Alt 07.02.14, 12:33
Standard Positiver Ausklang nach turbulenter Woche
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Nach einer turbulenten Woche haben gute US-Vorgaben für einen versöhnlichen Ausklang an den asiatischen Börsen gesorgt. Auslöser für die positive Entwicklung an der Wall Street waren besser ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten. Mit den guten Daten vom Donnerstag und dem schwächer als erwarteten ADP-Arbeitsmarktbericht für den Dienstleistungssektor gab es aber gegensätzliche Indikationen für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. "Die Umsätze waren sehr niedrig, da weiterhin Unsicherheit in Bezug auf die Arbeitsmarktdaten herrschte", sagte ein Teilnehmer.

Die Börse in Schanghai, die nach Abschluss des Neujahrsfestes seit einer Woche erstmals wieder geöffnet hatte, schaffte im späten Handel noch den Sprung ins Plus und schloss die Sitzung mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent. Im Verlauf war der Index als Reaktion auf den turbulenten Verlauf an den asiatischen Börsen seit Montag um knapp 1 Prozent gefallen.

Übergeordnet drückten aber weiterhin die Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung in China auf die Stimmung. Neue Nahrung erhielten sie durch den von der HSBC ermittelten Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Januar. Dieser fiel auf 50,7 von 50,9 im Vormonat, liegt damit aber weiter über der Expansionsschwelle von 50.

Bei den Einzelwerten waren die Aktien von Internetunternehmen stark gesucht. "Mit der konjunkturellen Verlangsamung in China verabschieden sich die Investoren vermehrt von traditionellen zyklischen Sektoren wie Stahl, Energie und Banken", kommentierte Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities. Zudem habe die Nachfrage nach Internet-Angeboten während der Feiertage deutlich angezogen. Die Aktien der Online-Händler Zhejiang Netsun und Focus Technology legten jeweils um 10 Prozent zu und erreichten damit das Tageslimit.

Der Nikkei-225 in Tokio machte den stärksten Erholungssatz nach oben und gewann 2,2 Prozent auf 14.462 Punkte. Auf Wochensicht bleibt aber noch ein Abschlag von 1,2 Prozent. Am Freitag trieb neben den guten Vorgaben ein schwächerer Yen die Kurse zusätzlich an. Der US-Dollar ist im Zuge der wieder gestiegenen Risikofreude wieder über die Marke von 102 Yen geklettert, nach Ständen um 101,40 Yen am Vortag.

Der Euro behauptete derweil seine Vortagesgewinne nach der Absage von EZB-Präsident Mario Draghi an sofortige weitere Lockerungsmaßnahmen und notierte weiter knapp unter der Marke von 1,36 Dollar. Draghi hielt sich gleichwohl die Tür für Lockerungen der Geldpolitik offen.

Bei den Einzelwerten in Tokio standen Sony im Fokus. Der Konzern hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zum zweiten Mal binnen drei Monaten kassiert und rechnet nun mit einem heftigen Verlust. Der Markt wertete allerdings die laufenden Gespräche über den Verkauf der gebeutelten PC-Sparte höher, mit dem die Verluste in der Kernsparte Elektronik kompensiert werden sollen. Zudem sollen 5.000 Stellen gestrichen werden. Die Aktie kletterte um 4,1 Prozent.

Die Titel von Nikon legten um 5,5 Prozent zu. Für das dritte Quartal vermeldete das Unternehmen einen überraschend hohen operativen Gewinn. Zur Begründung wurde dabei auf den schwachen Yen und Kosteneinsparungen verwiesen. Mit dem stärkeren Dollar standen auch die Export-Werte wieder auf der Kaufliste der Investoren. So legten die Aktien von Honda um 2,9 Prozent zu, und die Papiere des Halbleiter-Herstellers Shin-Etsu Chemical gewannen 3,9 Prozent.

In Australien ging es für den S&P/ASX 200 um 0,7 Prozent nach oben. Mit Kursaufschlägen zeigten sich vor allem die Energiewerte. Die Aktien von Aurora Oil & Gas haussierten um 56 Prozent, nachdem das Unternehmen ein Übernahmeangebot von Baytex Energy im Volumen von 1,8 Milliarden australischen Dollar erhalten hat. Auch Minen- und Bankenwerte waren gesucht.

Auf der Rohstoffseite legte der Goldpreis leicht zu und notierte mit 1.260 Dollar rund 2 Dollar über dem Niveau des späten US-Handels. Zur Begründung wurde auf die wieder einsetzende Nachfrage aus China nach dem Ende der Neujahrsfeiertage verwiesen. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI notierte mit 97,52 Dollar auf dem Niveau des US-Settlements am Vortag.

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