Alt 14.03.14, 12:11
Standard Tiefroter Wochenausklang an den Börsen
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Zum Wochenausklang haben die asiatischen Börsen nochmals deutliche Abschläge verzeichnet. Allen voran die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 den Handel mit dem zweitstärksten Minus in diesem Jahr beendete. Neben den weiter schwelenden Sorgen um die Konjunktur in China trat auch der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wieder stärker in den Fokus der Investoren. Hintergrund ist das am Wochenende geplante Referendum auf der Krim.

Der Nikkei-Index hielt mit einem Abschlag von 3,3 Prozent auf 14.328 Punkte einmal mehr die rote Laterne in der Region. Als weiterer Belastungsfaktor kam hier noch der starke Yen hinzu. Der Dollar verzeichnete den größten Tagesverlust seit Anfang Februar und fiel in der Spitze bis auf 101,50 Yen. Am Vortag war die Devise noch mit 102,45 Yen umgegangen. Der Yen profitierte wieder einmal von seinem Status als vermeintlich "sicherer Hafen".

Das erhöhte Bedürfnis der Anleger nach Sicherheit beflügelte zwischenzeitlich auch den Goldpreis, der bis auf 1.376 Dollar je Feinunze kletterte - rund vier Dollar über dem Stand im späten US-Handel. Allerdings konnte er dieses Niveau nicht verteidigen und notierte schließlich kaum verändert zum US-Settlement am Vorabend.

"Der Aktienmarkt in Japan reagiert oftmals zuerst auf negative Nachrichten und bekommt dann mit schlechten US-Vorgaben einen weiteren Stoß versetzt", sagte Ed Rogers, CEO von Rogers Investment Advisors. Seit Beginn des Jahres steht für den Nikkei-225 mittlerweile ein Minus von 12 Prozent zu Buche.

Nachdem die Sorgen um die Krise in der Ukraine schon seit längerem brodeln, hat der Markt mit neuerlich schwachen Konjunkturdaten aus China einen weiteren Schlag versetzt bekommen, sagte ein Teilnehmer. "Die Aktien in Tokio befinden sich zwar auf einem günstigen Niveau, doch haben die Anleger in den 'Risk-Off'-Modus geschaltet", ergänzte Analyst Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Mit dem schwachen Dollar standen vor allem Exportwerte unter Abgabedruck. Für die Aktien von TDK ging es um 4,5 Prozent abwärts, Komatsu verloren 3,6 Prozent und Daikin Industries 3,9 Prozent.

Aber auch an den anderen asiatischen Handelsplätzen ging es mehr oder weniger steil abwärts. In Sydney gab der S&P/ASX 200 um 1,5 Prozent nach und verzeichnete damit das stärkste Minus seit fünf Wochen. Auf Wochensicht verlor der Index 2,4 Prozent, der größte Abschlag seit drei Monaten. Belastungsfaktor war vor allem die schwache Industrieproduktion in China, die am Vortag erst nach Handelsende in Australien veröffentlicht worden war. Vor allem die schwergewichteten Minenwerte, die stark von der Wirtschaftsentwicklung in China abhängig sind, zeigten sich mit Abschlägen.

Für den Shanghai-Composite ging es um 0,7 Prozent nach unten. Immerhin gelang dem Index im späten Handel wieder der Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Punkten. Auf Wochensicht liegt das Minus hier bei 2,6 Prozent. Hauptbelastungsfaktor waren weiter die negativen Nachrichten zur chinesischen Konjunkturlage. Auch drückten die schwachen US-Vorgaben, wo der Dow-Jones-Index seinen größten Tagesverlust seit Anfang Februar markierte, auf die Stimmung. Dazu kam das Ende des Volkskongresses. "Während des Kongresses kam es zu spekulativen Käufen in einigen Sektoren, in der Hoffnung, dass diese von möglichen Reformen profitieren werden. Doch diese wurden nun wieder verkauft", ergänzte Analyst Pei Xiaoyan von United Securities.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor 0,9 Prozent. Auf Wochensicht ging es hier um knapp fünf Prozent nach unten - die schwächste Bilanz für den Index seit Mai 2012. Auch hier dominierten die Konjunktursorgen um China. Die jüngsten schwachen Daten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hätten im Verlauf der Woche die Bank of America dazu veranlasst, ihre Wachstumsprognose für das erste Quartal auf 7,3 von 8,0 Prozent zu reduzieren, merkte ein Händler an.

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