Alt 31.10.11, 22:54
Standard Wall Street mit Eurozone-Sorgen und schwachen US-Daten unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones) - Neue Sorgen um die Entwicklung der Schuldenkrise in der Eurozone haben am Montag an Wall Street für starke Abgaben gesorgt. Griechenland soll nach dem Willen von Regierungschef Giorgos Papandreou in einem Referendum über die Beschlüsse des Euro-Gipfels abstimmen. Dies drückte die Kurse im späten Handel weiter ins Minus und ließ die Indizes auf ihren Tagestiefs aus der Sitzung gehen. Daneben belasteten schwache US-Konjunkturdaten und die Insolvenz des US-Brokerhauses MF Global. Nach den deutlichen Aufschlägen der Vorwoche sei es auch zu Gewinnmitnahmen gekommen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 2,3% bzw 276 Punkte auf 11.955 und rutschte damit wieder unter die Marke von 12.000 Punkten. Der S&P-500 verlor 2,5% bzw 32 auf 1.253 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 1,9% bzw 53 Punkte auf 2.684 nach. Umgesetzt wurden 1,00 (Freitag: 1,01) Mrd Aktien. Dabei wurden 554 (1.513) Kursgewinner verzeichnet, 2.489 (1.508) Titel schlossen mit Abgaben. 90 (106) Werte gingen unverändert aus dem Handel.

Mit der Ankündigung Papandreous geriet der Markt im späten Handel unter Druck. Die Volksabstimmung solle "bindend" sein. Wenn das griechische Volk die neue Vereinbarung ablehne, "wird sie nicht verabschiedet", so der Regierungschef. Beim EU-Krisengipfel hatten die Staats- und Regierungschefs der Eurozone einen massiven Schuldenschnitt sowie weitere Hilfen für Griechenland beschlossen. "Wir reagieren sehr sensibel auf die Entwicklungen in Europa", sagte ein Teilnehmer. "Vielleicht sind die Ergebnisse damit in Gefahr oder zumindest nicht sicher und jede Unsicherheit setzt die Märkte unter Druck", ergänzte ein weiterer Händler.

Auch hätten die Anleger am letzten Handelstag des Monats Gewinne mitgenommen. Der DJIA hatte allein in der Vorwoche um 3,6% zugelegt. Im Vorfeld wichtiger Daten im weiteren Wochenverlauf sowie der Sitzung der US-Notenbank hätten sich die Anleger zudem zurückgehalten, hieß es. So steht am Freitag der Arbeitsmarktbericht für den Oktober auf der Agenda. Daneben dämpfte auch der kräftige Dollar-Anstieg gegenüber dem Yen die Stimmung. Die japanische Notenbank hatte am Devisenmarkt interveniert und den Dollar von unter 76 auf über 79 Yen getrieben.

Für Enttäuschung sorgte schließlich auch der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago. Händler blicken nun mit Sorge auf den landesweiten ISM-Index, der am Dienstag veröffentlicht wird. Der Chicago-Index fiel im Oktober auf 58,4 Punkte, Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 59,8 prognostiziert. Im September hatte der Wert noch bei 60,4 gelegen. Vor allem der deutliche Rückgang im Auftragseingang auf 61,3 nach 65,3 störte den Markt. Dies könnte ein Schwächezeichen für die US-Automobilindustrie sein, die in der Region Chicago stark vertreten ist, hieß es.

Die Schwäche des Banken-Sektors führten Händler vor allem auf die Insolvenz von MF Global zurück. Das hohe Engagement in europäische Staatsanleihen wurde dem Wertpapierhändler zum Verhängnis. Zuletzt scheiterte offenbar auch ein Deal, bei dem Teile von MF Global an die Interactive Brokers Group verkauft werden sollten. Die Aktie brach um 49% ein, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurde. MF Global hat bei der US-Börsenaufsicht einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 eingereicht.

Bei den Finanzwerten fielen Morgan Stanley um 8,6% auf 17,64 USD, Citigroup gaben um 7,5% auf 31,59 USD nach, AIG reduzierten sich um 6,3% auf 24,69 USD und J.P. Morgan schlossen den Handel mit einem Abschlag von 5,3% bei 34,76 USD. Pfizer fielen um 2,8% auf 19,26 USD. Das Unternehmen wird am Dienstag die Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen. Schwach zeigten sich auch die Ölwerte. Exxon Mobil verloren 4,2% auf 78,09 USD und Chevron fielen um 4,2% auf 105,05 USD.

SanDisk verloren 5,1% auf 50,67 USD, obwohl der Hersteller von Speicher-Medien einen Aktienrückkauf über 500 Mio USD angekündigt hat.

DJG/DJN/ros

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