3 Prozent und sorgte auch für Kursgewinne bei anderen Branchenwerten wie Cnooc und Sinopec.

In Sydney bescherten gute Daten zum Geschäftsklima in Australien vor allem dem Austral-Dollar Auftrieb. Er stieg auf ein Vierwochenhoch von 0,9016 US-Dollar. Das Indexplus von 0,6 Prozent war Teilnehmern zufolge dagegen mehr den guten Geschäftszahlen von Australia & New Zealand Banking (ANZB) zu verdanken. Der ANZB-Kurs legte nach Bekanntgabe eines Gewinnsprungs von 21 Prozent im ersten Quartal um 2,2 Prozent zu. Um 3,8 Prozent abwärts ging es dagegen mit der Aktie von Macquarie Group. Die größte Investmentbank des Landes hatte von einer weiter nur gedämpften Aktivität seiner Kunden in einigen Geschäftsbereichen gesprochen.

Der Kurs von Cochlear, des weltgrößten Herstellers von Hörimplantaten, brach um 8,8 Prozent ein. Das Unternehmen hatte seit Juni bereits mit der zweiten Gewinnwarnung aufgewartet und versucht nun mit einem neuen Modell das Vertrauen zurückzugewinnen. Ein Vorgängermodell hatte Cochlear 2011 wegen technischer Defekte vom Markt zurückziehen müssen.

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