Alt 11.02.11, 18:51
Standard Wall Street mittags gut behauptet - Gewinne nach Mubarak-Rücktritt
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit dem Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Mubarak sind die US-Börsen leicht ins Plus gedreht. Die neue Entwicklung habe zu Erleichterung unter den Investoren geführt, heißt es am Markt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewinnt gegen 18.50 Uhr MEZ 0,1% bzw 17 Punkte auf 12.246. Für den S&P-500-Index geht es um 0,3% oder 4 Punkte auf 1.326 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index steigt um 0,3% oder 10 Stellen auf 2.800.

Nachdem der ägyptische Vizepräsident Suleiman den Rücktritt des Präsidenten Mubarak mitteilte, gingen die Indizes leicht nach oben. Nach der Mitteilung feierten tausende von Demonstranten in Kairo das Ende des Regimes.

Das vor Sitzungsbeginn bekannt gegebene US-Handelsbilanzdefizit hat sich Ende vergangenen Jahres im Vergleich zum Vormonat deutlich ausgeweitet. Der Passivsaldo stieg im Dezember nach vorläufigen Berechnungen auf 40,58 Mrd USD und war damit geringfügig höher ausgefallen als erwartet. An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Sollten diese Zuströme ausbleiben, droht eine Dollar-Abwertung mit entsprechenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft.

Die Verbraucherstimmung in den USA hat sich aufgehellt, was auf eine bessere Beurteilung der Wirtschaftslage zurückzuführen war. Der an der Universität Michigan berechnete Stimmungsindex stieg im Februar nach den Ergebnissen der ersten Umfrage auf 75,1. Das ist der höchste Stand seit Juni 2010. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten den Indexstand bei 75,0 erwartet. Nach der zweiten Befragung im Vormonat hatte sich ein Stand von 74,2 ergeben.

Finanzwerte führen den Markt an, nachdem Hypothekenversicherer von einem Regierungsbeschluss profitieren, wonach der Umfang der Federal Housing Administration verkleinert wird. Die Federal Housing Administration ist eine von der Regierung betriebene Konkurrenz zu den privaten Hypothekenversicherern. Genworth Financial steigern sich um 4,5% auf 13,60 USD, und PMI Group gewinnen 2,5% auf 3,33 USD. Im Dow steigen Bank of America um 1,7%, und J.P.Morgan um 2%.

Unter deutlichem Abgabedruck steht die Aktie des Online-Reisebüros expedia. Vor allem die Gewinnentwicklung wird von Händlern als enttäuschend herausgestellt. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Marge im laufenden Geschäftsjahr durch höhere Marketingkosten belastet wird. Die Analysten von ThinkEquity haben sofort reagiert und die Aktie auf "Hold" nach "Buy" heruntergestuft. Die Titel verlieren 18% auf 21,08 USD.

Microsoft verlieren 1,1% auf 27,20 USD auf die Nachricht, dass Nokia seine Smartphones künftig mit Windows Phone von Microsoft auf den Markt bringen wird. Windows Phone werde zur vorrangigen Smartphone-Strategie, erklärte Nokia. Nicht nur das Microsoft-Betriebssystem Windows wird künftig die Handys von Nokia bestimmen. Auch die Internet-Suchmaschine Bing wird künftig bei Nokia eingesetzt. Der finnische Konzern will dafür seine eigenen Stärken bei Bildern und Landkarten in das System einbringen. Nokia Maps etwa soll in Bing integriert werden. Zusammen wollen Microsoft und Nokia komplett neue Anwendungen für Handys entwickeln.

Die Aktie von Kraft Foods verliert 1,7% auf 30,58 USD, nachdem das Unternehmen am Donnerstagabend enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte. Der bereinigte Quartalsgewinn betrug 0,46 USD je Aktie, während Analysten im Mittel 0,47 USD erwartet hatten. Wegen der gestiegenen Rohstoffpreise musste Kraft einen Rückgang der Bruttomarge auf 34,8% von 37,2% hinnehmen, obwohl der Lebensmittelhersteller für seine Produkte die Verkaufspreise um durchschnittlich 1,9% angehoben hatte. Dank der Übernahme des Süßwarenherstellers Cadbury machte der Umsatz aber einen Sprung um 30% auf 13,7 Mrd USD.
DJG/DJN/raz

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