Alt 05.03.14, 11:53
Standard Börsen in China machen bei Erholung nicht mit
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Nach der verbalen Deeskalation der Lage in der Ukraine und dem Rückruf von Manövertruppen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin hat sich die Erholung an den ostasiatischen Finanzmärkten zur Wochenmitte fortgesetzt. An den Märkten dominierte die Hoffnung, dass eine gewaltsame Auseinandersetzung im Konflikt um die Krim zunächst abgewendet ist. "Wir dürften es mit den ersten Zügen eines sehr langen Schachspiels zu tun haben", kommentierte Analyst Scott Schuberg von Rivkin Securities die Entwicklung. Rückenwind kam zudem von den US-Börsen, wo der S&P-500-Index ein neues Rekordhoch markierte.

Am stärksten legte der Nikkei-Index in Japan um 1,2 Prozent auf 14.897 Punkte zu. Ihm folgten die Börsen in Seoul und Sydney. Letztere verzeichnete mit plus 0,9 Prozent das größte Tagesplus seit zwei Wochen. Für Kauflaune sorgte nicht nur die wieder erwachte Risikofreude sondern das stärker als erwartet ausgefallene Wachstum der australischen Wirtschaft im vierten Quartal.

Die chinesischen Börsen machten bei der Aufwärtsbewegung nicht mit. In Schanghai ging es um 0,9 Prozent abwärts, in Hongkong um 0,3 Prozent. Für Verstimmung sorgte hier, dass dem Markt für chinesische Unternehmensanleihen der erste Ausfall überhaupt droht. Shanghai Chaori Solar Energy warnte davor, dass die am Freitag auf eine Anleihe fällig werdende Zinsen nicht vollständig bedient werden könne. Während die Kurse der Unternehmensanleihen darauf auf breiter Front mit Verlusten reagierten, war die Aktie des Solarunternehmens vom Handel ausgesetzt. Dafür litten am Aktienmarkt insbesondere Bankenaktien unter der Entwicklung.

Dass die Märkte in der Breite nicht negativer reagierten erklärten Analysten damit, dass die Situation derzeit für die Behörden noch kontrollierbar sei.

Daneben galt das Augenmerk der Akteure dem jährlichen Treffen des Nationalen Volkskongresses. Das für 2014 ausgegebene Wachstumsziel von erneut 7,5 Prozent sorgte aber anders als beispielsweise in Tokio für keine stärkeren Impulse. Schuld daran hatte Marktteilnehmern zufolge ein Sprecher der Regierung, der betonte, dass auch ein Wert unter 7,5 Prozent für Peking tolerabel sei: "Ob es 7,3 oder 7,7 Prozent ist, entscheidend ist der Bereich um 7,5 Prozent", sagte er.

Für Gesprächsstoff in Tokio und Hongkong sorgte derweil das Zweitlisting des japanischen Mode-Einzelhändlers Fast Retailing in Hongkong. Die dort notierten Hinterlegungsscheine (HDR) stiegen in der Spitze auf 36 Hongkong-Dollar, nachdem sie mit 28,60 gestartet waren. In Tokio gewann das Index-Schwergewicht Fast Retailing 3 Prozent an Wert. Fast Retailing steht angeblich kurz vor der Übernahme des US-Rivalen J. Crew für bis zu 5 Milliarden US-Dollar.

Zu den größten Gewinnern in Tokio gehörten Aktien exportsensitiver Unternehmen. Sony gewannen 2,1 Prozent, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, 6 Millionen seiner neuesten Spielekonsole PlayStation 4 verkauft zu haben.

Für gute Stimmung gerade bei den Exportwerten sorgte der nachgebende Yen. Der Dollar stieg auf zuletzt 102,39 Yen, nachdem er am Vortag noch unter 101,50 Yen gelegen hatte. Für Druck auf den Yen sorgten Aussagen von Notenbankchef Kuroda, die der Markt als Signal für einen schwächeren Yen, mithin eine nochmalige Lockerung der Geldpolitik werte.

Nach seiner tagelangen Abwertung stabilisierte sich unterdessen der Yuan weiter. Der Dollar kostete nur noch 6,1282 nach jüngsten Hochs von 6,16 Yuan. Wie auf dem Volkskongress wiederholt betont wurde, will China die Handelsspanne für die stark kontrollierte chinesische Währung erweitern und zu einer vollen Konvertierbarkeit übergehen. Entspannung zeigte sich auch beim Rubel. Nach seinem Absturz auf ein Rekordtief erholt er sich auf 36,13 je US-Dollar.

Die Entspannung im Konflikt um die Ukraine spiegelte sich auch beim Goldpreis wider. Das als Fluchthafen geltende Edelmetall bewegte sich weiter auf dem zuletzt wieder ermäßigten Niveau um 1.335 Dollar.

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