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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer fulminanten Rally hat die Wall Street am Montag auf das in der Nacht (MESZ) beschlossene EU-Rettungspaket reagiert. Angesteckt von der rasanten Aufholjagd der europäischen Börsen sprang Der Dow-Jones-Index (DJIA) um 3,9% bzw 405 Punkte auf 10.785. Dies ist der höchste Tagesgewinn im Dow seit März 2009. Für den S&P-500-Index ging es um 4,4% oder 49 Zähler auf 1.160 nach oben und der Nasdaq-Composite-Index stieg um 4,8% bzw 109 Punkte auf 2.275. Umgesetzt wurden am Berichtstag 1,86 (Freitag: 2,14) Mrd Aktien. Den 3.003 Kursgewinnern standen dabei nur 160 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 39 Titel.
"Alle anderen Themen außer dem EU-Rettungspaket spielen heute keine Rolle", sagte ein Händler. Der Markt sei allein von den massiven Leereindeckungen dominiert worden. Wichtige Unternehmens- oder Konjunkturdaten standen am Berichtstag nicht an, auch die wenigen Unternehmensnachrichten wie zu Fannie Mae und Moody´s gingen völlig unter. Favorisierte Branchen waren Finanz- und Industriewerte. Auch Konsum- und Technologietitel legten deutlich zu. "Der Abbau der Risikoangst liegt über allem", so ein weiterer Händler. Dies habe sich auf alle miteinander verknüpften Märkte vom Devisen- bis hin zum Anleihenmarkt erstreckt. Die US-Staatsanleihen kamen unter deutlichen Verkaufsdruck, nachdem sie zuletzt als sichere Häfen gesucht waren. Auslöser der dynamischen Aufwärtsbewegung war das Rettungspaket über 750 Mrd EUR für die Eurozone. Zudem hat die Europäische Zentralbank mit dem Ankauf von Staatsanleihen begonnen. Die Association for Financial Markets in Europe (AFME) teilte mit, dass Zentralbanken des Euroraums am Berichtstag Staatsanleihen Spaniens, Portugals, Griechenlands, Italiens und Irlands kaufen. Kritische Stimmen gab es allerdings auch: So sehen Morgan Stanley (MS) in dem Stabilisierungsfonds einen ersten Schritt hin zu einer Fiskalunion. Mit der Entscheidung, die Tür für den Kauf öffentlicher und privater Schuldverschreibungen zu öffnen, begebe sich die EZB zudem auf einen schmalen Grat, was ihre Glaubwürdigkeit betreffe, hieß es weiter. Deutlich vorne lagen die Finanzwerte. Hier schlug die ganze Erleichterung über das EU-Hilfspaket durch. Bank of America stiegen um 6,9% auf 17,30 USD, Morgan Stanley um 4% auf 28,86 USD, Citigroup um 5,5% auf 4,22 USD und J.P. Morgan um 2,9%auf 41,95 USD. Regionale Bankenwerte zeigten noch höhere Aufschläge. Auch die Industrietitel zogen deutlich an. Mit General Electric, Boeing und Caterpillar standen gleich drei Branchenwerte an der Spitze der Gewinner unter den Standardwerten im Dow-Industrials-Index. Alle Titel lagen zwischen 6% und 8% im Plus. Die Aktien von Moody´s Corp, der Mutter der Rating-Agentur Moody´s, brachen dagegen um 6,8% auf 21,77 USD ein. Die Börsenaufsicht SEC wirft der Gesellschaft vor, "falsche und irreführende" Angaben gemacht zu haben. Auch die Titel von McGraw-Hill fielen deutliche 3,7% auf 29,15 USD. Zu der Verlagsgesellschaft gehört der Moody´s-Konkurrent Standard & Poor's. Neuerliche Milliardenlöcher bei Fannie Mae konnten den Anstieg der Aktie um 7,8% auf 1,06 USD nicht verhindern. Der US-Immobilienfinanzierer hat in den ersten Monaten des Jahres erneut Milliarden verloren und braucht nun neues Steuergeld zum Überleben. Im ersten Quartal 2010 machte das Unternehmen einen Verlust von 11,5 Mrd USD. Fannie braucht nun weitere 8,4 Mrd USD Staatsgeld, um die Verluste auszugleichen. Die US-Regierung hatte dem Unternehmen erst Ende März weitere 15,3 Mrd USD bewilligt, um die Insolvenz des Finanzinstituts zu verhindern. DJG/DJN/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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