Alt 24.10.12, 10:17
Standard Günstige China-Daten von US-Pessimismus überlagert
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Günstig ausgefallene chinesische Konjunkturdaten haben sich am Mittwoch an den asiatischen Kapitalmärkten nicht gegen sehr schwache Vorgaben der US-Börsen durchsetzen können. Der von der Bank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg nach der ersten Umfrage im Oktober auf 49,1 Punkte von 47,9 im September. Damit liegt der Index zwar noch immer unter der Expansionsschwelle von 50, doch immerhin scheint der Abschwung der chinesischen Wirtschaft vorerst gebremst. Der zaghaften Erholung in China stehen indessen pessimistische Ertragserwartungen vieler bedeutender US-Unternehmen gegenüber.

An den chinesischen Aktienmärkten kam der HSBC-Einkaufsmanagerindex gut an. In Schanghai und Hongkong stiegen die Indizes um 0,1 Prozent. Allerdings hatte der Index in Schanghai im Verlauf schon deutlicher zugelegt. In Tokio konnte der Nikkei seine Zwischenerholung ebenfalls nicht durchhalten und fiel am Ende wieder zurück. Er schloss 0,8 Prozent schwächer. Die Börsen in Sydney und Südkorea verzeichnten Abgaben in gleicher Größenordnung.

Die jüngsten schwachen Geschäftszahlen aus den USA drückten die Aktien der japanischen Autohersteller und Titel aus der Hightech-Branche. Hoffnungen auf neue Wirtschaftsstimuli der japanischen Notenbank halfen die Verluste zu begrenzen. Im Autosektor entzogen sich Suzuki-Aktien (+2,6 Prozent) dem negativen Trend. Die Titel profitierten von der Hoffnung auf eine Absatzerholung in Indien, wo das Unternehmen stark vertreten ist, wie Händler erklärten.

Auch in Seoul wurden Auto-Aktien verkauft. Die Aufwertung der koreanischen Währung Won weckte skeptische Erwartungen an die Viertquartalsergebnisse der Branche. Dagegen stieg der Kurs des Apple-Zulieferers LG Display um 1,5 Prozent, nachdem Apple am Dienstag unter anderem eine kleinere Version des iPad vorgestellt hatte.

In Schanghai wurden Aktien von Stromversorgern von der Hoffnung auf eine Konjunkturerholung nach oben getragen. Die Papiere von Huaneng Power International gewannen 4,8 Prozent und die von Huadian Power International 6,1 Prozent. Bankenaktien litten unter der Befürchtung, dass die Ertragslage der Branchen beeinträchtigt werden könnte. Die Regierung in Peking hatte den Banken im Juli auferlegt, die Kreditzinsen stärker zu senken als die Einlagenzinsen.

Am Devisenmarkt notierte der Euro zuletzt weiter unter der Marke von 1,30 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung ist Opfer neu erwachter Risikoscheu unter den Anlegern. Der Markt wartet ungeduldig darauf, dass Spanien endlich offiziell unter den EU-Rettungsschirm schlüpft. Die Ratingagentur Moody's hatte den Investoren die prekäre Situation Spaniens zu Wochenbeginn wieder unangenehm in Erinnerung gebracht, indem sie fünf spanische Regionen herabstufte. Der Dollar zeigte sich zum Yen auf dem jüngst erhöhten Niveau stabil.

Der Ölpreis zeigt sich geringfügig erholt von seinen Verlusten, die er am Dienstag erlitten hatte. Schwache US-Unternehmensbilanzen hatten die Angst vor einer konjunkturbedingt schwachen Nachfrage geschürt. Das Barrel WTI notierte zuletzt bei 86,89 Dollar nach 86,67 Dollar am Dienstag.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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