Alt 19.10.12, 09:19
Standard Börsen lösen sich von durchwachsenen US-Vorgaben
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Nach den klaren Vortagesgewinnen haben die asiatischen Börsen am Freitag doch noch negative Vorgaben aus den USA abgeschüttelt. An den Märkten drückten zunächst Nachrichten aus den USA auf die Stimmung: Der Internetkonzern Google hatte enttäuschende Quartalszahlen gemeldet und sie außerdem wegen einer Panne auch noch versehentlich vor Börsenschluss an die Öffentlichkeit gebracht. Zudem waren die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA unerwartet stark geklettert.

Der unerwartet gut ausgefallene Phillly-Fed-Index hinterließ überwiegend am Devisenmarkt Spuren: Der US-Dollar gewann gegenüber dem Yen abermals an Boden und kostete 79,35 Yen. Der Greenback bewegte sich zur japanischen Währung auf ein Achtwochenhoch zu. Spekulationen auf weitere monetäre Lockerungsschritte der japanischen Notenbank schwächten den Yen zusätzlich. Der Euro konnte sich hingegen zum Greenback behaupten und notierte bei 1,3070 Dollar. Der Markt blieb in Lauerstellung, während das EU-Spitzentreffen in Brüssel anhielt.

Nach anfänglicher Kursschwäche drehte der japanische Aktienmarkt in positives Terrain. Der schwächere Yen dürfte Schützenhilfe geleistet haben. Zudem machte Optimismus über den globalen Wachstumsausblick die Gewinnmitnahmen mehr als wett. Der Nikkei kletterte um rund 0,2 Prozent auf gut 9.000 Zähler. Von Montag bis Donnerstag war der Marktindikator bereits um 5,3 Prozent nach oben geschossen. Die Aktie von NEC erlebte mit plus 10,5 Prozent einen Höhenflug. Laut einem Medienbericht steigerte das Unternehmen seinen operativen Gewinn im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres um das Sechsfache.

In Hongkong schob sich der Hang-Seng-Index kurz vor Handelsschluss um 0,2 Prozent vor. Hier hallten die chinesischen Wachstumszahlen vom Vortag nach. Allgemein wurde gehofft, dass die größte Volkswirtschaft Asiens jetzt eine weiche Landung schafft. Chinesische Standardwerte führten die Kursgewinner an: Das Papier von Sinopec gewann 1,1 Prozent und China Res Power knapp 1,9 Prozent. Der Index in Schanghai schloss knapp behauptet.

In Südkorea verlor der Kospi 0,8 Prozent. Hier drückten schwächer als erwartet ausgefallene Quartalszahlen auf die Kurse. Der Optimismus über ermutigende Wirtschaftsdaten aus den USA und China sei inzwischen verflogen. Derzeit schauten die Händler auf die dürftigen Gewinne der einheimischen Großkonzerne, die auch international als Chaebols bekannt sind. Zudem verdüsterte einmal mehr Europa die Börsenstimmung. Die hohen Hoffnungen an den EU-Gipfel seien zerstoben. Abermals dürften die spanischen und griechischen Probleme ungelöst bleiben, hieß es in Seoul.

Besonders schwer lastete Indexschwergewicht Samsung auf dem Markt. Die Aktie des gemessen am Umsatz weltweit größten Elektronikkonzerns sackte um 2,6 Prozent ab. Der Wert von SK Hynix verbilligte sich um knapp 1,1 Prozent und der vom Stahlkocher Posco um 0,14 Prozent.

Der S&P/ASX 200 zeigte sich mit einem Plus von 0,3 Prozent. Die Aktie der National Bank of Australia gab 2,7 Prozent ab. Das Geldhaus hatte seine Rückstellungen wegen Schwächen auf seinem Heimatmarkt und Großbritannien heraufgesetzt. Einige Minenbetreiber glänzten trotzdem: Die Aktie von BHP Billiton etwa gewann 1,3 Prozent. "Die Markteuphorie bei Rohstoffunternehmen hält an und der Markt geht aus defensiven Werten und Aktien mit hoher Dividendenrendite heraus", sagte Händler George Kanaan von UBS in Sydney.

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