Alt 10.02.14, 14:11
Standard Erholung geht weiter - Autoaktien in China unter Strom
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Die Börsen in Ostasien befinden sich weiter auf dem in der Vorwoche eingeschlagenen Erholungspfad. Mit dem Rückenwind guter Vorgaben der US-Börsen legten die Indizes am Montag überwiegend weiter zu. Deutlich um 1,1 Prozent nach oben ging es mit den Kursen in Sydney. In Schanghai gewann der Leitindex sogar 2 Prozent auf den höchsten Stand seit dem 2. Januar. In Tokio zog der Nikkei-Index vor dem Feiertag am Dienstag um 1,8 Prozent an auf 14.718 Zähler.

Während die Börse in Tokio seit Jahresbeginn damit immer noch ein Minus von fast 10 Prozent aufweist, liegt Schanghai, das zu Jahresbeginn wegen schwacher Konjunkturdaten deutlich hinterhergehinkt war, nur noch 1,4 Prozent niedriger als Ende vergangenen Jahres.

"Die Aufnahme der US-Arbeitsmarktzahlen an der Wall Street ist ein Zeichen dafür, dass es mit der jüngsten Korrektur an den Märkten vorüber sein dürfte", sagte Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management. In den USA hatten Dow-Jones-Index und Co. trotz schwächer als erwartet ausgefallener Arbeitsmarktdaten deutlich im Plus geschlossen.

"Die US-Wirtschaft wird derzeit von starken positiven Impulsen gekennzeichnet und die Federal Reserve kann im Notfall das Tapering drosseln", brachte Anlageberater Christopher Macdonald das für Aktien positive Umfeld auf den Punkt.

Die Beruhigung an den Märkten wurde unterstrichen von der Entwicklung am Devisenmarkt. Dort zeigten sich die Kurse der Schwellenländerwährungen stabil, während der als Krisenwährung geltende Yen zum Dollar leicht nachgab. Der Dollar kostete zuletzt 102,20 Yen, verglichen mit Ständen von 102 Yen und darunter am Freitag. Kein Störfeuer ging von den Handelsbilanzdaten Japans aus. Im Dezember hatte sich das Leistungsbilanzdefizit Japans zwar weiter ausgeweitet, fiel aber niedriger aus, als von Experten befürchtet.

Das kräftige Plus in Schanghai erklärten Marktbeobachter vor allem damit, dass die People's Bank of China in ihrem Quartalsbericht vom Wochenende betonte, den Geldmarkt weiter mit angemessener Liquidität zu versorgen. Zudem versicherte die Zentralbank, dass sie die Risiken, die von notleidenden Anlageprodukten und den hohen Schulden einzelner Regionen in China drohen, im Griff zu haben.

Vor allem Bankenaktien legten angesichts dieser Ankündigung zu. Aber auch andere Finanzwerte wie Makler- und Versichereraktien waren gesucht. Für einen positiven Impuls sorgte Beobachtern zufolge zudem Spekulationen, dass insgesamt 32 ursprünglich für Februar geplante Börsengänge in den März verschoben werden könnten.

Am meisten Musik spielte in Schanghai aber bei den Aktien von Elektrofahrzeugbauern. Hintergrund war die Ankündigung offizieller Seite, die staatlichen Subventionen für Elektroautos 2014 um 5 Prozent und im Jahr darauf um 10 Prozent zu senken. Da am Markt noch höhere Senkungen befürchtet worden waren, schossen die Kurse der betreffenden Aktien steil nach oben. FAW Car, BYD und Zhongtong Bus Holding erreichten jeweils ihre maximalen Tageslimite von 10 Prozent. Ähnlich positiv reagierten die Aktie der Motorenhersteller XJ Electric, TEBA und Beijing Dynamic Power.

An den übrigen Börsen machten vor allem Geschäftszahlen der Unternehmen die Kurse. In Tokio gehörte der Autobauer Isuzu zu den Favoriten. Sein Kurs stieg um 4,8 Prozent nach einem Rekordgewinn im dritten Quartal und einem gut ankommenden Geschäftsausblick. Olympus verteuerten sich um 7,2 Prozent, nachdem einige Analysten mit positiven Kommentaren zu der Aktie aufwarteten in Reaktion auf den Geschäftsbericht vom Freitag. In die andere Richtung ging es bei Yokogawa Electric. Nach einem Rückgang des Nettogewinns in den ersten neun Monaten verlor die Aktie 5,1 Prozent.

Am Rohstoffmarkt überstieg das Gold sein jüngstes Hoch vom Freitag auf rund 1.274 Dollar, den höchsten Stand seit fast drei Monaten. Nach der einwöchigen Feiertagspause in China in der Vorwoche, seien die Nachfrager aus China seit Freitag wieder am Markt, lautete eine Erklärung. Die Aktie des Goldförderers Newcrest Mining schoss in Sydney daraufhin um 7,1 Prozent nach oben.

Die Ölpreise hielten sich auf den zuletzt deutlich erhöhten Niveaus. Das US-Öl der Sorte WTI fiel nur leicht zurück auf 99,50 Dollar. Händlern zufolge sollen Sorgen vor einer neuen Kältewelle in den USA bzw vor Förderückgängen in der Nordsee und Libyen die Preise treiben.

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