Alt 15.04.10, 14:51
Standard XETRA-MITTAG/Knapp behauptet - Warten auf US-Konjunkturdaten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach einem gut behaupteten Start hat der deutsche Aktienmarkt bis zum Donnerstagmittag leicht ins Minus gedreht. Zunächst stützten gute Vorgaben von Wall Street die Kurse, im weiteren Verlauf setzten sich dann aber wieder Sorgen um die griechischen Finanzprobleme durch. Auch die asiatischen Börsen hatten ihre anfänglichen Kursgewinne nicht halten können, dort trieben Zinserhöhungsbefürchtungen angesichts des kräftigen chinesischen Wirtschaftswachstum den Börsianern Sorgenfalten auf die Stirn.

Bis 12.31 Uhr verliert der DAX 0,1% oder 3 Punkte auf 6.275. Im Tageshoch hat er bereits bei 6.295 Punkten notiert. Charttechnisch liegt die nächste Unterstützung für den Leitindex nunmehr auf dem Niveau von 6.230 Punkten, als nächste Hürde sehen Analysten die "runde" Marke von 6.300 Punkten. In der zweiten Reihe steigt der MDAX um 0,1% oder 10 Punkte auf 8.468, der TecDAX legt um 0,1% oder 1 Punkt auf 848 zu.

Die letztliche Richtungsentscheidung dürfte allerdings erst mit den für den Nachmittag angekündigten US-Konjunkturdaten fallen. Auf dem Programm stehen mit dem Empire-State- und Philly-Fed-Index die ersten beiden Frühindikatoren für die Wirtschaft in einzelnen Distrikten des Federal-Reserve-Systems für April. Darüber hinaus wird die wöchentliche Entwicklung der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung erwartet.

Highlight ist aber sicher die Veröffentlichung der Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung in den USA im März. Volkswirte erwarten im Mittel ihrer Prognosen einen Anstieg um 0,8% gegenüber dem Vormonat. Hinsichtlich der Kapazitätsauslastung lautet der Ökonomenkonsens auf einen leichten Anstieg auf 73,3% von 72,7% im Februar. Der Auslastungsgrad der Kapazitäten ist eine der makroökonomischen Kennziffern, an denen die US-Notenbank in "normalen Zeiten" ihre Geldpolitik ausrichtet.

Gegen den Trend zeigen sich die Logistiker aus der ersten und zweiten Reihe sehr fest. Deutsche Post legen um 2,6% auf 13,18 EUR zu, Hamburger Hafen um 1,4% auf 28,70 EUR. Befeuert werden die Kurse von den am Vorabend vorgelegten und überraschend positiv ausgefallenen Quartalszahlen des US-Paketdiensts UPS. Lufthansa rücken um 1,6% auf 13,26 EUR vor. Hier stützt nach Einschätzung von Händlern auch der mögliche Börsengang von Amadeus. Die Kranichlinie ist an dem Anbieter von Buchungssystemen beteiligt.

Die Kurse vieler zyklischer Werte bröckeln im Verlauf des Vormittag hingegen ab, teils drehen sie vergleichsweise kräftig ins Minus. So geben Daimler um 0,6% auf 36,45 EUR nach, BMW fallen um 0,5% auf 35,32 EUR zurück. ThyssenKrupp verbilligen sich um 0,4% auf 26,47 EUR.

In der zweiten Reihe fallen Gerresheimer auf, die um 3,3% auf 26,81 EUR zulegen. HSBC hat die Aktien nach den als überraschend gut interpretierten Quartalszahlen vom Vortag auf "Overweight" von zuvor "Neutral" heraufgestuft. Besonders der Anstieg der EBITDA-Marge und der Abbau der Verbindlichkeiten hatten am Mittwoch den Kurs des Glasherstellers getrieben.

Hugo Boss legen um 2,4% auf 32,53 EUR zu und setzen damit ihren Höhenflug der vergangenen Tage fort. Für WireCard geht es um 1,4% auf 7,88 EUR nach oben. Der Anbieter von Online-Bezahlsystemen hat am Morgen seine detaillierten Zahlen für 2009 vorgelegt. Ein Analyst macht den überraschend hohen bereinigten Cashflow für die Kursgewinne verantwortlich sein.

DJG/jej/ros

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