Alt 30.05.13, 13:17
Standard Börsen drehen ins Plus
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Europas Börsen haben die Eröffnungsverluste wett gemacht und drehen am Donnerstagmittag ins Plus. Damit scheint der erneute Einbruch des Nikkei-Index um mehr als fünf Prozent zunächst einmal von den Anlegern verdaut worden zu sein. Die Verunsicherung bleibt aber, insbesondere mit Blick auf die Entwicklung an den Anleihemärkten. "Der Zinsanstieg ist nun endgültig in den Köpfen der Anleger angekommen", sagt ein Händler. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,7 auf 2.806 Punkte. Für den DAX geht es um 0,6 Prozent auf 8.387 Stellen nach oben.

Am Mittwoch waren die Renditen zehnjähriger deutscher, italienischer und spanischer Staatsanleihen stark gestiegen. Grund waren erneute Spekulationen über einen schnellen Ausstieg der US-Notenbank aus ihrer expansiven Geldpolitik. Für Verunsicherung sorgt auch, dass die Renditen in Japan zuletzt massiv gestiegen sind trotz der weiter sehr expansiven Geldpolitik der japanischen Notenbank.

Die Bank of Japan will die monetäre Geldbasis bis Ende kommenden Jahres verdoppeln. Mittelfristig strebt der neue Notenbankgouverneur Kuroda eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Am Donnerstag rentieren japanische zehnjährige Anleihen bei 0,90 Prozent nach 0,60 Prozent noch vor wenigen Wochen. Die Renditen von US-Treasurys stiegen am Mittwoch mit 2,22 Prozent auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

Die Rendite spanischer Benchmarkanleihen steigt bis zum Mittag um einen Basispunkt auf 4,40 Prozent, nachdem sie bereits am Mittwoch stark zulegte. Für die Renditen von Bundesanleihen geht es dagegen um drei Basispunkte (Bp)auf 1,50 Prozent zurück. Leicht nach unten geht es auch für die italienische Rendite - diese fällt um 3 Bp auf 4,15 Prozent. Italien konnte am Morgen Anleihen mit Laufzeiten von fünf bzw zehn Jahren problemlos platzieren.

An den Devisenmärkten legt der Euro weiter leicht gegen den Dollar zu und notiert um 1,2980 Dollar. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen im Greenback nach der zuletzt sehr guten Entwicklung. Grundsätzlich rechnet man im Handel mit einer anhaltenden Dollar-Stärke, insbesondere, falls die US-Notenbank ihr Anleihenkaufprogramm tatsächlich drosseln sollte.

Sehr volatil zeigt sich das Dollar/Yen-Paar. Nachdem die US-Währung am Morgen bis auf 100,50 Yen nachgab, notiert sie nun wieder deutlich über 101 Yen. Mit den Unsicherheiten an den Finanzmärkten wird die Krisenwährung Gold wieder stärker nachgefragt. Das Edelmetall schafft nach mehreren erfolglosen Versuchen in den vergangenen Tagen wieder den Sprung über die Marke von 1.400 Dollar je Feinunze.

Gute Nachrichten des internationalen Dachverbands der Fluggesellschaften IATA stützen den Sektor. Der Ladefaktor bewege sich weiter auf Rekordniveau. Auf globaler Ebene habe die Zahl der Passagiere im April um 3,2 Prozent zugenommen. Lufthansa-Aktien steigen um 3,5 Prozent, Air France KLM um 2,3 Prozent und IAG 3,4 Prozent.

Für Rückenwind bei den Autowerten sorgt eine Studie von Goldman Sachs. Darin erhöhen die Analysten durch die Bank die Kursziele. Insgesamt bliebe der europäische Autosektor der am günstigsten bewertete zyklische Sektor in Europa. BMW-Papiere gewinnen 0,8 Prozent auf 72,99 Euro, obgleich Goldman das Kursziel auf 83 von 85 gesenkt hat. Daimler steigen um 0,6 Prozent und VW um 0,4 Prozent.

Evonik-Aktien verlieren 1,3 Prozent, nachdem der Spezialchemiekonzern nur einen Monat nach dem Börsengang den Finanzvorstand auswechselt. Allianz profitieren davon, dass Nomura die Aktie auf die Kaufliste gesetzt hat. Der Kurs legt um 2,3 Prozent zu. Linde, Deutsche Post und Vossloh werden mit Dividendenabschlägen gehandelt.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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