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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Kurseinbruch am "Black Friday" haben sich die Indizes an der Wall Street zu Wochenbeginn erholt. Doch trotz erster beruhigender Aussagen zur neuen Omikron-Variante des Coronavirus blieben Sorgen vor erneuten globalen Beschränkungen mit den bekannten negativen Folgen für die Konjunktur.
"Am Freitag haben wir Panikverkäufe gesehen", sagte Analyst Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank. Seitdem hätten die Akteure Zeit gehabt, sich die Sachlage mit etwas mehr Ruhe anzusehen; außerdem könnte am Freitag der dünnere Handel nach dem Thanksgiving-Feiertag die Kursbewegungen verzerrt haben. "Wir wissen alle, wie schnell in einer solchen Situation wie jetzt der Wind drehen kann", so der Experte angesichts einer Reihe noch ungeklärter Fragen zur neuen Virus-Variante. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 35.136 Punkte, der S&P-500 gewann 1,3 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite verbesserte sich um 1,9 Prozent. Dabei gab es 1.859 (Freitag: 469) Kursgewinner und 1.534 (2.857) -verlierer. Unverändert schlossen 99 (06) Titel. Am Freitag waren die Indizes um bis zu 2,5 Prozent eingeknickt. Wegen der diversen Omikron-Unwägbarkeiten schnitten Technologiewerte besser ab als der breite Markt, nachdem sie bereits in den Hochphasen der Pandemie als Favoriten der Anleger galten. Für die Aktien von Amazon, Apple und die Google-Mutter Alphabet ging es zwischen 1,6 und 2,4 Prozent aufwärts. Skepsis wegen Corona-Variante bleibt Bis genauere Erkenntnisse zur Omikron-Variante bekannt sind, dürfte weiter Zurückhaltung das Geschehen bestimmen. Zunächst sorgten aber erste Expertenaussagen für Zuversicht, wonach die bereits vorhandenen Impfstoffe auch gegen die neue Mutante wirken dürften. Hinzu kamen Berichte, dass die neue Variante möglicherweise zwar sehr ansteckend ist, der Krankheitsverlauf aber eher mild. Die Skepsis zeigte sich bei den Aktien der Luftfahrtunternehmen, die nach anfänglichen leichten Gewinnen wieder in negatives Terrain abrutschten. Sie waren am Freitag mit der Sorge um weitreichende Reisebeschränkungen um bis zu 10 Prozent eingeknickt. Delta Airlines und American Airlines Group verloren weitere 0,4 bzw. 0,1 Prozent. Renditen und Ölpreise mit Erholung Die sich um bis zu gut 2 Prozent von ihren rund 10-prozentigen Einbußen erholenden Ölpreise zeigten zwar, dass die Akteure die Bedrohung durch die neue Virus-Variante zunächst nicht mehr ganz so dramatisch einschätzen und die Abschläge vom Freitag als übertrieben ansehen. Doch im Verlauf war es schon um rund 6 Prozent nach oben gegangen. Auch hier gab es weiter Sorgen, dass eine erneute verschärfte Pandemie-Lage sich negativ auf die Nachfrage auswirken könnte. Etwas Unterstützung für den Aktienmarkt kam von der Zinsseite, denn die Anleiherenditen sind mit der neuen Entwicklung deutlich abgerutscht. So profitierten die Festverzinslichen von ihrem Ruf als sicherer Hafen. Zudem könnte das neu aufgetretene Virus dafür sorgen, das die US-Notenbank in ihrem eingeleiteten Straffungsprozess aus Sorge um die Konjunktur wieder zurückrudert. Nach einem Rückgang der Zehnjahresrendite um 16 Basispunkte am Freitag ging es um 4,3 Basispunkte nach oben. Der Goldpreis zeigte sich mit Abgaben und verharrte den vierten Handelstag in Folge unter der Marke von 1.800 Dollar. Die große Frage ist der "Zinsausblick der Zentralbanken für das nächste Jahr" angesichts der neuen Omikron-Variante, sagte Chintan Karnani, leitender Analyst bei Insignia Consultants. Der Dollar holte einen Teil der Verluste vom Freitag wieder auf. Der Dollar-Index legte um 0,2 Prozent zu. Impfstoffentwickler weiter kräftig aufwärts Impfstoffhersteller wie Biontech/Pfizer und Moderna schürten derweil Hoffnung, in etwa zwei Wochen genauere Aussagen machen zu können und möglicherweise schon schnell passendere Impfstoffe anbieten zu können. Moderna schnellten um weitere 11,8 Prozent nach oben. Das Biotech-Unternehmen will einen Omikron-spezifischen Covid-19-Auffrischungsimpfstoffkandidaten "zügig vorantreiben". Biontech gewannen 4,2 Prozent. Die Aktien von Pfizer (-3,0%) und Novavax (-11,0%) gaben dagegen deutlich nach. Merck & Co verloren 5,4 Prozent. Hier drückte, dass das von dem Pharmakonzern und Ridgeback Biotherapeutics entwickelte Covid-19-Medikament Molnupiravir in einer finalen Bewertung das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls nur um 30 und nicht um 50 Prozent senkt. Twitter mit CEO-Abgang im Fokus Für die Twitter-Aktie ging es nach zwischenzeitlichen Gewinnen um 2,7 Prozent nach unten. Jack Dorsey tritt als CEO zurück. Er hatte das Unternehmen mitbegründet und seit seiner Rückkehr an die Spitze im Jahr 2015 geleitet. Die Aktie war zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt, nachdem sie im Zuge eines CNBC-Berichts über Dorseys Ausscheiden zugelegt hatte. Die Hertz-Aktie gewann 6,0 Prozent. Der Autovermieter will eigene Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires November 29, 2021 16:16 ET (21:16 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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