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NEW YORK (Dow Jones)--Im Spannungsfeld zwischen anhaltenden Zinssorgen und den Quartalszahlen von US-Banken hat die Wall Street zum Wochenausklang uneinheitlich geschlossen. Zwar erholten sich die Indizes im Verlauf, doch nur der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schafften den Sprung ins Plus. Dagegen schloss der Dow-Jones-Index im Minus, belastet vor allem vom kräftigen Abschlag von J.P. Morgan nach den Viertquartalszahlen. Daneben gab es enttäuschende US-Einzelhandelsumsätze für Dezember und eine eingetrübte Stimmung der US-Verbraucher im Januar.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 35.912 Punkte. Für den S&P-500 ging es 0,1 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite erholte sich nach dem Absturz am Vortag leicht und schloss 0,6 Prozent höher. An der Nyse gab es dabei 1.299 (Donnerstag: 1.585) Kursgewinner und 2.041 (1.781) -verlierer. Unverändert schlossen 114 (136) Titel. Am Montag findet in den USA aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Das beherrschende Thema war weiterhin die extrem hohe Inflation und die sich daraus ergebenden Folgen für die Geldpolitik der US-Notenbank. Immer mehr Notenbanker sprechen sich für aggressivere Maßnahmen der Fed zur Bekämpfung des Preisauftriebs aus. So sagte Fed-Mitglied Charles Evans, dass die aufgeblähte Bilanz der Notenbank schneller als erwartet zurückgefahren werden könnte. Erwartet wird am Markt eine erste Leitzinserhöhung im März. Bislang stellt die Fed drei Zinserhöhungen in diesem Jahr in Aussicht. Fed-Gouverneur Christopher Waller deutete sogar an, dass bis zu fünf Zinserhöhungen 2022 möglich seien um die Inflation einzudämmen. Berichtssaison rückt in den Fokus Daneben richteten sich die Blicke vermehrt auf die Berichtssaison. JP Morgan Chase (-6,1%) hat im vierten Quartal bei gleichbleibenden Einnahmen weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichwohl übertraf die Bank die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich. Auch die Citigroup (-1,3) hat im vierten Quartal bei leicht steigenden Einnahmen weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang war allerdings nicht so stark wie von Analysten befürchtet, abgefedert wurde er zum Teil von einer geringeren Risikovorsorge. Der Gewinn sackte vor allem wegen höherer Kosten um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Wells Fargo (+3,7%) hat im abgelaufenen Quartal dank höherer Einnahmen deutlich mehr verdient. Das Kreditinstitut übertraf damit die Markterwartungen. Die Aktien von Goldman Sachs (-2,5%) und Bank of America (-1,7%), die in der kommenden Woche ihre Quartalszahlen vorlegen werden, gaben ebenfalls nach. Der Vermögensverwalter Blackrock (-2,2%) hat seinen Gewinn im vierten Quartal gesteigert und Marktgewinne ließen das verwaltete Vermögen des Unternehmens auf über 10 Billionen Dollar steigen. Meta Platforms (+1,7%) ist nach einem Medienbericht in Großbritannien auf mindestens 2,3 Milliarden Pfund Schadensersatz verklagt worden. Dem Facebook-Mutterkonzern werde vorgeworfen, die Daten von mehr als 44 Millionen Nutzern missbräuchlich genutzt zu haben, berichtete der Fernsehsender Sky News. Dollar erholt sich etwas Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar erholt von den jüngsten Verlusten. Der Dollar-Index gewann 0,4 Prozent. Auslöser für die Abwärtsbewegung waren die US-Verbraucherpreisdaten für den Dezember, die wie erwartet den höchsten Stand seit 1982 markiert hatten. Laut den Devisenanalysten der ING hätten Anleger diese Daten zum Anlass genommen, Gewinne einzustreichen, die seit Ende November aufgelaufen seien. Doch gehen die Analysten davon aus, dass die Schwäche des Greenback nur temporärer Natur sein wird. Bis zur US-Notenbanksitzung am 26. Januar dürfte der Dollar wieder anziehen. Die Ölpreise kletterten auf den höchsten Stand seit neun Wochen. Teilnehmer verwiesen auf die Verknappung des weltweiten Angebots und die Erwartung einer wesentlich stärkeren Nachfrage in den kommenden Monaten. Auch die geopolitischen Faktoren begännen, sich als Preistreiber zu erweisen, hieß es mit Blick auf Russland - einen der weltweit größten Ölproduzenten - und den Ukraine-Konflikt. Der Goldpreis gab erneut leicht nach, legte auf Wochensicht aber zu. "Während die Verbraucher- und Erzeugerpreise die Markterwartungen an eine aggressivere Fed verstärkt haben, besteht die Grundstimmung, dass die US-Notenbank weiterhin vorsichtig agieren wird", sagte Jeff Klearman, Portfoliomanager bei GraniteShares. Andere Teilnehmer sprachen auch von Gewinnmitnahmen vor dem langen Wochenende. Am Anleihemarkt legten die Renditen kräftig zu. Für die zehnjährigen Papiere stieg diese um 8,3 Basispunkte auf 1,78 Prozent. Die Renditen erhöhten sich trotz enttäuschender US-Daten, da sich die Anleger weiterhin darauf konzentrieren, dass die Fed-Vertreter die Weichen für eine Straffung der Geldpolitik stellen, so ein Teilnehmer. Einige Analysten wollen einen Anstieg der Rendite für zehnjährige Titel über 2,00 Prozent nicht ausschließen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires January 14, 2022 16:20 ET (21:20 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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