Alt 03.09.11, 12:12
Standard Wall Street schließt sehr schwach - Arbeitsmarkt enttäuscht
Beitrag gelesen: 441 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuscht von einem lange mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht haben sich die Investoren an Wall Street am Freitag zu Verkäufen in erheblichem Ausmaß entschlossen. Das anstehende verlängerte Wochenende hat die Bereitschaft zum Ausstieg aus Aktieninvestments noch verstärkt. Am Montag bleiben die Börsen wegen des "Labor Day" geschlossen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte fiel um 2,2% bzw 253 Punkte auf 11.240. Der S&P-500 verlor 2,5% bzw 30 Punkte auf 1.174. Der Nasdaq-Composite gab 2,6% bzw 66 Punkte nach auf 2.480. Der Umsatz fiel auf 0,98 (1,02) Mrd Aktien. Dabei wurden 445 (805) Kursgewinner und 2.590 (2.238) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 71 (81) Titel.

Die US-Wirtschaft hat im August keine neuen Stellen geschaffen. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten aber mit einer Zunahme an Beschäftigten von 80.000 gegenüber dem Vormonat gerechnet. Zugleich wurden die Zahlen für Juli nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 9,1%. Die enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen werden zu einem Teil durch einen Streik bei Verizon verzerrt.

Nach Einschätzung der Helaba hat sich die nur schwache Erholung am US-Arbeitsmarkt fortgesetzt. Rezessionssorgen würden erneut geschürt. Für einen nachhaltigen Rückgang der Arbeitslosigkeit bleibe die Entwicklung der Beschäftigung nach wie vor zu gering. Auch die wieder gesunkene Zuwachsrate der Stundenlöhne dämpfe die Perspektiven für den privaten Konsum im zweiten Halbjahr, hieß es von den Analysten.

An den Rentenmärkten zogen die Notierungen dagegen an. Das hatte zum einen mit der Flucht der Anleger in den "sicheren Anleihemarkt" zu tun. Zum anderen kam hier allerdings auch die Erwartung der Investoren zum Ausdruck, dass die Federal Reserve auf ihrer nächsten Sitzung neue geldpolitische Maßnahmen beschließen wird, um die Wirtschaft und die Finanzmärkte zu stimulieren. Doch am Berichtstag spiegelte sich diese Hoffnung nicht am Aktienmarkt wider.

Unter besonderen Abgabedruck geriet der Bankensektor. Die Federal Housing Finance Agency, die die Aufsicht über die Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac führt, bereitet Klagen gegen mehr als ein Dutzend Finanzinstitute vor. Diese sollen die Werthaltigkeit von Immobilienwertpapieren während des Immobilienbooms falsch dargestellt haben.

Goldman Sachs verloren 4,6% auf 107,06 USD, für Morgan Stanley ging es um 7,7% auf 15,96 USD nach unten. Mit Abschlägen von 8,3% auf 7,25 USD standen Bank of America unter besonderem Abgabedruck. Hier belastete zusätzlich ein Bericht im "Wall Street Journal", wonach US-Behörden die Bank aufgefordert haben, darzulegen, welche Maßnahmen die Bank zu ergreifen gedenkt, sollte sich die Lage für das Institut verschärfen.

Zu den schwächsten Werten im Dow gehörten ferner HP mit minus 5,2% sowie Alcoa und Caterpillar mit jeweils minus 3,6%. Am besten hielten sich die Telekomwerte AT & T und Verizon, die 0,8% bzw 0,9% nachgaben.

DJG/DJN/raz

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 08:12 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]