Alt 05.02.14, 12:21
Standard Durchatmen an den Börsen nach jüngstem Absturz
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Nach dem jüngsten Kursabsturz haben die Börsen in Asien zur Wochenmitte erst einmal durchgeatmet. Marktteilnehmer verwiesen aber darauf, dass die Sorgen um die weltweite konjunkturelle Erholung und die weitere Entwicklung in China und den Schwellenländern bei den Investoren weiter präsent seien. Mit Spannung werde nun vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht für Januar am Freitag gewartet, der die weitere Richtung für die Finanzmärkte vorgeben dürfte.

Die Arbeitsmarktdaten dürften zudem entscheidend für das weitere Vorgehen der US-Notenbank werden. Vergangene Woche hatte die Federal Reserve angekündigt, dass sie ihre monatlichen Wertpapierkäufe weiter senken werde, obwohl schon der Arbeitsmarktbericht für den Dezember enttäuschend ausgefallen war. Fed-Präsident Jeffrey Lacker aus Richmond ließ am Vortag keine Zweifel aufkommen, dass die US-Notenbank mit der Rückführung ihres Anleihe-Kaufprogramms wie geplant fortfahren wird.

"Die Erholung könnte sich als trügerisch herausstellen, denn wenn der US-Arbeitsmarktbericht enttäuscht, dann dürfte es erneut steil nach unten gehen", kommentierte Stratege Hiromichi Tamura von Nomura Securities die Lage.

Nach dem jüngsten Einbruch legte der Nikkei-225 in Tokio um 1,2 Prozent bzw. 172 Punkte auf 14.180 zu. Allerdings holte der Index damit nur einen kleinen Teil der zuletzt gesehenen Abgaben wieder auf. Allein am Vortag war es für den Index um über 600 Punkte nach unten gegangen, der größte Tagesverlust seit Juni 2013. Seit Jahresbeginn steht ein Abschlag von gut 12 Prozent zu Buche.

In dem etwas beruhigten Umfeld fanden nun auch positive Nachrichten aus dem Unternehmensbereich Beachtung. Mit einem Tag Verzögerung reagierte die Toyota-Aktie auf die positiven Aussagen des Unternehmens. Angetrieben von starken Auto-Verkäufen und einem schwachen Yen hat Toyota seinen Gewinn im dritten Quartal mehr als verfünffacht. Zudem wird für das Geschäftsjahr mit einem Rekordgewinn gerechnet. Die Aktie legte um 6,0 Prozent zu, nachdem sie am Vortag mit dem unter Druck stehenden Gesamtmarkt in gleichem Umfang gefallen war.

Die Papiere von Sony stiegen um 4,6 Prozent. Hintergrund war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach sich der Technologie-Konzern in Gesprächen über einen Verkauf seiner unprofitablen PC-Sparte an einen Investmentfonds befindet. Panasonic-Aktien schossen um 19 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat für die vergangenen neun Monate erstmals seit drei Jahren wieder einen Nettogewinn ausgewiesen.

Keine Erholung, aber immerhin eine Stabilisierung nach den jüngsten starken Abgaben verzeichneten die Börsen in Hongkong und Sydney. In Australien holte der S&P/ASX 200 einen Teil seiner Verluste aus dem frühen Handel wieder auf, als der Index auf ein Zweimonatstief gefallen war. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 0,5 Prozent auf der Börsentafel. "Die Zurückhaltung dominiert weiter bei den Anlegern", merkte ein Teilnehmer an.

Der Hang-Seng-Index verzeichnete ein Minus von 0,6 Prozent. Eine deutlichere Erholung wurde durch die starken Verluste bei den Kasino-Werten verhindert. Die Sonderverwaltungszone vermeldete für Januar einen Umsatzanstieg in den Kasinos um 7 Prozent, der damit nur halb so hoch ausfiel wie von einigen Analysten erwartet. Daraufhin drehten die Aktien von Wynn Macau ins Minus und verloren in der Spitze über 6 Prozent. Die Papiere schlossen dann mit minus 2,9 Prozent. Sands Chian fielen um 7,5 Prozent und waren damit für rund 25 Prozent des Minus im Hang-Seng-Index verantwortlich. Auf Sicht von zwölf Monaten liegen die beiden Aktien aber noch 52 bzw. 40 Prozent im Plus. Im gleichen Zeitraum verlor der Index in Hongkong 10 Prozent.

Deutlich aus dem Rahmen fiel der Aktienmarkt in Taiwan, wo es um 2,3 Prozent nach unten ging. Nach den Neujahrsfeiertagen reagierte der Markt mit Verzögerung auf die schwachen US-Vorgaben vom Wochenbeginn, hieß es von einem Teilnehmer. Vor allem ausländische Investoren seien auf der Verkaufsseite zu finden gewesen. "Es gab aber keine Anzeichen von Panik", ergänzte ein Analyst. Am Aktienmarkt in Schanghai wird erst am Freitag wieder gehandelt.

Am Devisenmarkt gab der "sichere Hafen" Yen einen kleinen Teil seiner Gewinne wieder ab. Der Dollar kletterte auf 101,41 Yen. Am Vortag war der Greenback zur japanischen Währung auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten bei 100,75 Yen gefallen. Der Goldpreis behauptete mit 1.256 Dollar je Feinunze sein Niveau aus dem späten US-Handel des Vortages.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI legte auf 97,70 Dollar zu. Die anhaltende Kältewelle in den USA schürte weiter die Hoffnung auf eine höhere Heizölnachfrage. "Das kalte Wetter ist derzeit der Hauptfaktor für die positive Entwicklung des Ölpreises", sagte Analyst Ric Spooner von CMC Markets.

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