Alt 09.10.12, 14:26
Standard Chinas Notenbank verleiht Börsen Aufwärtsimpulse
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An den asiatischen Aktienmärkten hat die chinesische Notenbank am Dienstag die Kauflaune markant gehoben. In Hongkong und Schanghai kamen die Kurse dadurch erst richtig in Schwung. Die People's Bank of China (PBoC) hatte entschieden, den Geldmarkt mit 265 Milliarden Yuan zu fluten. In Australien beflügelten festere Eisenerzpreise die Kurse von Rohstoffunternehmen, was wiederum die australische Börse auf ein 14-Monats-Hoch schob. Allein in Japan gingen die Kurse deutlich in den Keller: Hier verdarb der Ausblick auf eine geschwächte Weltkonjunktur die Stimmung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt.

Der australische S&P/ASX verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent. Die Eisenerznotierung war am Montag um 6 Prozent in die Höhe geschossen, nachdem chinesische Käufer nach einem einwöchigen Feiertagsintervall zurück an die Arbeit gekommen waren. Außerdem treibt der andauernde Streik in Südafrikas größter Eisenerzmine die Preise. Rio Tinto kletterten um 1,5 Prozent, während sich Fortescue Metals Group um 6,5 Prozent verteuerten.

Der monetäre Schritt der chinesischen Währungshüter soll die Spannungen am Geldmarkt entzerren und die lahmende Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen. Dies ist die zweite solche geldpolitische Maßnahme der Zentralbank Chinas. Der Shanghai-Composite-Index zeigte sich mit einem Plus von rund 2,0 Prozent denn auch als robustestes unter den asiatischen Börsenbarometern. Hier lockten zudem Spekulationen über noch mehr Stützungsmaßnahmen der Regierung die Anleger aufs Parkett.

Auch in Hongkong dominierten die Pluszeichen. Der Hang-Seng-Index verbesserte sich um 0,6 Prozent. Cnooc kletterten um 0,8 Pozent und Sinopec um 3,8 Prozent. Andere Rohstoffunternehmen fanden sich ebenfalls auf den Kaufzetteln der Anleger wieder: China Coal Energy rückten um 1,4 Prozent und Aluminum Corp of China (Chalco) um 0,6 Prozent vor.

Katerstimmung herrschte nach dem gestrigen Feiertag in Tokio. Der Nikkei gab 1,1 Prozent ab. Zusätzlich zu den ernüchternden Zahlen des IWF prägten auch noch Daten der Weltbank den Handel. "Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für China stark gesenkt - und das war ein leichter Schock", sagte Analyst Ryuta Otsuka von Toyo Securities Co. Zudem machte den Aktien die erneut festere japanische Devise zu schaffen. Der US-Dollar verbilligte sich gegenüber dem Yen, fand aber inzwischen einen Boden bei 78,28 Yen.

Besonders die exportstarken Autotitel litten unter der Yen-Aufwertung. Laut einem Medienbericht stürzten außerdem die China-Umsätze von Suzuki im September im Jahresvergleich um 42,5 Prozent ab. Der andauernde Streit zwischen beiden Ländern um eine Inselgruppe im Pazifik - mit Kaufboykotten gegen japanische Produkte - schlägt inzwischen auf die Bilanzen der japanischen Konzerne durch. Suzuki-Aktien bröckelten um 2,1 Prozent, Nissan um knapp 2 Prozent und Toyota um 1,5 Prozent ab.

Von der schwachen japanischen Börse ließen sich die Händler in Seoul anstecken. Der südkoreanische Kospi gab 0,1 Prozent ab. Ähnlich wie in Japan dominierten auch hier Sorgen um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.

Der Ölpreis legte leicht zu, was den regionalen Ölunternehmen Auftrieb verlieh. In Australien stiegen Aktien von Aurora Oil & Gas um 0,8 Prozent und die Titel von Oil Search sogar um 3,2 Prozent zu. Bei Oil Search elektrisierten die Anleger Berichte über eine Beteiligung der französischen Total SA an Erkundungsrechten der Australier im Golf von Papua.

HTC stürzten in Taiwan um 7 Prozent ab. Das Unternehmen hatte seinen niedrigsten Quartalsgewinn seit 2006 ausgewiesen. Hier macht sich der zunehmende Druck durch andere Smartphone-Konkurrenten bemerkbar.

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