Alt 02.12.10, 22:45
Standard Wall Street schließt mit guten US-Konjunkturdaten fester
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NEW YORK (Dow Jones)--Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten und gute Umsatzzahlen von den US-Einzelhändlern haben am Donnerstag an Wall Street für eine festere Tendenz gesorgt. Zudem hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet erklärt, die Politik der erhöhten Kreditversorgung für Geschäftsbanken zunächst unverändert fortzusetzen. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen zwar höher als erwartet aus, doch der gleitende Vierwochendurchschnitt verzeichnete den niedrigsten Stand seit August 2008, kurz vor dem Zusammenbruch von Lehman Brothers. Der Fokus sei zudem bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gerichtet gewesen, hieß es.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 1,0% bzw 107 Punkte auf 11.362 und schloss damit nur 12 Punkte unter seinem Tageshoch. Der S&P-500-Index erhöhte sich um 1,3% bzw 15 Punkte auf 1.222. Der Nasdaq-Composite-Index schloss mit einem Aufschlag von 1,2% bzw 30 bei 2.579 Punkten. Umgesetzt wurden dabei 1,11 (Mittwoch: 1,12) Mrd Aktien. Dabei gab es 2.125 Kursgewinner und 869 -verlierer. 85 Titel schlossen unverändert.

"Die Konjunkturdaten haben sich in den vergangenen beiden Wochen immer weiter verbessert, so das die Verkäufer nun langsam alle aus dem Markt sein dürften", sagte ein Teilnehmer. Die weitere Tendenz hänge aber auch von den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten ab. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen prognostizieren im Mittel einen Anstieg der Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft um 144.000 Stellen, gestützt von vielen Personaleinstellungen im Einzelhandel. Im Oktober war mit einem Plus von 151.000 Stellen der erste Beschäftigungszuwachs seit Mai verzeichnet worden.

Besonders positive Daten gab es vom US-Immobilienmarkt. So ist der Index der ausstehenden Hausverkäufe (Pending Home Sales) im Oktober überraschend deutlich gestiegen. Er kletterte gegenüber dem Vormonat um 10,4%. Hauptgrund dürften die niedrigeren Hauspreise gewesen sein. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 1,5% erwartet.

Bei den Branchen standen vor allem die Einzelhandelswerte im Blickpunkt des Marktes. Die Umsätze sind im November laut einer Umfrage um 6% gestiegen und lagen damit deutlich über der erwarteten Zunahme von 3,6%. So verbesserten sich Abercrombie&Fitch um 11,1% auf 56,02 USD. Das Unternehmen vermeldete für den Vormonat ein Plus von 22%. Aber auch andere Werte aus dem Sektor legten nach der Bekanntgabe guter Umsatzdaten zu. J.C.Penney gewannen 2,3% auf 34,47 USD und die Aktien von Costco Wholesale erhöhten sich um 1,0% auf 69,01 USD. Im DJIA legten Home Depot um 5,5% auf 33,36 USD zu und waren damit Tagesgewinner.

Sehr fest zeigten sich auch die Bankenwerte. Hier stiegen Bank of America um 3,5% auf 11,68 USD zu und J.P.Morgan kletterten um 3% auf 39,31 USD. Die größten Banken sind nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve Bank von Kansas City, Thomas Hoenig, aus der Finanz- und Wirtschaftskrise noch größer und mächtiger hervor gegangen. Damit lägen sie außerhalb der Führungsfähigkeiten ihrer Geschäftsleitung und außerhalb der Aufsichtsmöglichkeiten der Regulierer, so Hoenig in einem Kommentar für die "New York Times". Er plädiert dafür, die Großbanken zu zwingen, sich zu verkleinern, verbunden mit verpflichtenden Richtgrößen für den Verschuldungsgrad.

Der Getränkekonzern PepsiCo tätigt seine zweite Großübernahme in Russland und kauft einen Mehrheitsanteil an der Wimm-Bill-Dann Foods. "Sollten die zuständigen Behörden zustimmen, dann werden wir in einem ersten Schritt einen Mehrheitsanteil von 66% für 3,8 Mrd USD an dem Moskauer Konzern übernehmen", teilte PepsiCo mit. In einem zweiten Schritt will der Softdrink-Hersteller dann auch die restlichen Anteile an dem russischen Unternehmen übernehmen. Der Wert des Gesamtkonzerns liege ungefähr bei 5,4 Mrd USD. Die Aktie von PepsiCo verlor 0,7% auf 65,20 USD.

DJG/DJN/ros

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