Alt 07.03.14, 12:23
Standard Erster Anleihe-Ausfall bremst Börsen in China
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Die Anleger an den ostasiatischen Börsen haben sich zum Wochenausklang in Zurückhaltung geübt, während in China der Zahlungsausfall eines Anleihegläubiger für Verunsicherung sorgte.

Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen für Februar und vor dem Hintergrund des weiter schwelenden Konflikts um die Ukraine und deren Halbinsel Krim kam es an den Börsen nur zu geringen, meist positiven Kursausschlägen.

Ausnnahme war China mit leicht nachgebenden Kursen, ausgelöst durch eine endgültig geplatzte Unternehmensanleihe. Shanghai Chaori Solar Energy Science & Technology Co, ein Hersteller von Solar-Zubehör, hat eine Zinszahlung auf eine Anleihe nicht leisten können. Das Unternehmen hatte bereits am Dienstag gewarnt, dass er Schwierigkeiten habe, die fälligen 10,6 Millionen Euro aufzubringen.

Am Markt verstärkte dies Befürchtungen, dass Peking damit ein Exempel statuieren wolle, womit weitere Ausfälle folgen könnten. "Das ist wie wenn man eine tote Kakerlake in seiner Küche findet; man weiß dann gleich, dass noch mehr auftauchen werden", so eine Stimme aus dem Handel. Nach Angaben von Moody's war es der erste Ausfall einer öffentlich gehandelten Anleihe in China seit 1997.

Für Zurückhaltung in Schanghai und Hongkong sorgte auch, dass am Wochenende mutmaßlich richtungsweisende Konjunkturdaten aus China anstehen. Gemeldet werden dann Handelsbilanzdaten und Zahlen zur Preisentwicklung.

Tagesverlierer waren die Gewinner vom Vortag. Immobilienaktien wie Gree Real Estate, China Merchants Property Development und China Vanke gaben um bis zu 4 Prozent nach. Hoffnungen auf Reformen im Energiesektor trieben dagegen die Kurse von Ölwerten wie Sinopec, PetroChina und Daqing Huake um rund 2 Prozent nach oben.

In Sydney reichte der kleine Gewinn von 0,3 Prozent für ein neues Fünfeinhalbjahreshoch. Im Wochenverlauf hatten gute Wachstums- und Handelsbilanzdaten wie auch positive Signale vom Immobilienmarkt und aus dem Einzelhandel des Landes für Kaufstimmung gesorgt.

In Tokio fiel das Plus mit 0,9 Prozent auf 15.274 Punkte kräftiger aus. In der Wochenbilanz bedeutet das für den Nikkei-Index ein Plus von rund 2,8 Prozent. Händler begründeten die Gewinne mit anhaltenden Spekulationen über weitere bevorstehende geldpolitische Lockerungen der japanischen Notenbank in der kommenden Woche. Günstige Nachrichten von der Regierung oder der Notenbank könnten den Index rasch wieder an 16.000 Punkte heranführen, meinte Hedgefonds-Chef Chris McGuire von Phalanx Capital Management.

Rückenwind für den Nikkei-Index kam vom Devisenmarkt, wo der Yen nach den besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Arbeitslosendaten auf den niedrigsten Stand seit Januar zurückfiel. Der Dollar kostete zuletzt 102,90 Yen, verglichen mit knapp 102,50 Yen am frühen Donnerstag. Am Markt werde nun auch auf robuste monatliche Arbeitsmarktzahlen aus den USA am Freitagnachmittag gesetzt, hieß es. Sollte es tatsächlich so kommen, würde dies den derzeitigen Tapering-Kurs der US-Notenbank stützen und damit auch den Dollar.

In Tokio gehörten Technologie- und Autoaktien angesichts der für exportintensive Unternehmen günstigen Yen-Schwäche zu den größeren Gewinnern. Auch Immobilienaktien waren gesucht angesichts der Spekulation auf eine weiter inflationstreibende Geldpolitik in Japan. Tokyo Tatemono gewannen 2,4 und Mitsui Fudosan 1,1 Prozent, womit der Immobilienwert es in der Wochenbilanz auf ein Plus von 10 Prozent bringt.

In Indien stieg das Marktbarometer Sensex gleich zu Beginn des Handels auf ein Rekordhoch. Für Rückenwind in Mumbai sorgen Hoffnungen auf schnelle Reformen zur Ankurbelung der Wirtschaft, sollte die größte Oppositionspartei des Landes eine neue Regierung zustande bringen.

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