Alt 03.02.14, 11:53
Standard Börse in Tokio setzt ihre Talfahrt fort
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Beinahe ungebremst rauschte zu Wochenbeginn der Aktienmarkt in Tokio weiter nach unten. Nachdem schon der Januar der schwächste Börsenmonat seit Mai 2012 war, gab auch der erste Handelstag im Februar wenig Anlass für Optimismus. Für den Nikkei-225 ging es um weitere 2 Prozent auf 14.619 Punkte in die Tiefe. "Es ist derzeit eine Kombination aus steigender Risikoscheu, steigendem Yen und weiter anhaltender Unsicherheit bezüglich der Entwicklung in den Schwellenländern", sagte ein Händler.

Dazu passte der auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten gefallene offizielle Einkaufsmanagerindex aus China. Er rutschte im Januar wie von Analysten erwartet auf 50,5 von zuvor 51 Punkten ab und liegt damit nur noch knapp über der Expansionsschwelle. Die Wachstumssorgen für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erhielten damit weitere Nahrung. Auch der Einkaufsmanagerindex für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe gab im Januar nach und zwar auf 53,4 Punkte.

In China selbst wurde aufgrund der Neujahrsfeiertage nicht gehandelt. In Hongkong öffnet die Börse am Dienstag wieder, in Schanghai erst am Freitag.

Am Devisenmarkt fiel der Dollar auf 102,00 Yen, nach 102,74 Yen am Freitag. Die Devisenanalysten der Commerzbank werten die aktuellen Yen-Wechselkurse jedoch lediglich als Momentaufnahme, nicht aber als Trend. Denn ein Ende des Gelddruckens bei der japanischen Notenbank sei nicht in Sicht. Vorerst profitiere der Yen noch von der derzeitigen Riskioaversion im Markt, diese werde jedoch nicht ewig anhalten. Die Experten bleiben daher bei ihrer Auffassung und rechnen mittelfristig mit einem schwächeren Yen.

Bei den Einzelwerten in Tokio kletterten die Fujitsu-Aktien nach der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal um 4 Prozent nach oben. Zum einen lagen die Zahlen über den Erwartungen des Marktes, zum anderen will der Konzern seine Mobilfunksparte bis zum Ende des Geschäftsjahres wieder profitabel machen. Für die Papiere von Honda ging es dagegen um 2,2 Prozent nach unten, obwohl das Unternehmen den Nettogewinn im Gesamtjahr mehr als verdoppelt hat. Analysten hatten allerdings noch mehr erwartet und kritisierten auch den Ausblick des Unternehmens.

Ebenfalls abwärts ging es für Toshiba. Der Kurs verlor trotz solider Zahlen 1,6 Prozent. Hier wurde der unveränderte Ausblick von den Analysten bemängelt.

In Australien schloss der S&P/ASX 200 unverändert bei 5.188 Punkten. Auch hier hätten die Feiertage in China für Zurückhaltung am Markt gesorgt und die neuesten Konjunkturdaten aus dem wichtigen Abnehmerland keine Kaufstimmung aufkommen lassen, so ein Beobachter. Zudem werde mit Spannung auf die Zinsentscheidung der australischen Notenbank am Dienstag gewartet. Gesucht waren die Aktien von Fortsecue Metals, die nach einer Hochstufung auf "Buy" von "Neutral" durch die Citigroup gut 3 Prozent gewannen.

Der Aktienmarkt in Südkorea stand ebenfalls unter Abgabedruck. Für den Kospi ging es um 1,1 Prozent nach unten. Hier reagierten die Investoren mit Verzögerung auf die erneute Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe durch die US-Notenbank in der vergangenen Woche. Am Donnerstag und Freitag fand in Seoul kein Handel statt.

Die Börse in Thailand zeigte sich von den massiven Protesten bei der Parlamentswahl unbeeindruckt. Der SET-Index schloss mit einem Plus von 1,4 Prozent. Allerdings könnte die positive Entwicklung nur von kurzer Dauer sein, da sich die Veröffentlichung eines offiziellen Wahlergebnisses hinziehen dürfte, merkte ein Beobachter an. Viele Analysten gehen zudem von negativen Auswirkungen des Konflikts auf die Konjunkturentwicklung des Landes aus.

Am Rohstoffmarkt erholte sich der Goldpreis leicht von den Abgaben aus dem US-Handel und notierte bei 1.243 Dollar je Feinunze, drei Dollar mehr als zum Settlement zum Wochenausklang. Der Preis für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI setzte nach einer anfänglichen Erholung seine Verluststrecke fort. Er lag mit 97,06 Dollar unter dem Settlement vom Freitag bei 97,49 Dollar. Hier drückten schließlich doch die schwachen Konjunkturdaten aus China auf das Sentiment, sagte ein Händler. Dies habe zu Sorgen bezüglich einer sinkenden Nachfrage aus China geführt.

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