Alt 07.06.12, 12:03
Standard Bernanke soll Schwung in die Börsen bringen
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FRANKFURT (Dow Jones)-Ben Bernanke soll es mal wieder richten. Die Börsen setzen auf neue Liquiditätsspritzen der US-Notenbank, um die jüngst schwächelnde Konjunktur auf Trab zu bringen. Diese Hoffnung lässt Aktien zulegen. Der DAX steigt den zweiten Tag in Folge, nachdem er zuvor eine fünftägige herbe Verluststrecke hinter sich bringen musste. Um 0,3 Prozent auf 6.113 Punkte erholt sich der angeschlagene Leitindex.

"Offenbar wächst die Zahl der Marktteilnehmer, die nach den enttäuschenden US-Konjunkturdaten der letzten Wochen mit einer geldpolitischen Antwort der Fed rechnen", sagt Carolin Hecht von der Commerzbank. Möglicherweise gebe Fed-Chairman Ben Bernanke schon am Nachmittag das "Signal" dafür. Gegen 16.00 Uhr MESZ spricht der oberste Notenbanker vor dem Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus zu den Wirtschaftsaussichten in den USA.

Die Kursgewinne an Europas Börsen reichen von 0,1 Prozent in Amsterdam über 0,7 Prozent in London bis zu 2,6 Prozent in Athen. Dort war der Leitindex jüngst auf den tiefsten Stand seit 22 Jahren eingebrochen angesichts des drohenden Abschieds Griechenlands vom Euro.

Spanien kann sich Geld verschaffen - Kurse steigen

Rückenwind erhalten die Aktien auch von einer guten Aufnahme spanischer Anleihen. Mit 2,074 Milliarden Euro konnte das Land sogar mehr Anleihen platzieren als mit 1 bis 2 Milliarden Euro ursprünglich geplant war. Am Sekundärmarkt ist daraufhin die Rendite zehnjähriger spanischer Anleihen auf 6,04 Prozent gefallen. Anfang vergangener Woche war sie noch bis auf 6,65 Prozent gestiegen. Es passt ins Bild, dass die Börse in Madrid um 1,2 Prozent zulegt.

Bankenaktien sind die Profiteure der jüngsten Erholung an den Börsen. Nach überdurchschnittlichen Verlusten in den vergangenen Wochen legen die Papiere der Geldhäuser nun überproportional zu. Der Sektor steigt um 1,3 Prozent. Am stärksten steigen die Aktien der spanischen Banken. So verteuern sich BBVA um 3,3 Prozent und Santander um 2,7 Prozent. Caixabank ziehen um 3,7 Prozent an.

Commerzbank verteuern sich um 2,9 Prozent und Deutsche Bank um 0,9 Prozent. Die Gehaltserhöhung von 2,9 Prozent für die Mitarbeiter im deutschen Bankgewerbe ab Juli 2012 und weitere 2,5 Prozent ab Juli 2013 halten Händler nicht für eine Belastung für die beiden größten deutschen Geldhäuser.

Die gelungene Auktion spanischer Anleihen hat auch den Euro nach oben getrieben. Zum Dollar ist die Gemeinschaftswährung im Tageshoch von 1,2596 Dollar nur denkbar knapp am Sprung über 1,26 Dollar gescheitert. Auf diesem Niveau handelte der Euro letztmals am 28. Mai. Zum Yen ist der Euro erstmals seit diesem Tag wieder über die psychologisch wichtige Schwelle von 100 Yen gestiegen.

Das britische Pfund stagniert sowohl zum Euro als auch zum Dollar. Gegen 13.00 Uhr MESZ veröffentlicht die Bank of England ihre Zinsentscheidung. Beobachter rechnen nicht damit, dass die Notenbanker am Leitzins von 0,50 Prozent oder an ihrem Anleihen-Kaufprogramm von 325 Milliarden Pfund etwas ändern. Bei einer Überraschung könnte also Bewegung ins Pfund kommen.

Am Euro-Rentenmarkt werden den vierten Tag in Folge Gewinne eingestrichen. Nachdem Bundesanleihen von einem Allzeithoch zum nächsten gestiegen sind, machen Anleger nun "Kasse". Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen notiert bei 1,36 Prozent, nachdem sie jüngst bis auf 1,12 Prozent gefallen war.

DJG/bek/cln

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